COVID-19 und Rauchen

Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Matthias Raspe ◽  
Robert Bals ◽  
Thomas Hering ◽  
Wulf Pankow ◽  
Alexander Rupp ◽  
...  

ZusammenfassungTabakrauchen geht mit einem erheblichen Gesundheitsrisiko einher. Die Mortalität durch Tabak-assoziierte Erkrankungen wird durch die WHO für das Jahr 2020 auf über 8 Millionen Menschen weltweit geschätzt. Tabakrauchen ist auch ein seit langem gut belegter Risikofaktor für unterschiedliche pulmonale Infektionserkrankungen. Somit stellt sich die Frage, ob Rauchen das Auftreten und schwere Verläufe einer SARS-CoV-2-Infektion begünstigt.Um diese Frage zu beantworten, haben wir einen narrativen Review durchgeführt. Insbesondere haben wir systematisch nach Metaanalysen zum Thema gesucht, die im Jahr 2021 publiziert wurden. Sieben Meta-Analysen wurden identifiziert. Tabakrauchen war dabei mit einem erhöhten Risiko schwerer Krankheitsverläufe (Bereich des Odds Ratios/ORs von aktiven Rauchern vs. Nierauchern 1,55–2,19 und von ehemaligen Rauchern vs. Nierauchern 1,20–2,48) und einer erhöhten Krankenhaussterblichkeit (Bereich der ORs von aktiven Rauchern vs. Nierauchern 1,35–1,51 und ehemaligen Rauchern vs. Nierauchern 1,26–2,58) an COVID-19 assoziiert. Dabei sind offenbar neben einer direkten pulmonalen Schädigung durch das Rauchen v. a. Tabak-assoziierte Begleiterkrankungen und damit die kumulative Tabakexposition für schwere Verläufe verantwortlich. Für das Infektionsrisiko ist die Datenlage nicht eindeutig, auch wenn eine britische Studie mit über 2,4 Millionen Personen eine Assoziation von Tabakrauchen und COVID-19-typischen Symptomen beschreibt. Für die E-Zigarette und Tabakerhitzer stehen weniger Daten zur Verfügung. Laborexperimentelle und erste klinische Daten legen aber auch für diese Nikotinprodukte einen ungünstigen Einfluss auf SARS-CoV-2-Infektionen nahe.Gerade während der SARS-CoV-2-Pandemie mit stark begrenzten therapeutischen Möglichkeiten für COVID-19 ist es wichtig, aktive Raucher auf die Gefahren des Konsums hinzuweisen und eine Entwöhnungsbehandlung zu ermöglichen, die auf einer breiten Evidenz und Erfahrung fußt. In Deutschland gibt es dabei erheblichen Nachholbedarf. Erforderlich ist daher eine Regelung, die die Kostenübernahme für wissenschaftlich gesicherte Methoden der Tabakentwöhnung durch die gesetzliche Krankenversicherung ermöglicht.

Author(s):  
Wolfgang Haß ◽  
Boris Orth ◽  
Peter Lang

Fragestellung: Anhand der Daten aus drei in den Jahren 2007, 2009 und 2011 durchgeführten Repräsentativbefragungen zum Glücksspielverhalten der 16- bis 65-jährigen Bevölkerung in Deutschland werden Zusammenhänge zwischen der Nutzung einzelner Glücksspiele, der Glücksspielgesamtaktivität und dem Auftreten von glücksspielassoziierten Problemen untersucht. Methodik: Erhebung der Teilnahme an den verbreitetsten Glücksspielformen in Deutschland in den zurückliegenden 12 Monaten per Telefonbefragung (CATI), standardisierte Instrumente: South Oaks Gambling Screen (SOGS) zum Screening auf Glücksspielsucht, bi- und multivariate logistische Regressionsanalysen, abhängige Variable: Problemspielverhalten (problematische oder pathologische Ausprägung nach SOGS). Ergebnisse: Problemspieler geben im Vergleich zu problemfreien Glücksspielern bei den meisten Glücksspielen (außer Lotterien) erheblich häufiger an, diese in den zurückliegenden 12 Monaten gespielt zu haben. Zudem weisen sie eine höhere Glücksspielanzahl (GSA) auf, haben also mehr verschiedene Glücksspiele genutzt. Die höchsten Problemspieleranteile finden sich unter Befragten, die Casinospiele im Internet, das kleine Spiel in der Spielbank, Geldspielautomaten in Spielhallen, Gaststätten etc., Sportwetten privater Anbieter, das große Spiel oder Keno angegeben haben (Anteile in abnehmender Reihenfolge: 11,7 % bis 6,5 %). Entsprechend ergeben sich bei diesen Glücksspielen in bivariaten Regressionsanalysen in annähernd gleicher Reihenfolge auch die höchsten Risiken für Problemspielverhalten. Wird zusätzlich die GSA statistisch kontrolliert, reduzieren sich die Risiken zwar deutlich, bleiben aber bei den genannten Glücksspielen (Ausnahme: großes Spiel) signifikant. Auch bei simultaner Betrachtung aller Glücksspiele im multivariaten Modell, womit zusätzlich die individuelle Spieleauswahl berücksichtigt wird, ergeben sich die höchsten Risiken für Geldspielautomaten, gefolgt von Casinospielen im Internet (Odds Ratios 4,77 bzw. 3,75). Vergleichsweise niedrige Risiken finden sich dagegen, modellunabhängig, für die Lotterien. Schlussfolgerungen: Aufgrund des häufig multiplen Spielverhaltens von Problemspielern sollte bei der Analyse von Zusammenhängen zwischen dem Auftreten problematischen Spielverhaltens und der Nutzung einzelner Glücksspielformen die Glücksspielgesamtaktivität einbezogen werden. Regulierungs- und Präventionsmaßnahmen erscheinen den Analysen zufolge insbesondere in Hinsicht auf Geldspielautomaten und Casinospiele im Internet indiziert.


