Urogynäkologische Deszensusbeschwerden und chronisch rezidivierende Harnwegsinfekte kommen häufig gemeinsam vor. Zurückzuführen ist dies auf gleiche ätiologische Faktoren (hormonmangelbedingte Atrophie, neurogene Erkrankungen, Stoffwechselstörungen) und auf direkte mechanische Einflüsse des Deszensus auf die Harnröhrenfunktion (Abknicken mit Miktionsstörungen und Restharnanstieg bei großer Zystozele oder Stressinkontinenz und Drangsymptomatik bei großer Urethrozele). Die Therapie soll konservativ beginnen und möglichst alle ätiologischen Faktoren angehen. Bausteine der konservativen Therapie sind Östrogene, Beckenbodentraining, Pessare, Trink- und Miktionstraining und Sanierung der urogenitalen Infektkette [1]. Führt die konservative Therapie innert einiger Monate nicht zur Heilung oder zur befriedigenden Besserung, ist in der Regel eine operative Therapie zu empfehlen. Dabei sind moderne Operationsmethoden zu wählen, die nicht nur eine anatomische Rekonstruktion sondern auch eine funktionelle Restitution zum Ziel haben, d.h. Kontinenz, gute Blasenentleerung und Defäktion und schmerzfreie Kohabitation.