scholarly journals Räumliche und zeitliche Auflösung der Wiederherstellungsdynamik der Photorezeptoren nach Behandlung mit Voretigen Neparvovec

2021 ◽  
Vol 7 (3) ◽  
pp. 154-163
Author(s):  
Krunoslav Stingl ◽  
Melanie Kempf ◽  
Karl U. Bartz-Schmidt ◽  
Spyridon Dimopoulos ◽  
Felix Reichel ◽  
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<b>Hintergrund:</b>Voretigen Neparvovec ist ein gentherapeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Netzhautdystrophien, die durch biallelische <i>RPE65</i>-Mutationen verursacht werden. In der vorliegenden Studie berichten wir über eine neuartige und objektive Beurteilung der retinotopen Wiederherstellung der Photorezeptoren. <b>Methoden:</b>Sieben (7) Augen von 5 Patienten (im Alter von 14, 21, 23, 24 und 36 Jahren, davon 1 Mann und 4 Frauen) mit biallelischen <i>RPE65</i>-Mutationen wurden mit Voretigen Neparvovec behandelt. Die klinischen Untersuchungen beinhalteten Visusbestimmungen, einen dunkeladaptierten Vollfeld-Lichtempfindlichkeits-Schwellenwert-Test (full-field stimulus threshold, FST), eine dunkeladaptierte chromatische Perimetrie (dark-adapted chromatic perimeter, DAC) mit einem 30-Grad-Raster und eine skotopische und photopische chromatische Pupillenkampimetrie (CPC) mit einem 30-Grad-Raster. Alle Untersuchungen und die Spectral-Domain-optische Kohärenztomographie wurden bei Baseline sowie nach 1 Monat und nach 3 Monaten durchgeführt. <b>Ergebnisse:</b>Außer bei dem ältesten Patienten war bei allen Patienten nach einem Monat eine messbare Verbesserung der Stäbchenfunktion gemäß FST, DAC oder skotopischer CPC nachweisbar. Der Visus verbesserte sich leicht oder blieb bei allen Augen stabil. Bei drei Augen zeigte sich eine Verbesserung der Zapfenfunktion in der photopischen CPC. Der Anstieg der dunkeladaptierten Lichtempfindlichkeitsschwelle beim FST-Test (blau) und den DAC-Reizen (cyan) korrelierte im Durchschnitt eng mit dem Alter (R<sup>2</sup> &#x3e; 0,7). Die Verbesserung der Pupillenreaktion in der skotopischen CPC korrelierte mit dem Ausgangswert des lokalen Netzhautvolumens (R<sup>2</sup> = 0,5). <b>Schlussfolgerungen:</b>Die vorgestellten Protokolle ermöglichen eine Beurteilung der individuellen räumlichen und zeitlichen Effekte der Gentherapie. Darüber hinaus untersuchten wir Parameter, die mit dem Therapieerfolg korrelierten. Die CPC und DAC, die komplementäre Aspekte der Netzhautfunktion messen, bieten eine neue und schnelle Möglichkeit, funktionelle Veränderungen in den retinotopen Karten der Stäbchen- und Zapfenfunktion zu beurteilen.

2018 ◽  
Vol 236 (07) ◽  
pp. 877-884 ◽  
Author(s):  
Daniela Claessens ◽  
Alexander K. Schuster

