scholarly journals Begünstigen nichtsteroidale Antiphlogistika COVID-19?

2021 ◽  
Vol 46 (05) ◽  
pp. 426-426

Seit Beginn der gegenwärtigen SARS-CoV-2-Pandemie wird immer wieder diskutiert, ob die Einnahme nichtsteroidaler Antiphlogistika (NSAIDs) für eine Infektion mit dem Virus prädisponiert oder deren Verlauf ungünstig beeinflusst. Ein britisches Forscherteam ging dieser Frage nun im Rahmen einer retrospektiven, populationsbasierten Kohortenstudie nach.

2006 ◽  
Vol 6 (05) ◽  
pp. 299-303
Author(s):  
Michael Borte ◽  
Hermann Girschick ◽  
Frank Dressler ◽  
Bernd Belohradsky ◽  
Annette Jansson

ZusammenfassungDie nicht-bakterielle Osteitis (NBO) ist eine autoinflammatorische Erkrankung mit ungeklärter Ätiologie und Pathogenese. Gebräuchliche Synonyme sind CRMO (chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis) und SAPHO-Syndrom (Synovitis, Akne, Pustulosis, Hyperostosis, Osteitis). Die NBO stellt eine wichtige Differenzialdiagnose der bakteriellen Osteomyelitis dar und wird dem rheumatischen Formenkreis zugeordnet. Sie kann sich sowohl im Kindesals auch im Erwachsenenalter manifestieren und einen akuten oder einen chronischen Verlauf nehmen. Eine frühzeitige Diagnosestellung bewahrt den Patienten vor langwierigen, unnötigen antibiotischen Behandlungen und invasiven Eingriffen. Nach aktuellem Wissensstand sind nichtsteroidale Antiphlogistika die Therapie der Wahl.


2014 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
pp. 158-162
Author(s):  
K. Krüger

ZusammenfassungDie Handhabung antirheumatisch wirkender Medikamente bei anstehenden operativen Eingriffen verursacht z. T. erhebliche Probleme, da es sehr wenige Untersuchungen zu diesem wichtigen Einsatzbereich gibt. Erhöhtes Infektionsrisiko und Wundheilungsstörungen zählen zu den potenziellen Risiken für viele Substanzen, wenn deren Einsatz nicht perioperativ unterbrochen wird. Umgekehrt droht bei Pausieren ein Schub der Grunderkrankung, der seinerseits das Risiko erhöhen kann. Zu den Substanzen ohne Unterbrechungsbedarf zählen nichtsteroidale Antiphlogistika, Antimalariamittel und Sulfasalazin. Methotrexat ist die einzige Substanz mit Vorliegen mehrerer randomisiert-kontrollierter Studien, die ein signifikant höheres Risiko bei Unterbrechung der Therapie im Vergleich zu einer Fortführung gezeigt haben. Glukokortikoide sollten perioperativ in möglichst niedriger, aber stabiler Dosierung gegeben werden, Leflunomid wegen seiner langen Halbwertszeit bei größeren Eingriffen und erhöhtem Risiko ausgewaschen werden. Bei Azathioprin, Ciclosporin und Mycophenolat-Mofetil reicht eine Unterbrechung von einigen Tagen. Die meisten Biologika werden bei größeren Eingriffen und erhöhtem Risiko zwei Halbwertszeiten vor Eingriff pausiert.


2010 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 37-46
Author(s):  
M. Müller ◽  
O. Raabe ◽  
K. Addicks ◽  
S. Wenisch ◽  
S. Arnhold

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Für die Therapie von orthopädischen Erkrankungen wie Sehnenläsionen werden mesenchymale Stammzellen therapeutisch genutzt. Da den Pferden vor der Stammzelltherapie routinemäßig nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) verabreicht werden, war es das Ziel dieser Studie zu untersuchen, wie sich diese Substanzen unter Zellkulturbedingungen auf die mesenchymalen Stammzellen hinsichtlich Vitalität, Proliferation und Differenzierung auswirken. Mate - rial und Methoden: Nach Inkubation der mesenchymalen Stamm - zellen (MSC) mit den NSAID Flunixin, Phenylbutazon und Meloxicam wurden Vitalität, Proliferationsrate und Wachstum der MSC geprüft. Durch Kultivierung der MSC in Medien für die adipogene, chondrogene und osteogene Differenzierung wurde mittels histologischer Nachweismethoden auch der Einfluss der NSAID auf die Differenzierungskapazität beurteilt. Ergebnisse: Von den in therapeutisch relevanten Konzentrationen eingesetzten NSAID konnte ausschließlich Flunixin eine Verlängerung der Generationszeit und damit eine Verminderung der Proliferationsrate induzieren. Darüber hinaus wurde insbesondere durch Flunixin und Metacam das osteogene Differenzierungspotenzial inhibiert, während die adipogene und die chondrogene Differenzierung durch alle drei NSAIDs unbeeinflusst blieb.Schlussfolgerung: Die hier verwendeten NSAID haben abgesehen von Flunixin keinen negativen Einfluss auf Vitalität und Proliferation. Die osteogene Differenzierung der Stammzellen unterliegt großen Schwankungen, was frühere Daten bestätigt. Klinische Relevanz: Die Auswahl der in der Pferdepraxis üblicherweise verwendeten NSAID muss in Zusammenhang mit einer Stammzelltherapie kritisch hinterfragt werden. Von einer Vorbehandlung mit Flunixin ist eher abzusehen.


