Gebetshaltung und anfallsartige Symptome bei einem Hund mit zervikalem Bandscheibenvorfall

2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 267-271
Author(s):  
C. Hackenbroich ◽  
A. Tipold ◽  
I. C. Böttcher

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Eine ungewöhnliche Haltungsanomalie bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall wird präsentiert, die als partieller epileptischer Anfall interpretiert werden könnte. Material und Methoden: Eine Französische Bulldogge wurde wegen intermittierender Gebetshaltung vorgestellt. Aufgrund des regelmäßig wiederkehrenden Musters im Vorbericht wurde ein partieller Anfall vermutet. Zur Abklärung des Krankheitsbildes erfolgten eine allgemeine und neurologische Untersuchung, Laboranalysen, Röntgenaufnahmen des Thorax, eine abdominale Ultraschalluntersuchung sowie eine magnetresonanztomographische Untersuchung (MRT) des Gehirns und der Halswirbelsäule. Ergebnisse: Bei der neurologischen Untersuchung fielen ein geringgradig herabgesetzter Flexorreflex der rechten Vordergliedmaße und eine intermittierende Schmerzhaftigkeit der Halswirbelsäule bei Einnahme der Gebetsstellung auf. MRTSequenzen der Halswirbelsäule zeigten einen ventralen Bandscheibenvorfall zwischen dem vierten und fünften Halswirbel. Alle weiteren Untersuchungen einschließlich der MRT des Gehirns ergaben unauffällige Befunde. Nach operativer Dekompression traten keine Symptome mehr auf. Schlussfolgerung: Die Gebetshaltung wurde durch Schmerzen aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ausgelöst. Klinische Relevanz: Als Differenzialdiagnose für eine Gebetshaltung sollte neben partiellen Anfällen und schmerzhaftem Abdomen auch ein zervikaler Bandscheibenvorfall berücksichtigt werden.

2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 377-379
Author(s):  
A. Zankl ◽  
K. Matiasek ◽  
W. Schmahl ◽  
K. Heinritzi ◽  
M. Ritzmann ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diagnostische Abklärung von Lähmungserscheinungen, die vereinzelt bei Mastschweinen bis 60 kg in einem Bestand mit 900 Mastplätzen auftraten. Material und Methoden: Ein männlich-kastrierter Mastläufer aus dem Bestand wurde in die Klinik für Schweine der Ludwig-Maximilians-Universität München eingeliefert und klinisch, labordiagnostisch und pathologisch- anatomisch untersucht. Ergebnisse: Der schlecht genährte Läufer befand sich in rechter Seitenlage mit Kopfschiefhaltung nach rechts. Er hatte kein Stehvermögen und Gehversuche waren auch mit Unterstützung nicht möglich. Die neurologische Untersuchung ergab einen normalen Analreflex, normale After- und Zwischenklauenreflexe an allen vier Gliedmaßen sowie eine erhaltene Hautsensibilität. Der Kornealreflex des rechten Auges war erloschen. Die serologische Untersuchung lieferte keine Hinweise auf Aujeszky‘sche Krankheit (AK), Klassische Schweinepest (KSP) und Leptospira spp. Die Werte der hämatologischen und klinisch-chemischen Parameter lagen im Referenzbereich. Pathologisch-anatomisch wurde eine rechtsseitige Hirnstamm-Meningoenzephalitis mit Isolierung von Arcanobacterium pyogenes nachgewiesen. Der neuropathologische Befund ergab als Ursache für die Meningoenzephalitis eine Zahnfach- und Kieferhöhlenentzündung mit Ausbreitung über den Nervus maxillaris. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Als Ursache für Lähmungen der Gliedmaßen bei Läufern sollten auch aufsteigende Zahnfachentzündungen durch Zahnfrakturen oder falsch durchgeführte zootechnische Maßnahmen (Zähnezwicken) in Betracht gezogen werden.


2008 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 225-235
Author(s):  
W. Baumgärtner ◽  
M. Ganter ◽  
J. Rehage ◽  
A. Tipold ◽  
H. C. Schenk

