Kernspintomographische Darstellung und Beurteilung von Kniegelenkerkrankungen des Hundes
ZusammenfassungErkrankungen des Kniegelenks gehören zu den häufigsten Lahmheitsursachen beim Hund. Betroffen sind vor allem die Menisken und Kreuzbänder, aber auch Knorpel und Gelenkkapsel. Die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie = MRT) ist hinsichtlich der Detektion von Knorpel-, Bandund Sehnenläsionen als das überlegene nichtinvasive Verfahren anzusehen. Anhand der Untersuchung von vier Hunden mit unterschiedlichen Kniegelenkerkrankungen werden die Möglichkeiten der bildlichen Darstellung und Beurteilung durch die MRT aufgezeigt. Meniskusläsionen zeigen eine deutliche Erhöhung der Signalintensität auf T1und T2-gewichteten Aufnahmen und sind mit einer Veränderung der äußeren Form und Kontur des Meniskus vergesellschaftet. Knorpelschäden bei Vorliegen einer Chondropathia patellae lassen Veränderungen am Retropatellarknorpel sowie in fortgeschrittenen Fällen eine Ausdünnung der Kompakta mit zusätzlicher subchondraler Signalerhöhung in allen Wichtungen erkennen. Bei Kreuzbandrupturen kann mithilfe direkter und indirekter Zeichen in der MRT ein eindeutiger Hinweis auf eine frische bzw. ältere Ruptur erbracht werden. Auch entzündliche Erkrankungen der Gelenkkapsel wie etwa eine exsudative Synovialitis sind durch eine kontrastmittelunterstützte kernspintomographische Untersuchung eindeutig zu differenzieren und nachzuweisen. Die MRT bietet folglich eine gute Übersicht über das gesamte Kniegelenk und kann somit einerseits zur Indikationsstellung für eine Operation und andererseits zur Therapieplanung herangezogen werden.