Neuropsychologische Therapie von Aufmerksamkeits­störungen nach Hirnverletzungen

2014 ◽  
Vol 38 (02) ◽  
pp. 76-80
Author(s):  
J. Rüsseler
2009 ◽  
Vol 20 (2) ◽  
pp. 93-107 ◽  
Author(s):  
Stephan Mühlig ◽  
Aline Rother ◽  
Anja Neumann-Thiele ◽  
Armin Scheurich

Hintergrund: In Deutschland wird die Anzahl von Patienten mit Indikation für eine ambulante neuropsychologische Therapie auf jährlich ca. 40.000 – 60.000 geschätzt. Dem stehen bundesweit lediglich ca. 200 ambulant tätige Psychologische Psychotherapeuten (PPT) mit neuropsychologischer Qualifikation gegenüber. Ziele und Fragestellungen: Welche Patienten mit welchen Merkmalen und Störungsbildern werden von neuropsychologischen PPT mit welchen Charakteristika wie, in welchen Settings, wie lange und mit welchem Erfolg behandelt? Methodik und Design: Totalerhebung aller ambulanten neuropsychologischen Therapeuten in Deutschland (GNP-Register) mittels Fragebogen zu fünf Themenbereichen: 1) Therapeutencharakteristika, 2) Praxismerkmale, 3) Patientencharakteristika, 4) strukturelle Bedingungen, 5) Überweisungsprozesse. Stichprobe: Auswertungsstichprobe N=118 (Ausschöpfungsquote: 65 %). Ergebnisse: Die Versorgungsdichte bezogen auf die Bevölkerungszahl beträgt ca. 1:360.000 (West-Ost-Vergleich 3:1). Neuropsychologische Therapeuten besitzen i.d.R die Approbation als PPT und behandeln zu 70 % neuropsychologisch erkrankte Patienten mit einer Kombination aus neuropsychologischen Interventionsmethoden und sonstigen Richtlinienverfahren. Die häufigsten Ursachen neuropsychologischer Störungsbilder sind Schädel-Hirn-Traumata und cerebrovaskuläre Erkrankungen, die dominierenden Funktionsstörungen liegen im Bereich Aufmerksamkeit, Konzentration und Affektivität. Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit einer neuropsychologischen Störung weist eine psychische Komorbidität auf. In der Selbstbeurteilung der Therapeuten werden die Therapieziele zu etwa zwei Dritteln erreicht. Conclusio: Um die Versorgungslage zu verbessern, muss die ambulante neuropsychologische Psychotherapie sozialrechtlich besser geregelt sowie die Ausbildungskapazität deutlich erhöht werden.


2007 ◽  
Vol 18 (1) ◽  
pp. 29-39 ◽  
Author(s):  
Ralf Heindorf ◽  
Sandra Verena Müller ◽  
Andreas Zieger

Zusammenfassung: Neurologische Frührehabilitation ist ein spezielles Tätigkeitsgebiet für Neuropsychologen, in dem sich die klassischen neuropsychologischen Methoden kaum oder gar nicht anwenden lassen. Die Behandlung von Patienten mit schweren Störungen der Bewusstheit für sich und/oder die Umwelt bedarf einer individuellen und auf die verbliebenen Fähigkeiten des Patienten gerichteten Herangehensweise. Es kann gezeigt werden, dass spezielle diagnostische Ansätze in der Frührehabilitation als evidenzbasiert angesehen werden können. Die eingesetzten Verfahren bekommen jedoch nur in der individuellen Anpassung an die Fähigkeiten des Patienten und im Austausch mit dem interdisziplinären Team ihre diagnostische Aussagekraft. Für die therapeutischen Ansätze multisensorische Stimulation und Kommunikationsaufbau sind ebenfalls positive Effekte nachweisbar, eine gruppenstatistische Evidenzbasierung erscheint jedoch aufgrund der methodischen und ethischen Rahmenbedingungen nicht sinnvoll.


Author(s):  
Matthias Weisbrod ◽  
Steffen Aschenbrenner ◽  
Verena Buschert

2010 ◽  
Vol 78 (09) ◽  
pp. 519-531 ◽  
Author(s):  
E. Kalbe ◽  
S. Kaesberg ◽  
J. Kessler

2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 229-242 ◽  
Author(s):  
Helmut Hildebrandt