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: 96 Rinder sowie 86 Schafe und Ziegen mit neurologischen Ausfallserscheinungen wurden untersucht und klinisch-neurologische Informationen über die vorkommenden neurologischen Erkrankungen und deren Differenzialdiagnosen gesammelt. Material und Methoden: Die Untersuchung erfolgte mittels eines tierartlich angepassten klinischen neurologischen Untersuchungsgangs, der bei 67 pathologisch untersuchten Tieren validiert wurde. Eingesetzte weiterführende Untersuchungsmethoden wurden auf ihre diagnostische Aussagekraft überprüft. Ergebnisse: Die systematische neurologische Untersuchung ergab eine gute neurologisch-pathologische Korrelation (neuroanatomische Lokalisation: kleine Wiederkäuer [KLW] 90%, Rind 86%; klinische Diagnose: KLW 80%, Rind 78%). Die entzündlich-infektiösen (Rind: 23%, KLW: 34%) und metabolisch-toxischen Erkrankungen (Rind: 33%, KLW: 53%) zählten zu den häufigsten Ursachen neurologischer Symptome. Bei den Rindern bildeten traumatisch bedingte Erkrankungen mit 36% eine weitere große Krankheitsgruppe (KLW 9%). Die Zellzahlbestimmung im Liquor bietet großen Nutzen, doch erlaubt sie im Einzellfall keine eindeutige Unterscheidung zwischen metabolisch- toxischer und entzündlich-infektiöser Krankheitskategorie. Hierzu müssen die Befunde der labordiagnostischen Blut- und Harnuntersuchung mit berücksichtigt werden. Bei allen Fällen konnte entweder eine Diagnose gestellt oder in ätiologisch unklaren Fällen eine transmissible spongiforme Enzephalopathie (TSE) immunhistologisch ausgeschlossen bzw. diagnostiziert werden. Zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen der TSE gehören nach dieser Studie metabolisch-toxische Erkrankungen, die sich auch mit großem labordiagnostischem Aufwand nur schwer ätiologisch aufklären lassen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Durch den angewandten Untersuchungsgang können die neurologischen Erkrankungen bei Rindern und kleinen Wiederkäuern klinisch umfassend beschrieben werden. Er erlaubt eine Erfassung des neurologischen Status des Patienten, die über die Beschreibung von Einzelsymptomen hinausgeht.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 98-102
Author(s):  
K. Matiasek ◽  
S. Zöls ◽  
W. Schmahl ◽  
M. Ritzmann ◽  
K. Heinritzi ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Diagnostische Abklärung von Somnolenz und permanent geöffneter Maulspalte bei einer Sau. Material und Methode: Eine Altsau aus einem Ferkelerzeugerbetrieb wurde in die Klinik für Schweine der Ludwig-Maximilians-Universität München eingeliefert und klinisch, labordiagnostisch und pathologisch-anatomisch untersucht. Ergebnisse: Die mäßig genährte Sau zeigte eine ausgeprägte Somnolenz und Benommenheit, schlaff herabhängende Ohren und einen schlaff herabhängenden Unterkiefer. Die neurologische Untersuchung ergab normale After- und Zwischenklauenreflexe an allen vier Gliedmaßen sowie einen normalen Analreflex. Die Hautsensibilität war an Rumpf und Gliedmaßen erhalten, am Kopf mit Ausnahme der Ohrmuschelinnenseite dagegen erloschen. Lid-, Korneal- und Pupillarreflex ließen sich nicht auslösen. Bei der serologischen Untersuchung ergaben sich keine Hinweise auf Aujeszky’sche Krankheit (AK), Klassische Schweinepest (KSP), PRRSV und Leptospira spp. Die Werte der hämatologischen und klinisch-chemischen Parameter lagen im Referenzbereich. Pathologisch-anatomisch wurde eine kreidig gelbliche, im Randbereich auch grünliche kompakte Masse innerhalb der gesamten mittleren Fossa mit kompletter Verdrängung der Hypophyse und der dortigen Gehirnnerven festgestellt. Histologisch zeigte sich eine hochgradige eitrig-nekrotisierende, zum Teil verkäsende extradurale Entzündung mit geringgradiger Fortleitung in den Hypophysenstiel. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das Fossacranii- media-Abszess-Syndrom stellt beim Schwein ein selten auftretendes Krankheitsbild dar. Meist sind nur Einzeltiere betroffen, bei denen eine Therapie angesichts der massiven Zerstörung im Hypophysenbereich schon bei Manifestation der ersten Symptome zu spät kommt.


2007 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 116-140
Author(s):  
D. Simon ◽  
B. Dircks ◽  
W. Baumgärtner

Zusammenfassung: Gegenstand: Ein 16 Monate alter männlicher Schweizer Sennenhund wurde aufgrund einer Ataxie in Vorder- und Nachhand und Schmerzzuständen vorgestellt. Verlauf und Ergebnisse: Die klinische und neurologische Untersuchung ergaben den Verdacht auf eine hochzervikale Läsion. In der magnetresonanztomographischen Untersuchung zeigte sich eine intraspinale Masse auf Höhe der ersten beiden Zervikalwirbel, die bis in die Halsmuskulatur hineinreichte. Die zytologische Diagnose eines malignen mesenchymalen Tumors bestätigte sich in der histopathologischen Untersuchung von Gewebeschnitten. In der weiteren immunhistochemischen Untersuchung ergab sich die Diagnose eines embryonalen Rhabdomyosarkoms. Schlussfolgerung: Bei der spinalen Ataxie junger Hunde stehen angeborene, entzündliche und traumatische Ursachen im Vordergrund, doch dürfen auf der Liste der Differenzialdiagnosen neoplastische Erkrankungen nicht fehlen. Klinische Relevanz: Rhabdomyosarkome sind beim Hund selten diagnostizierte Tumoren und können in unterschiedlichsten Lokalisationen sowohl beim juvenilen als auch beim älteren Hund auftreten.


