Klinische Parameter in der Spätträchtigkeit bei der Stute

2018 ◽  
Vol 46 (03) ◽  
pp. 164-171
Author(s):  
Stefanie Neuhauser ◽  
Patricia Gösele ◽  
Johannes Handler

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Im peripartalen Zeitraum der Stute kann es eine besondere Herausforderung sein, Veränderungen im Allgemeinverhalten und der Vitalparameter richtig zu interpretieren. In der Studie wurde untersucht, ob sich bei gesunden Stuten unterschiedlichen Pferdetyps in der Spätträchtigkeit und in der 1. Woche post partum (p. p.) die Herz- (HF) und Atemfrequenz (AF) sowie die innere Körpertemperatur (IKT) von den in der Literatur angegebenen Referenzwerten für adulte Pferde unterscheiden. Material und Methoden: Im Rahmen der täglichen klinischen Untersuchung erfolgte eine Auswertung der HF, AF und IKT von Stuten, die zur Geburtsüberwachung stationär eingestellt waren. Unterschiede in Bezug auf die Pferdegröße wurden ausgewertet und bei Großpferden wurde der Einfluss einer Schwergeburt und von Nachgeburtsverhalten evaluiert. Ergebnisse: In den letzten Wochen ante partum (a. p.) stieg die HF deutlich an und war p. p. in allen Gruppen deutlich niedriger als a. p. (p < 0,05). Die AF stieg bei Groß- und Kleinpferden a. p. an und sank p. p. wieder deutlich ab (p < 0,05). Die IKT veränderte sich im peripartalen Zeitraum in allen Gruppen und war p. p. deutlich höher (p < 0,05). Bei Ponys waren HF, AF und IKT immer am höchsten (p < 0,05) und bei Großpferden wurde die niedrigste AF gemessen (p < 0,05). Bezüglich der HF ergab sich zwischen Pferden mit Eutokie und Dystokie kein Unterschied (p > 0,05). Am Tag 1 p. p. war die AF bei Stuten mit Dystokie allerdings signifikant höher (p < 0,05). Unterschiede bei der IKT an den Tagen a. p. und p. p. konnten nur bei Stuten mit ungestörtem Geburtsverlauf festgestellt werden (p < 0,05), doch blieben die Werte im Referenzbereich. Bei Stuten mit Nachgeburtsverhalten zeigte sich keine Änderung der HF (p > 0,05), die IKT war aber deutlich höher am Tag 1 p. p. (p < 0,05). Schlussfolgerung: Die Vitalparameter von Stuten in der Spätträchtigkeit lassen auf eine erhebliche körperliche Leistung über einen langen Zeitraum schließen. Die Interpretation der Vitalparameter im Zusammenhang mit dem Reproduktionsstatus der Stute ist wesentlich, um Störungen des Allgemeinbefindens richtig einzuschätzen und notwendige Behandlungen gezielt durchzuführen.

2018 ◽  
Vol 46 (03) ◽  
pp. 143-149 ◽  
Author(s):  
Bettina Mair ◽  
Carola Sauter-Louis ◽  
Holm Zerbe ◽  
Daniela Klaus-Halla

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In einer Feldstudie wurden bei Kühen mit Torsio uteri klinische Parameter, Behandlungsmaßnahmen und deren Erfolg erhoben. Ziel war, wichtige Faktoren der Diagnose- und Prognosestellung sowie Konsequenzen für die Therapieentscheidung abzuleiten. Material und Methoden: Unter Praxisbedingungen erfolgte eine systematische Dokumentation von 114 Fällen einer Torsio uteri. Die Tiere wurden unmittelbar vor der Retorsion und unmittelbar post partum (p. p.) untersucht. Ergebnisse: Bei guter Geburtsvorbereitung des Muttertieres lag die Letalität der Kälber bei 14,9 %, bei mangelnder Vorbereitung stieg sie auf 58,3 % (p = 0,006). Überschritt die Erkrankungsdauer 12 Stunden, überlebten lediglich 34,8 % der Kälber, während dieser Anteil bei einer ˂ 6 Stunden und einer 6-12 Stunden bestehenden Torsio uteri 85,7 % bzw. 92,2 % (p ˂ 0,001) betrug. In 82,5 % der Fälle erfolgte die Therapie durch direkte manuelle Retorsion des Uterus mittels Kamer’schem Griff und/oder Hebegriff, in 17,5 % durch die Brettwälzmethode. Hinsichtlich der Letalität der Kälber (4,7 % vs. 18,2 %; p = 0,139) oder dem Verletzungsrisiko für das Muttertier (31,9 % vs. 42,1 %; p = 0,391) ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Methoden. Ein zeitlich verzögerter Auszug nach erfolgreicher Retorsion und Abwarten der Aufweitung des Zervixkanals stellt eine Option bei Zervixenge dar, birgt aber ein signifikant höheres Verletzungsrisiko für die Kuh (57,2 %) im Vergleich zum sofortigen Auszug (26,8 %; p = 0,018). Mit steigender Manipulationsdauer nahm auch das Ausmaß an Verletzungen des Muttertieres signifikant zu (p ˂ 0,001). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Qualität der Geburtsvorbereitung kann bei der Kuh mit Torsio uteri als prognostischer Faktor für das Überleben des Kalbes herangezogen werden. Unter Praxisbedingungen lässt sich eine Torsio uteri in den meisten Fällen erfolgreich konservativ therapieren. Eine sachgerechte und indikationsbezogene Anwendung der Brettwälzmethode kann empfohlen werden. Eine gute Geburtsüberwachung und frühzeitiges Eingreifen im Falle einer Torsio uteri sind für Krankheitsverlauf und Prognose von entscheidender Bedeutung.