Zusammenfassung. Rehabilitation wird neben der Diagnostik zunehmend zu einem wesentlichen Standbein neuropsychologischer Tätigkeit. Versuche, den Inhalt und Prozess neuropsychologischer Rehabilitation theoretisch zu beschreiben, sind selten. In diesem Papier wird eine Interaktionstheorie zwischen neuropsychologischer Therapeutin bzw. neuropsychologischem Therapeut und Patient_in entwickelt. Im Zentrum dieses Vorschlags stehen die Thesen, dass neuropsychologische Therapie (aber auch Diagnostik) a) eine kognitive Umgebung konstruiert, in der Patient_innen die Erfahrung machen können, welche Funktionen durch die erlittene Läsion verändert wurden, b) darauf aufbauend eine geschützte kognitive Umgebung simuliert, die in der Komplexität den vorhandenen Fähigkeiten der Patient_innen gerade noch entspricht, c) eine Hierarchie von therapeutischen Cues anwendet, um den Patient_innen die geforderte Leistung des nächsten Schwierigkeitsgrades zu ermöglichen, d) diese Cues im wachsenden Maße ausschleicht, um den Patient_innen die Handlung selbstständigkeit zu ermöglichen. Ziel der Therapie ist damit ein dialogischer Prozess, der von zwei Polen ausgeht: dem Wunsch beider Parteien (Patient_in und Therapeut_in), Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, und der realistischen Wahrnehmung, auf welcher Stufe kognitiver Komplexität mit wie viel Anstrengung und therapeutischer Unterstützung maximale Selbstständigkeit möglich sein könnte. Zwischen diesen beiden Polen vermittelt die Prognose der Schädigung und diese muss durch das aktuelle Wissen um die Leistungsfähigkeit und Grenzen der bestmöglichen neuropsychologischen Therapie, also ihrer Evidenzbasierung, abgesichert sein. Die Prognose stellt sich gemäß den vulnerablen Phasen der Erholung (akute, subakute, chronische Phase) unterschiedlich und wird gleichzeitig durch die Interaktion zwischen Therapeut_in und Patient_in beeinflusst. Sie kann damit nicht allgemein gestellt werden, sondern nur entwickelt. Die Verpflichtung zur bestmöglichen Therapie impliziert, dass technische Neuerungen der Neurowissenschaften bekannt sein und potenziell angewandt werden müssen. Die Sichtweise der neuropsychologischen Therapie als Interaktion und Simulation einer geschützten kognitiven Umgebung stellt damit nicht nur den Gedanken der therapeutischen Kooperation in den Mittelpunkt, sie eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit einer Wiederannäherung von klinischer Neuropsychologie und neurowissenschaftlicher Forschung.


2017 ◽  
Vol 36 (10) ◽  
pp. 793-798
Author(s):  
S. Aschenbrenner ◽  
D. Gmehlin ◽  
M. Weisbrod

ZusammenfassungNahezu alle psychiatrischen Erkrankungen gehen mit kognitiven Störungen einher, die weitgehend unabhängig von der Psychopathologie sind. Diese kognitiven Störungen sind für die Alltagsfunktionalität und für die Teilhabe von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen hoch relevant. Da sie durch Pharmakotherapie nicht wesentlich gebessert (teilweise sogar verstärkt) werden und psychotherapeutische Interventionen behindern, benötigen sie eine eigenständige Behandlung. Inzwischen konnte insbesondere für Schizophrenie, in Ansätzen aber auch für andere psychiatrische Erkrankungen, belegt werden, dass eine gezielte neuropsychologische Therapie nicht nur zur Verbesserung von kognitiven Funktionen führt, sondern Teilhabe und Lebensqualität positiv beeinflusst. Die adäquate Erfassung kognitiver Störungen und Ressourcen sowie die Planung und Durchführung von neuropsychologischen Therapien erfordert neuropsychologisches und psychotherapeutisches Wissen. Die Psychiatrie benötigt daher unbedingt gut ausgebildete Neuropsychologen, die in die Diagnostik und Behandlung psychiatrischer Patienten selbstverständlich eingebunden sind.


2009 ◽  
Vol 18 (2) ◽  
pp. 59-61 ◽  
Author(s):  
Franz Petermann ◽  
Gerd Lehmkuhl

Neuropsychologische Befunde haben die Diagnostik und Therapie im Kindes- und Jugendalter in den letzten zehn Jahren erheblich beeinflusst. Am Beispiel von drei Anwendungsfeldern, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), autistischen und Merkfähigkeitsstörungen, wird die klinische Relevanz des neuropsychologischen Ansatzes diskutiert. Vorgehensweisen wie das Neurofeedback (bei ADHS) oder die neuropsychologische Therapie von Gedächtnisstörungen zeigen neue Wege auf, die in ihrer empirischen Befundlage kritisch diskutiert werden.


Author(s):  
Matthias Weisbrod ◽  
Steffen Aschenbrenner ◽  
Verena Buschert

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