Tau-assoziierte genetische Polymorphismen bei frontotemporaler Demenz

2004 ◽  
Vol 31 ◽  
pp. 55-57 ◽  
Author(s):  
Bernd Ibach ◽  
Markus Wittmann ◽  
Frank Pfannenschmid ◽  
Stefan Poljansky ◽  
Ekkehard Haen ◽  
...  
Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (10) ◽  
pp. 359-365 ◽  
Author(s):  
Scharplatz ◽  
Puhan ◽  
Steurer ◽  
Bachmann

Dieser Artikel soll eine allgemeine Einführung in das Forschungsgebiet der Pharmakogenetik geben und dessen Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen. Die Pharmakogenetik ist eine Subdisziplin der Genetik, deren Ziel es ist, die genetischen Variabilitäten zwischen Patienten zu untersuchen, welche die Wirksamkeit einer Arzneistofftherapie beeinflussen oder eine Vorhersage über die Wahrscheinlichkeit relevanter Nebenwirkungen erlauben. Es ist allgemein bekannt, dass eine medikamentöse Therapie gelegentlich unbefriedigend wirkt. Einige Patienten sprechen nur teilweise auf eine Therapie an, bei anderen bleibt die erwünschte Wirkung völlig aus und Dritte vertragen die Therapie schlecht. Die Ursachen für die unterschiedlichen Wirkungen eines Arzneistoffes im Organismus können auf Faktoren wie Absorption, Metabolisierung, Ausscheidung und/oder Interaktion mit dem Zielort zurückzuführen sein. In den letzten Jahren häuften sich die Erkenntnisse über genetische Variabilitäten solcher Faktoren und deren Einfluss auf die Medikamentenwirkung. Es wurden zahlreiche neue genetische Polymorphismen wie beispielsweise bei den beta2-Adrenorezeptoren und bei den Cytochromen bestimmt, die eine erhöhte oder verminderte Therapiewirkung verursachen. Auch wurden Polymorphismen beim Tumor-Necrosis-factor a entdeckt, die bei der HIV-Behandlung mit Abacavir eine Voraussage über das Auftreten gravierender Nebenwirkungen (Hypersensibilität: Fieber, Exantheme, gastrointestinale Symptome) erlauben. Pharmakogenetische Tests bieten diese zusätzlichen genetischen Informationen über Polymorphismen und wecken die Hoffnung auf eine zukünftige individualisierte Pharmakotherapie. Doch spielen bei der Wirksamkeit einer Therapie neben den genetischen Faktoren auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle. Obwohl also aufgrund der bisherigen Erkenntnisse die Pharmakogenetik ein grosses Potential darstellt, wird der wahre Wert dieser interessanten neuen Technologien der Pharmakogenetik erst in umfangreichen und gut konzipierten klinischen Studien aufgezeigt werden können.


2005 ◽  
Vol 62 (9) ◽  
pp. 641-646 ◽  
Author(s):  
Fowler

Homocystein ist ein unabhängiger, potentiell jedoch modifizierbarer Risikofaktor für verschiedene Formen von vaskulären Krankheiten, darunter periphere, zerebrale oder koronare, sowie auch für die Thrombosebildung. Diese Assoziation ging aus zahlreichen retrospektiven und prospektiven Studien hervor. Die Größe des diesbezüglichen Risikos kann noch nicht abschließend angegeben werden. Es hängt von zahlreichen modifizierenden Einflüssen ab, aber auch von anderen bekannten Risikofaktoren, wie Ernährung und genetische Polymorphismen. Generell wird davon ausgegangen, dass eine Hyperhomocysteinämie für 10% des gesamten kardiovaskulären Risikos verantwortlich ist. Homocystein wird aus der mit der Nahrung aufgenommenen Aminosäure Methionin gebildet. Es spielt eine zentrale Rolle im Folatmetabolismus und beim Transfer von Methylgruppen. Seine Konzentration in Gewebe und Plasma wird durch zahlreiche Erb- und Umweltfaktoren beeinflusst. Zu den letzteren gehören Vitamine, wie Folat, B12 und B6, aber auch bestimmte Arzneimittel und selbst der Lebensstil. Der letztliche Beweis, dass Homocystein ein ursächlicher Faktor und nicht bloß ein Marker von kardiovaskulären Erkrankungen ist, steht aus, ebenso derjenige, dass die Reduktion von Plasmahomocystein durch eine Vitaminbehandlung das kardiovaskuläre Risiko reduziert. Aus diesem Grunde sind zum heutigen Zeitpunkt weder ein Populationsscreening für den Homocysteinspiegel noch eine generalisierte Prophylaxe mit hohen Vitamindosen angezeigt. Die meisten Experten empfehlen aber die Bestimmung des Homocysteins bei Personen mit einer bereits bestehenden Erkrankung der arteriellen oder venösen Blutgefäße, resp. mit einem diesbezüglichen Risiko, sowie auch bei deren Verwandten. Die Bestimmung des Plasmahomocysteinspiegels ist einfach geworden; die Durchführung und die Interpretation der Resultate müssen aber sorgfältig vorgenommen werden. Erhöhte Homocysteinspiegel können bei solchen Personen durch eine kombinierte Verabreichung von Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B6 reduziert werden. Die Ergebnisse der heutigen Therapie- und Präventionsversuche über die Auswirkungen einer Vitaminbehandlung auf vaskuläre Erkrankungen werden daher mit großem Interesse erwartet.


