Zehn Jahre Hautkrebsscreening in Deutschland – Leuchtturmfunktion, Probleme und Verbesserungsansätze – Daten einer großen Hautarztpraxis
ZusammenfassungVon 2008–2018 wurden ca. 40 000 Hautkrebsscreenings durchgeführt und die Daten analysiert. Es zeigte sich zum einen eine hochsignifikant steigende Zunahme von epithelialen malignen Tumoren um mehr als das Doppelte zwischen 2009–2018. Bei Patienten des gesetzlichen Hautkrebsscreenings konnte bei jedem 10. Patienten „weißer Hautkrebs“ diagnostiziert werden, 1,2 % der Patienten litten unter einem malignen Melanom, wobei 50 % davon in situ waren. Eine statistische Analyse der dysplastischen Nävi erbrachte eine höchst signifikante Differenz zwischen Patienten des gesetzlichen Screenings (54,2 Jahre) und Patienten unter 35 Jahren (23,4 Jahre). Die jüngere Patientengruppe (< 35 Jahre) wies fast doppelt so häufig histologisch nachgewiesene dysplastische Nävi als die Patienten des gesetzlichen Screenings (> 35 Jahre) auf. Dies könnte ein früheres Screening ab 20 Jahren befürworten, um mögliche Risikogruppen rechtzeitig zu identifizieren. Die Senkung der Melanommortalität als einziger Erfolgsparameter ist allerdings kritisch zu hinterfragen.