Thrombozytenaggregationshemmer: Was sind die Risiken?
Blutungsereignisse, Arzneimittelwechselwirkungen und Therapieversagen sind relevante Risiken einer Therapie mit Plättchenaggregationshemmern. Die neuen Substanzen Prasugrel und Ticagrelor sind stärker wirksam als Clopidogrel und senken ischämische Ereignisse bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom effizienter. Sie erhöhen allerdings potenziell auch die Blutungsraten. Eine Therapie mit Clopidogrel birgt das Risiko einer Therapieresistenz bei bis zu 20% der Patienten, die u. a. auf genetischen Polymorphismen und Arzneimittelinteraktionen beruht. Für Prasugrel und Ticagrelor bestehen keine Hinweise, dass genetische Polymorphismen die Wirksamkeit beeinflussen. In Risikosituationen muss die Therapie jedoch sorgfältig angepasst werden, um unerwünschte Wirkungen zu minimieren: So wird bei Patienten >75 Jahre und/oder einem Körpergewicht <60 kg aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos eine Prasugrel-Dosisreduktion empfohlen. Ticagrelor ist in Kombination mit starken Cytochrom-P450–3A4-Hemmern kontraindiziert.