Zusammenfassung Hintergrund Zur Erfassung von Metamorphopsien steht im klinischen Alltag der Amsler-Test zur Verfügung. Dieser erfasst qualitativ Metamorphopsien, zur Quantifizierung von Metamorphopsien und als Verlaufskontrolle wurde der computerbasierte Test „AMD – A Metamorphopsia Detector®“ entwickelt. Das Ziel dieser Studie ist zu untersuchen, ob eine Korrelation zwischen zentraler Netzhautdicke (CRT, gemessen mittels Spectral Domain OCT) und quantifizierter Metamorphopsiemessung bei Patienten mit exsudativer altersassoziierter Makuladegeneration (AMD) und diabetischem Makulaödem (DMÖ) besteht. Material und Methoden 66 Augen von 66 Patienten (DMÖ: 19 [11 Männer, 8 Frauen; Alter 42 – 76 Jahre]; AMD: 47 [13 Männer, 34 Frauen; Alter 56 – 93 Jahre]) wurden in dieser explorativen Pilotstudie untersucht und in Hinblick auf das Vorliegen eines Makulaödems (zentrale 500-µm-Zone, Cirrus HD-OCT) klassifiziert. Bestkorrigierter monokularer Fernvisus (BCVA), Amsler-Test, Metamorphopsiemessung (AMD – A Metamorphopsia Detector) mit Angabe des Metamorphopsie-Index (MI), binokulare Ophthalmoskopie, SD-OCT mit Messung der zentralen Netzhautdicke (CRT) und ggf. Fluoreszenzangiografie wurden durchgeführt. Die Korrelation von CRT und MI wurde mittels Spearman-Korrelation geprüft. Ergebnisse BCVA bei DMÖ bzw. AMD betrug (logMAR) 0,27 (SD 0,3) bzw. 0,29 (SD 0,2). Bei Augen mit DMÖ zeigte sich eine Korrelation von MI und CRT mit rho = 0,88 (p < 0,001) und bei Augen mit AMD betrug rho = 0,56 (p < 0,001). Schlussfolgerung Die Korrelation von CRT und MI war bei DMÖ hoch und bei AMD moderat. Künftige Studien sollen untersuchen, ob sich die Metamorphopsiemessung zur Detektion einer Konversion in eine exsudative AMD eignet und ob dies eine Messung zur Verlaufskontrolle, ggf. als Selbsttest ermöglicht.


2015 ◽  
Author(s):  
Alexander Machikhin ◽  
Alexander Viskovatykh ◽  
Vitold Pozhar ◽  
Ludmila Burmak

2020 ◽  
Vol 11 (10) ◽  
pp. 5903
Author(s):  
Rishyashring R. Iyer ◽  
Mantas Žurauskas ◽  
Qi Cui ◽  
Liang Gao ◽  
R. Theodore Smith ◽  
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2010 ◽  
Vol 283 (24) ◽  
pp. 4963-4968 ◽  
Author(s):  
Alex Zlotnik ◽  
Yoed Abraham ◽  
Lior Liraz ◽  
Ibrahim Abdulhalim ◽  
Zeev Zalevsky

Author(s):  
G. Hinrichs ◽  
A. Behnisch ◽  
K. Krull ◽  
S. Reimers

Zusammenfassung Fragestellung: An einer Stichprobe von 145 männlichen Inhaftierten des Jugendstrafvollzuges wurden Einflussfaktoren, Struktur und Vorhersagbarkeit von Therapiemotivation erfasst. Methodik: Als Prädiktoren dienten biographische Daten, die Therapieerwartung, Persönlichkeitsmerkmale (gemessen mit dem FPI-R) sowie die psychische Belastung (erhoben über die Symptomcheckliste). Das Kriterium Therapiemotivation untergliederte sich in die Bereiche: Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung. Ergebnisse: Innerhalb der Stichprobe fand sich eine deutliche biographische, psychische und symptomatologische Belastung. Bei mittleren Werten für die Therapieerwartung und -motivation erklärten sich zwei Drittel zu einer Behandlung während ihrer Inhaftierung bereit. Schlussfolgerungen: Therapiemotivation erwies sich als eindimensionales Konstrukt, ließ sich am ehesten aus der emotionalen Labilität vorhersagen, gefolgt von der Symptombelastung, der Therapieerwartung sowie der Gehemmtheit. Bedeutsame Unterschiede durch zusätzliche Gruppenvergleiche fanden sich im Wesentlichen für die testpsychologischen Kennwerte, nicht so sehr für das Konstrukt der Therapiemotivation.


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