2012 ◽  
Vol 69 (12) ◽  
pp. 693-695
Author(s):  
Stähli ◽  
Müller ◽  
Krause

Ein 75-jähriger Mann leidet seit mehreren Jahren an rezidivierenden Anfällen. Diese werden durch vegetative Symptome, Kribbelsensationen und tiefgründiges "Ewigkeitsgefühl" eingeleitet. Sie sind gefolgt von entweder spontaner Erholung oder - in einem Drittel der Anfälle - von kurzzeitigem vollständigem Bewusstseinsverlust. Mittels eines implantierten EKG-Recorders gelingt es, eine Asystolie von 15 Sekunden zu dokumentieren. Mit der Einlage eines Schrittmachers verschwinden die Bewusstseinsverlustepisoden, die Anfälle mit den vegetativen Sensationen und "Ewigkeitsgefühl" persistieren. Erst mit einer antiepileptischen Therapie wird eine Kontrolle der letzteren Symptome erzielt, wobei eine vollständige Symptomfreiheit bis heute nicht erreicht werden kann. Handelt es sich primär um eine Asystolie mit konsekutiver hypoxischer zerebraler Symptomatik oder tritt die Asystolie in Folge eines epileptischen Leidens auf? Die beiden Hypothesen zu diesem Fall werden diskutiert.


2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


2020 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 301-309
Author(s):  
Karl Nuss ◽  
Simon Nogler ◽  
Isabelle Lüchinger ◽  
Michael Hässig ◽  
Laura Pieper ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Bei einer Milchkuhherde, die von Anbinde- in Laufstallhaltung umgestallt wurde, sollten die Veränderungen der Klauengesundheit, die der Schädigungen der Karpal- und Tarsalgelenke sowie der mit der Umstallung verbundene Stress untersucht werden. Material und Methoden Bei 4 Betriebsbesuchen im Abstand von 4–5 Monaten erfolgte bei initial 57 Milchkühen eine Befunderhebung im Klauenstand. Unterschieden wurde zwischen Klauenhorn- und Klauenhauterkrankungen sowie Schädigungen von Karpus und Tarsus. Beim 2. Besuch wurden einige Schwanzhaare abgeschnitten und deren Kortisolgehalt in 3 Segmenten analysiert. Ergebnisse Die schon in der Anbindehaltung hohe Prävalenz der Hauterkrankungen veränderte sich im Untersuchungszeitraum nicht (49 % beim 1. Besuch, 46 % beim letzten Besuch). Die Ballenhornfäule betraf im Anbindestall nur wenige (14 %) und zuletzt alle Kühe (100 %). Die Prävalenz der sonstigen Schäden des Hornschuhs nahm tendenziell ab. Nach der Umstallung kam es zu einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit und Ausprägung der Karpal- und Tarsalschäden. Die Haarkortisolkonzentration war im Zeitraum der Umstallung sowie im Laufstall signifikant höher als im Anbindestall. Diskussion und Schlussfolgerung Unter der Vielzahl der beeinflussenden Faktoren hatten wahrscheinlich die bequemen Liegeboxen und die Gummilaufflächen den größten positiven Einfluss auf die Gesundheit der Karpal- und Tarsalgelenke. Die wechselnde Häufigkeit der Klauenhornschäden zeigte, dass diesbezüglich eine ständige Kontrolle erforderlich ist. Der Verlauf der Kortisolkonzentration kann auf erhöhtem Stress im Laufstall, jedoch auch auf einem ein „Auswascheffekt“ aus den älteren Haarsegmenten beruhen. Klinische Relevanz Die Verhältnisse der untersuchten Aufstallungsformen lassen sich nur bedingt auf andere Betriebe übertragen. Anhand der Besserung von Karpal- und Tarsalschäden wird jedoch die entscheidende Bedeutung des Kuhkomforts ersichtlich. Der signifikante Anstieg der Prävalenz der Ballenhornfäule weist auf die Schwächung des Hornschuhs im Laufstallmilieu hin.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document