2009 ◽  
Vol 79 (56) ◽  
pp. 297-307 ◽  
Author(s):  
Laila Hussein ◽  
Sahar Abdel Aziz ◽  
Salwa Tapouzada ◽  
Boehles

Objective:Cobalamin (B12) deficiency has been reported in infants born to mothers with low cobalamin intake. Early diagnosis of vitamin B12 deficiency in infants is critical for the prevention of neurobehavioral disorders. We investigated the relationship between serum vitamin B12 level in newborns and in their healthy mothers who consumed an omnivorous diet. Anthropometry was studied longitudinally to assess the growth velocity of the infants. Urinary methylmalonic acid (MMA) excretion of 6-month old infants was compared retrospectively as the biomarker correlated with the initial serum vitamin B12 concentrations. Methods: Serum cobalamin and blood hemoglobin were determined in 84 pairs of newborns and their mothers. Urinary MMA excretion was measured in the same subjects during the first 6 months of the post partum period. Results: At birth, median serum cobalamin levels were 152.0 pmol/L in the mothers and 296.6 pmol/L in the newborns. Maternal and neonatal serum cobalamin levels had no effect on growth velocity during the first six months of postnatal life. Serum maternal and neonatal cobalamin levels were inversely associated with urinary MMA excretion. Conclusion: Early diagnosis of vitamin B12 status in neonates and infants is crucial, particularly in nutritionally deprived areas. Biochemical measurement of plasma cobalamin or its metabolic marker MMA is highly recommended. Urinary MMA measurement in cobalamin diagnostics provides an advantage in that blood sampling is not required. A vitamin B12 taskforce should be created to alleviate vitamin deficiency and its negative consequences.


2019 ◽  
Vol 47 (05) ◽  
pp. 326-327

Meesters M, Opsomer G, Govaere J. Macroscopic evaluation of the placenta of the alpaca (Vicugna pacos). Reprod Dom Anim 2019; 54: 996–1002 Zu den wesentlichen Untersuchungen post partum gehört die makroskopische Beurteilung der Plazenta. Insbesondere bei einem Abort, einer Früh- oder Totgeburt sollte die Nachgeburt sorgfältig auf Anomalien wie Unvollständigkeit, Plazentitis, Ödeme oder andere Veränderungen untersucht werden. Um pathologische Veränderungen erkennen zu können, muss dem Untersucher der physiologische Zustand einer Nachgeburt bekannt sein. Bisher fehlen jedoch ausreichende Referenzen für unauffällige Alpakaplazenten. Ziel der Studie war, physiologische Plazenten von Alpakas hinsichtlich Aussehen, Größe, Gewicht und Volumen zu untersuchen und damit künftigen Untersuchern die objektive Beurteilung von Alpakaplazenten zu ermöglichen.


2011 ◽  
Vol 215 (S 01) ◽  
Author(s):  
L Driul ◽  
AP Londero ◽  
V Burra ◽  
T Dogareschi ◽  
A Biasioli ◽  
...  
Keyword(s):  

2015 ◽  
Vol 48 (06) ◽  
Author(s):  
T Mikoteit ◽  
S Brand ◽  
N Bürki ◽  
I Hösli ◽  
E Holsboer-Trachsler
Keyword(s):  

2016 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
Author(s):  
V Seidel ◽  
S Savvidis ◽  
H Weigand ◽  
A Klee ◽  
M Gonser
Keyword(s):  

2009 ◽  
Vol 37 (03) ◽  
pp. 157-163 ◽  
Author(s):  
T. Hiepler ◽  
A. Schönfelder ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Entwicklung und Etablierung eines ultrasonographischen Untersuchungsganges am Schafeuter unter Abgleichung makroskopischer und histologischer Befunde. Material und Methoden: In einem ersten Versuch wurden 18 isolierte, nach Laktationsstadium eingeteilte Euter klinisch, sonographisch und histologisch untersucht. Im zweiten Versuch erfolgte bei 134 lebenden Schafen, eingeteilt in vier Gruppen, eine klinische und sonographische Untersuchung der Milchdrüsen. Die Tiere der Gruppe 1 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 8) wurden insgesamt zehnmal im Abstand von 2 Tagen untersucht, die Probanden der Gruppe 2 (n = 5; hochtragend bis 28 Tage post partum) zweimal wöchentlich und die Schafe der Gruppe 3 (n = 7; ante bzw. post partum mit und ohne Lämmer) alle 4 Tage untersucht. Bei den Schafen der Gruppe 4 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 114) fand eine einmalige Untersuchung in der Herde statt. Um eine größere Praxistauglichkeit zu erreichen, kamen drei verschiedene Ultraschallgeräte zum Einsatz. Ergebnisse: Sonographisch lassen sich am Schafeuter Drüsenparenchym, die Pars glandularis und papillaris der Zisterne mit Milchfüllung, die dazwischen gelegene Ringfalte, das Zentralband und die Blutgefäße darstellen und beurteilen. Bei der Herdenuntersuchung konnten sonographisch mehr Tiere mit pathologischen Euterbefunden detektiert werden als durch die klinische Untersuchung. Alle drei eingesetzten Ultraschallgeräte eigneten sich gut zur Untersuchung des ovinen Euters. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die sonographische Untersuchung des Schafeuters ergänzt die klinische Untersuchung und ist unter Praxisverhältnissen gut durchführbar. Tief im Euter liegende Prozesse (Abszesse), die mit Palpation und Milchkontrolle nicht erfasst werden, lassen sich durch die Ultraschalluntersuchung nachweisen.


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