Multimodale Schmerztherapie für die Behandlung chronischer Schmerzen
ZusammenfassungAls interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie wird die gleichzeitige inhaltliche, zeitlich und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte umfassende Behandlung von Patienten mit chronifizierten Schmerzsyndromen bezeichnet. In der Therapie sind somatische, körperlich aktivierende und übende, psychologisch aktivierende und entspannende psychotherapeutische Verfahren nach Behandlungsplan mit im interdisziplinären Team abgesprochenen Therapieziel für den Patient mit chronischen Schmerzen vertreten. Die wissenschaftliche Grundlage wird folgendermaßen definiert: Bei chronischen Schmerzen mit komplexen körperlichen, seelischen und sozialen Folgen ist eine Therapieeinheit von mindestens 100 Stunden notwendig. Unter diesen Voraussetzungen ist die multimodale Schmerztherapie anderen Therapieformen überlegen. Es besteht ein großer und wachsender Versorgungsbedarf bei Patienten mit chronischem Schmerz, für die eine unimodale, rein somatisch orientierte Behandlung nicht mehr ausreicht. Eine Identifikation dieser Patienten ergibt sich bei Zunahme von Leistungsverlust bei fehlendem therapeutischem Effekt sowie Zunahme sozialer und psychischer Auswirkungen. Diese Patienten haben Anspruch auf eine fachlich begründete multimodale interdisziplinäre Behandlung, um der Schwere des Krankheitsbildes gerecht zu werden. Des Weiteren sollte es Ziel sein, mögliche Chronifizierungswege aufzuhalten oder zu verhindern und frühzeitige Prophylaxe mit Präventivmaßnahmen zu ergreifen.