2017 ◽  
Vol 27.3 (03) ◽  
pp. 15-22
Author(s):  
Stefan Störk

1990 ◽  
Vol 64 (04) ◽  
pp. 564-568 ◽  
Author(s):  
Lloyd E Lippert ◽  
Lyman Mc A Fisher ◽  
Lawrence B Schook

SummaryApproximately 14% of transfused hemophiliacs develop an anti-factor VIII inhibitory antibody which specifically neutralizes factor VIII procoagulant activity. In this study an association of the major histocompatibility complex (MHC) with inhibitor antibody formation was evaluated by restriction fragment length polymorphism (RFLP) analysis using BamHI, EcoRI, HindII, PstI, PvuII and TaqI digested genomic DNA probed with DP beta, DQ alpha, DQ beta and DR beta class II MHC gene probes. The RFLP patterns for 16 non-inhibitor and 11 inhibitor hemophiliac patients were analyzed. These 24 enzyme:probe combinations generated 231 fragments. Fifteen (15) fragments associated with the inhibitor phenotype; odds ratios ranged from 5.1 to 45 and lower bounds of 95% confidence intervals were > 1.000 for all 15 fragments. Five (5) fragments associated with non-inhibitors, with odds ratios ranging from 6.4 to 51.7. This report establishes a MHC related genetic basis for the inhibitor phenotype. No statistically significant differences in the distribution of serologically defined HLA-DR phenotypes were observed between the inhibitor and non-inhibitor groups.


2018 ◽  
Vol 12 (04) ◽  
pp. 198-203
Author(s):  
W. Kiess ◽  
A. Körner ◽  
K. Landgraf

ZusammenfassungViele Erkenntnisse über Mechanismen, die für die Entstehung von Adipositas, und den damit einhergehenden Adipositas-assoziierten Erkrankungen, relevant sind, sind mit Hilfe der Modellorganismen Maus oder Ratte erarbeitet worden. In den letzten Jahren hat sich der Zebrafisch als weiteres, sehr geeignetes in-vivo-Modellsystem etabliert, da er verschiedene Vorteile gegenüber Maus und Ratte und anderen Modellorganismen aufweist. Zudem sind wesentliche Aspekte der Regulation des Energiemetabolismus, welche bei der Entstehung von Adipositas und Adipositas-assoziierten Folgeerkrankungen beim Menschen eine Rolle spielen, im Zebrafisch konserviert. Dies beinhaltet unter anderem Mechanismen der zentralen Regulation des Sättigungsgefühls, der Fettzellentwicklung, der ernährungsbedingten Anhäufung von Fettgewebe sowie der Körperfettverteilung. Aufgrund dessen stellt der Zebrafisch ein geeignetes in vivo-Modellsystem für die Untersuchung von Prozessen dar, welche in die Entstehung von Adipositas und deren Folgeerkrankungen involviert sind.


2019 ◽  
Author(s):  
OP Zaharia ◽  
K Strassburger ◽  
A Strom ◽  
Y Kupriyanova ◽  
G Bönhof ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 34 (Spring 2019) ◽  
pp. 157-173
Author(s):  
Kashif Siddique ◽  
Rubeena Zakar ◽  
Ra’ana Malik ◽  
Naveeda Farhat ◽  
Farah Deeba

The aim of this study is to find the association between Intimate Partner Violence (IPV) and contraceptive use among married women in Pakistan. The analysis was conducted by using cross sectional secondary data from every married women of reproductive age 15-49 years who responded to domestic violence module (N = 3687) of the 2012-13 Pakistan Demographic and Health Survey. The association between contraceptive use (outcome variable) and IPV was measured by calculating unadjusted odds ratios and adjusted odds ratios with 95% confidence intervals using simple binary logistic regression and multivariable binary logistic regression. The result showed that out of 3687 women, majority of women 2126 (57.7%) were using contraceptive in their marital relationship. Among total, 1154 (31.3%) women experienced emotional IPV, 1045 (28.3%) women experienced physical IPV and 1402 (38%) women experienced both physical and emotional IPV together respectively. All types of IPV was significantly associated with contraceptive use and women who reported emotional IPV (AOR 1.44; 95% CI 1.23, 1.67), physical IPV (AOR 1.41; 95% CI 1.20, 1.65) and both emotional and physical IPV together (AOR 1.49; 95% CI 1.24, 1.72) were more likely to use contraceptives respectively. The study revealed that women who were living in violent relationship were more likely to use contraceptive in Pakistan. Still there is a need for women reproductive health services and government should take initiatives to promote family planning services, awareness and access to contraceptive method options for women to reduce unintended or mistimed pregnancies that occurred in violent relationships.


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