5 Epileptischer Anfall

Keyword(s):  
2012 ◽  
Vol 69 (12) ◽  
pp. 693-695
Author(s):  
Stähli ◽  
Müller ◽  
Krause

Ein 75-jähriger Mann leidet seit mehreren Jahren an rezidivierenden Anfällen. Diese werden durch vegetative Symptome, Kribbelsensationen und tiefgründiges "Ewigkeitsgefühl" eingeleitet. Sie sind gefolgt von entweder spontaner Erholung oder - in einem Drittel der Anfälle - von kurzzeitigem vollständigem Bewusstseinsverlust. Mittels eines implantierten EKG-Recorders gelingt es, eine Asystolie von 15 Sekunden zu dokumentieren. Mit der Einlage eines Schrittmachers verschwinden die Bewusstseinsverlustepisoden, die Anfälle mit den vegetativen Sensationen und "Ewigkeitsgefühl" persistieren. Erst mit einer antiepileptischen Therapie wird eine Kontrolle der letzteren Symptome erzielt, wobei eine vollständige Symptomfreiheit bis heute nicht erreicht werden kann. Handelt es sich primär um eine Asystolie mit konsekutiver hypoxischer zerebraler Symptomatik oder tritt die Asystolie in Folge eines epileptischen Leidens auf? Die beiden Hypothesen zu diesem Fall werden diskutiert.


2018 ◽  
Vol 45 (10) ◽  
pp. 737-748
Author(s):  
Ulrich Specht ◽  
Christian Bien
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Die Frage des angemessenen Managements nach einem ersten epileptischen Anfall verursacht nicht selten Unsicherheit. Dies betrifft vier Themenbereiche: die Diagnostik; die Einschätzung des Rezidivrisikos; die Beratung des Patienten bezüglich einer antiepileptischen Pharmakotherapie sowie deren weiterer ärztlicher Begleitung; und die sozialmedizinische Bewertung (Fahreignung, berufliche Eignung). Methodik Zusammenfassung der relevanten Datenlage zu diesen Themenfeldern und daraus abgeleitete Empfehlungen zum praktischen Umgang mit ersten epileptischen Anfällen im erwerbsfähigen Alter. Ergebnis Nach der Klärung, ob es sich um einen epileptischen Anfall gehandelt hat, dient die Diagnostik einerseits dazu, akut-symptomatische und potenziell behandlungsbedürftige Ursachen zu erkennen, andererseits zur Abschätzung des Rezidivrisikos. Dieses hängt weniger davon ab, ob eine Epilepsie diagnostiziert werden kann. Risikoerhöhend sind vielmehr – auch additiv – das Vorliegen folgender Merkmale: epilepsietypische Aktivität im EEG, bildgebender Nachweis einer Hirnläsion, zerebrale Vorerkrankung oder Auftreten des Anfalls aus dem Schlaf. Je höher das Rezidivrisiko, desto stärker scheint der rezidivprophylaktische Effekt einer antiepileptischen Pharmakotherapie zu sein und desto eher wird man dafür optieren. Die Entscheidung hierüber wird gemeinsam mit dem Patienten getroffen unter Berücksichtigung seiner Präferenzen und seiner sozialen Situation (z. B. Angewiesensein auf die Fahreignung, berufliche Besonderheiten). In der weiteren Begleitung kommt der Sicherung der Adhärenz eine entscheidende Rolle zu. Für die Frist bis zur Wiedererlangung der Fahreignung und der Eignung, bestimmte berufliche Tätigkeiten (wieder) auszuüben, gibt es verbindliche Regelungen.


Author(s):  
Dragan Despotovic ◽  
Raphael Jeker ◽  
Claude Nauer ◽  
Peter Müller ◽  
Thomas Fehr
Keyword(s):  

2021 ◽  
Vol 52 (04) ◽  
pp. 236-237

Ein einzelner unprovozierter epileptischer Anfall ist ein häufiges Szenario in der neurologischen Praxis. Zur Entscheidung über den Beginn einer antiepileptischen Medikation muss das Risikos eines Anfallsrezidivs abgeschätzt werden. Dafür spielt der Befund im EEG (Elektroenzephalogramm) eine entscheidende Rolle, da das Auftreten von epileptiformen Entladungen (EDs) im EEG das relative Risiko eines Anfallsrezidivs erhöht. Diese Arbeit sollte bewerten, welchen zusätzlichen Vorteil ein 24-Stunden-Elektroenzephalogramm (24h-EEG) nach dem ersten Anfall für die Erkennung epileptiformer Anomalien bringt.