2017 ◽  
Vol 142 (15) ◽  
pp. 1133-1138
Author(s):  
Kirsten de Groot

Was ist neu? Stratifizierung ANCA-assoziierter Vaskulitiden (AAV) Da genetische Polymorphismen bei AAV stärker mit dem ANCA-Typ (Proteinase 3 [PR3], Myeloperoxidase [MPO]) als mit dem Krankheitsphänotyp (Granulomatose mit Polyangiitis [GPA] vs. Mikroskopische Polyangiitis [MPA)) assoziiert sind, tritt die phänotypische Unterscheidung zwischen GPA und MPA in den Hintergrund. PR3- und MPO-ANCA sind außerdem prädiktiv für therapeutisches Ansprechen und Rezidivwahrscheinlichkeit. ANCA-Immunfluoreszenztest (ANCA-IFT) Der ANCA-IFT ist zur Diagnostik von AAV zugunsten eines Festphasenimmunoassays auf die ANCA Zielantigene Proteinase 3 und Myeloperoxidase entbehrlich. Pathogenese Bestimmte Untergruppen neutrophiler Granulozyten verstärken und unterhalten die Immunreaktion bei AAV, indem sie extrazelluläre Chromatinnetze bilden (NETs), auf denen sie PR3 und MPO präsentieren. Management von AAV Es gibt eine aktuelle Leitlinie der europäischen rheumatologischen und nephrologischen Fachgesellschaften zum Management von Patienten mit AAV. Ein oraler Komplement-5a-Rezeptor-Inhibitor hat sich in einer Proof of Concept-Studie bei AAV als wirksam erwiesen. IL-5-Antikörper sind für die hypereosinophilen Syndrome zugelassen und damit ein neues Therapieprinzip für die refraktäre eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). Biomarker Es sind Biomarker zur Ergänzung der bislang klinischen Einschätzung von Remission, Rezidiv und therapeutischem Ansprechen in der Entwicklung, wovon der lösliche CD163-Marker im Urin eine große Trennschärfe aufweist und Marktreife erlangen dürfte.


Praxis ◽  
2013 ◽  
Vol 102 (20) ◽  
pp. 1243-1250 ◽  
Author(s):  
Ivanka Curkovic ◽  
Marco Egbring ◽  
Gerd A. Kullak-Ublick

Blutungsereignisse, Arzneimittelwechselwirkungen und Therapieversagen sind relevante Risiken einer Therapie mit Plättchenaggregationshemmern. Die neuen Substanzen Prasugrel und Ticagrelor sind stärker wirksam als Clopidogrel und senken ischämische Ereignisse bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom effizienter. Sie erhöhen allerdings potenziell auch die Blutungsraten. Eine Therapie mit Clopidogrel birgt das Risiko einer Therapieresistenz bei bis zu 20% der Patienten, die u. a. auf genetischen Polymorphismen und Arzneimittelinteraktionen beruht. Für Prasugrel und Ticagrelor bestehen keine Hinweise, dass genetische Polymorphismen die Wirksamkeit beeinflussen. In Risikosituationen muss die Therapie jedoch sorgfältig angepasst werden, um unerwünschte Wirkungen zu minimieren: So wird bei Patienten >75 Jahre und/oder einem Körpergewicht <60 kg aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos eine Prasugrel-Dosisreduktion empfohlen. Ticagrelor ist in Kombination mit starken Cytochrom-P450–3A4-Hemmern kontraindiziert.


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