Die Behandlung eines Patienten mit ausgeprägtem Zytokinsturm bei schwerer COVID-19-Pneumonie unter Einsatz von Hämoadsorption in Kombination mit der Gabe von Tocilizumab

Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
F. W. Kornitzky ◽  
H.-J. Langen ◽  
M. Held

ZusammenfassungDie intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit schwerer COVID-19-Pneumonie stellt, trotz zunehmender Erfahrungen aufgrund zunehmender Patientenzahlen, im Einzelfall weiterhin eine spezielle Herausforderung dar, welche auch einen individuellen Therapieversuch legitimiert. Eine besondere Situation stellt das sog. Hyperinflammationssyndrom dar, in dessen Rahmen es zu einem Zytokinsturm mit z. T. massivem Anstieg inflammatorischer Marker wie z. B. Interleukin-6 kommt. Die vorliegende Kasuistik beschreibt den Therapieansatz bei einem 58-jährigen, männlichen Patienten mit schwerer COVID-19-Pneumonie durch den Einsatz des IL-6-spezifischen Antikörpers Tocilizumab in Kombination mit dem Hämoadsorptionsverfahren CytoSorb. In diesem Fall war es am 6. Beatmungstag zu einer massiven klinischen Verschlechterung mit Horovitz-Indices von bis zu 127 mmHg gekommen. Nach parallelem Einsatz der genannten Therapieansätze kam es zu einer raschen klinischen Stabilisierung des Patienten mit deutlich ansteigenden Horovitz-Indices und der Möglichkeit der Deeskalation des Beatmungsregimes, welche letztlich eine erfolgreiche Extubation nach bereits 13 Beatmungstagen ermöglichte. Darüber hinaus war die kombinierte Behandlung mit einer deutlichen hämodynamischen Stabilisierung bei konsekutiver Reduktion der Vasopressor-Dosierungen assoziiert, während die Hyperinflammation gut kontrolliert werden konnte. Die Einbindung des Hämoadsorbers in das laufende Therapieregime stellte sich dabei als sicher und einfach dar. Zusammenfassend erschien die Kombination der CytoSorb-Therapie mit einer IL-6-Rezeptor-Blockade durch Tocilizumab in diesem Fall als effektive Maßnahme zur Modulation einer überschießenden Immunantwort bei COVID-19-Pneumonie mit begleitender klinischer Verbesserung der respiratorischen wie hämodynamischen Funktion und könnte somit als potenzielle therapeutische Option bei diesem Krankheitsbild eingesetzt werden.

2005 ◽  
Vol 173 (4S) ◽  
pp. 114-114
Author(s):  
Hannes Steiner ◽  
Ilaria T.R. Cavarretta ◽  
Andreas P. Berger ◽  
Jasmin Bektic ◽  
Marian Nakada ◽  
...  

1998 ◽  
Vol 5 (1) ◽  
pp. 108A-108A
Author(s):  
S SAWATSRI ◽  
R RAZDAN ◽  
N DESAI ◽  
N SIDELL

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