2006 ◽  
Vol 26 (06) ◽  
pp. 347-354
Author(s):  
Annette Jansson

ZusammenfassungDie nicht-bakterielle Osteitis (NBO) ist eine Autoinflammationserkrankung ungeklärter Pathogenese. Sie stellt eine wichtige Differenzialdiagnose der bakteriellen Osteomyelitis dar und wird dem rheumatischen Formenkreis zugeordnet. Sie kann sich in jedem Lebensalter manifestieren und einen akuten oder einen chronischen Verlauf nehmen. Eine frühzeitige Diagnosestellung bewahrt den Patienten vor langwierigen antibiotischen Behandlungen und invasiven Eingriffen. Therapie der Wahl sind nichtsteroidale Antiphlogistika.


1982 ◽  
Vol 02 (02) ◽  
pp. 73-81 ◽  
Author(s):  
K. Schrör

ZusammenfassungEicosanoide (Prostaglandine, Thromboxane, Fessäureperoxyde, Hydroxyfettsäuren, Leukotriene) sind eine heterogene Gruppe von Substanzen, die sich aus der gemeinsamen Vorstufe Arachindonsäure herleiten lassen. Sie warden nicht gespeichert, sondern bei geeigneten (Membran-) Reizen de novo synthetisiert und freigesetzt. Damit ist der Gewebe- bzw. Plasmaspiegel der Substanzen dem Ausmaϐ der Synthese gleichzusetzen und daher durch Syntheseinhibitoren leicht zu beeinflussen. Hierzu gehören neben Glukokortikoiden vor allem nichtsteroidale Antiphlogistika. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Substanzklassen ist, daϐ Glukokortikoide im Zusammenhang mit ihrer membranstabilistierenden Wirkung auch die Synthese aller Eicosanoide hemmen, während nichsteroidale Antiphlogistike nur die Bildung von Prostaglandinen und Thrombozanen inhibieren, aber die Bildung von Leukotrienen und analogen Verbindungen durch erhöhtes Subtratangeboteher erhöhen.Die heute vorliegenden Untersuchungen über Eicosanoide beim Schock stamen ausschieϐlich aus Tierversuchen. Dabei wird bei allen Modellen eine Zunahme der Eicosanoidbildung gefunden. Hierbei spielen Zyklooxygenaseprodukte offensichtlich eine Rolle bei der für viele Schockformen typischen initialen pulmonalen Hypertension (z. B. PGF2α, thromboxan A2), während die Permeabilitätsstörungen in der Mikrozirkulation eher auf Lipoxygenaseprodukte (Hydroxysäuren, Leukotriene) bezogen warden. Neode Sinstamzklas sen förern insgesamt die Thrombozyten und Graunlozytenaggregation und können damit die Perfusionsstörung der Mikrozirkulation weiter verschlechtern.Zyklooxygenaseinhibitoren (Azetylsalizylsäure, Indometzin u.a.) hemmen bei prophylaktischer Gabe den pulmonalen Druckanstieg, führen aber eher zu einer Verstärkung der Permeabilitätsstörung. Hier sind günstige Effekte von Glukokortikoiden sowie von Lipoxygenaseinhibitoren oder Antagonisten von Wirkungen dieser Substanzen zu erwarten und tierexperimentell beschrieben. Hierzu gehört auch die Beseitigung freier Sauerstoffradikale, die die nichtenzy matische Fettsäureperoxydation und damit die Bildung gewebetoxischer Substanzen fördern.Auch Prostaglandine selbst sind therapeutisch bei verschiedenen tierexperimentellen Schockformen (Endotoxin, hämorrhagisch, traumatisch) eingesetzt worden. Günstige Effekte wurden für Inhibitoren der Thromboxansynthese und vor allem für Prostazyklin beschireben. Eline einheitliche und allgemein akzeptierte Erklärung dieser protektiven Effekte existiert bisher nicht, Auch ist die relative Bedeutung solcher Mechanismen beim Vergleich mit »konventionellen« Maϐnahmen der symptomatischen Schocktherapie noch zu definieren.


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