2014 ◽  
pp. 129-140
Author(s):  
Thomas Nicolai ◽  
Florian Hoffmann
Keyword(s):  

2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 267-271
Author(s):  
C. Hackenbroich ◽  
A. Tipold ◽  
I. C. Böttcher

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Eine ungewöhnliche Haltungsanomalie bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall wird präsentiert, die als partieller epileptischer Anfall interpretiert werden könnte. Material und Methoden: Eine Französische Bulldogge wurde wegen intermittierender Gebetshaltung vorgestellt. Aufgrund des regelmäßig wiederkehrenden Musters im Vorbericht wurde ein partieller Anfall vermutet. Zur Abklärung des Krankheitsbildes erfolgten eine allgemeine und neurologische Untersuchung, Laboranalysen, Röntgenaufnahmen des Thorax, eine abdominale Ultraschalluntersuchung sowie eine magnetresonanztomographische Untersuchung (MRT) des Gehirns und der Halswirbelsäule. Ergebnisse: Bei der neurologischen Untersuchung fielen ein geringgradig herabgesetzter Flexorreflex der rechten Vordergliedmaße und eine intermittierende Schmerzhaftigkeit der Halswirbelsäule bei Einnahme der Gebetsstellung auf. MRTSequenzen der Halswirbelsäule zeigten einen ventralen Bandscheibenvorfall zwischen dem vierten und fünften Halswirbel. Alle weiteren Untersuchungen einschließlich der MRT des Gehirns ergaben unauffällige Befunde. Nach operativer Dekompression traten keine Symptome mehr auf. Schlussfolgerung: Die Gebetshaltung wurde durch Schmerzen aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ausgelöst. Klinische Relevanz: Als Differenzialdiagnose für eine Gebetshaltung sollte neben partiellen Anfällen und schmerzhaftem Abdomen auch ein zervikaler Bandscheibenvorfall berücksichtigt werden.


2020 ◽  
Vol 46 (05) ◽  
pp. 228-231
Author(s):  
M. Ahmed ◽  
F. Meier ◽  
S. Beissert

ZusammenfassungDas Langzeitüberleben hat sich für Patienten mit metastasiertem Melanom durch die Etablierung der zielgerichteten Therapien sowie Immuntherapien mit 5-Jahres-Überlebensraten von ca. 50 % deutlich verbessert. Hirnmetastasen stellen jedoch weiterhin eine therapeutische Herausforderung dar. In der Vergangenheit lag das mediane Überleben für Patienten mit neu diagnostizierten Hirnmetastasen bei 2 – 6 Monaten 1. Retrospektive Analysen sprechen für einen Überlebensbenefit unter multimodaler Therapie mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von über 20 % 1.Wir berichten über einen 50-jährigen Patienten mit multiplen symptomatischen Hirnmetastasen bei Erstdiagnose. Nach Exstirpation einer symptomatischen Metastase wurde bei BRAF-V600E-Mutation eine Systemtherapie mit dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib in Kombination mit dem MEK-Inhibitor Trametinib eingeleitet. Hierunter zeigte sich ein rascher deutlicher Regress der zerebralen und extrazerebralen Metastasen. Nach 8 Wochen wurde die Systemtherapie auf eine Immuntherapie mit Nivolumab plus Ipilimumab umgesetzt. Kurz nach Therapieeinleitung trat ein epileptischer Anfall auf und die Hirnmetastasen zeigten sich wieder progredient. Zwei symptomatische Hirnmetastasen wurden reseziert, eine Ganzhirnradiatio mit Hippocampusschonung wurde eingeleitet und die Immuntherapie fortgesetzt. Aktuell erfolgt eine zielgerichtete Therapie mit Encorafenib und Binimetinib. 17 Monate nach Erstdiagnose befindet sich der Patient in gutem Allgemeinzustand ohne neurologische Defizite. Dieser Fallbericht bestätigt den retrospektiv beobachteten Überlebensbenefit für Patienten mit Hirnmetastasen unter multimodaler Therapie.


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