Zusammenfassung. Um die komplexe Verbindung zwischen Wesenskennzeichen und Führungserfolg auf Top-Managementebene zu entschlüsseln, bietet der Generalfaktor der Persönlichkeit (GFP) eine interessante, aber bis dato eher selten genutzte Alternative zu herkömmlichen Konzepten der Persönlichkeitspsychologie. Hier setzt die vorliegende Studie an. Sie extrahiert aus den klassischen Dimensionen der Big Five einen übergeordneten Generalfaktor und verknüpft diesen mit den Persönlichkeitsmerkmalen der Dunklen Triade. Die Erhebung bei 320 deutschen Vorständen und Geschäftsführern zeigt, dass sich der Persönlichkeitsfaktor speziell für das Top-Management (GFP-E) durch die Faktorladungen und hinsichtlich der Facettenhierarchie vom herkömmlichen GFP unterscheidet. Der spezifisch für Executives ermittelte GFP-E korreliert positiv mit individuellen Erfolgs- und Zufriedenheitsmaßen sowie mit Narzissmus, einer Dimension der Dunklen Triade. Außerdem zeigen sich negative Zusammenhänge zu Machiavellismus und Psychopathie. Die Ergebnisse erlauben weiterführende Implikationen für die Forschung sowie die Auswahl und Förderung von Managern in der Unternehmenspraxis.