Zusammenfassung
Hintergrund Saisonal erkranken eine Vielzahl von Patienten an einer
Influenza mit teilweise schweren Verläufen. Die Influenzasaison
2017/2018 war in Deutschland mit über 346 000
labordiagnostisch bestätigten Fälle durch eine hohe Fallzahl und
darüber hinaus auch durch eine hohe Hospitalisierungsrate mit zum Teil
schwersten klinischen Verläufen, insbesondere auch in der Gruppe der
Patienten<60 Jahren, gekennzeichnet.
Ziel der Arbeit Untersuchung der Hypothese, dass Patienten die nicht unter
die Impfempfehlungen der STIKO fallen in der Saison 2017/2018 besonders
schwere Verläufe bzw. eine Intensivbehandlungsinzidenz aufweisen sowie
ob sich hieraus eine Anpassung der Impfempfehlungen ableiten lässt.
Materialien und Methoden Alle laborchemisch bestätigten
Influenzapatienten am Universitätsklinikum Frankfurt wurden im Hinblick
auf den primären Endpunkte retrospektiv analysiert. Als
sekundäre Endpunkte wurden demographische Daten, Dauer des
Krankenhausaufenthaltes, Vorerkrankungen, Intensivtherapie und deren Dauer,
medikamentöse Therapie sowie Sterblichkeit definiert.
Ergebnisse 51 von 303 Patienten (16,8%) benötigten eine
intensivmedizinische Behandlung. Von diesen 51 gehörten 46 Patienten
(90,2%) zur Gruppe, die nach STIKO Empfehlung eine Indikation zur
Impfung aufwiesen, 5 Patienten (9,8%) gehörten nicht in diese
Gruppe (p=0,434). Von den 51 Intensivpatienten verstarben 16
(31,4%). Bei allen Verstorbenen bestand eine Impfempfehlung
(p=0,120).
Schlussfolgerungen Während der Influenzasaison 17/18
traten schwerere Verläufe bei Patienten mit und ohne Impfempfehlung
gemäß STIKO auf. Todesfälle waren nur in der Gruppe der
Patienten mit Empfehlung zu verzeichnen. Eine notwendige Anpassung der Vorgaben
der STIKO Empfehlungen lässt sich aus der vorliegenden Untersuchung
nicht ableiten.