Digitalisierung und Ethik in Medizin und Gesundheitswesen

2020 ◽  

Wenn digitale Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain und Robotik auf die Medizin treffen, entstehen zwangsläufig ethische Fragestellungen. Diese lassen sich nicht ohne Weiteres mit medizinisch-technologischen, rechtlichen oder ökonomischen Argumenten allein beantworten. Neue Themenfelder wie die sich wandelnde Rolle der Patienten, die neue Verantwortung von Ärzten und Pflegenden, neue digitale Möglichkeiten in der Medizin, Smart Hospitals im Klinikalltag, die gesellschaftliche Legitimität eines möglichen dritten Datengesundheitsmarktes, eine zukunftsfeste Ausbildungslandschaft für den Gesundheits-/Medizinbereich sowie die Grenzen der digitalen Forschung bedürfen einer kritischen und gleichzeitig thematisch breiten Auseinandersetzung mit ethischen Aspekten in der digitalen Gesundheitswirtschaft und Medizin. Dies ist nicht nur inhaltlich wichtig, sondern auch zeitkritisch, denn gerade dieser Sektor hat eine erhebliche globale Marktdynamik. Längst ist „eHealth“ i.w.S. keine Kerninnovation von klassischen Gesundheitsakteuren mehr. Es gehört vielmehr zum Tagesgeschäft der großen US-amerikanischen und chinesischen Game Changer wie Google, Apple, Microsoft, Facebook, Amazon, Netflix, Alibaba und Tencent. Die verantwortbare, aber auch wettbewerbsfähige Partizipation an diesen Entwicklungen ist vielleicht die drängendste Aufgabe für die Akteure in Wissenschaft, Krankenversorgung, Gesundheitswirtschaft und Politik. Ausgewiesene Experten aus diesen Bereichen stellen sich daher im vorliegenden Werk den oft schwierigen Fragen, die sich auf dem Weg der Transformation zu einem B2B2C-Markt im Gesundheitswesen, der einer ethischen Betrachtung standhält, ergeben.

2018 ◽  
Vol 23 (11) ◽  
pp. 32-34
Author(s):  
Dietmar Frey

Jedes Jahr erleiden rund 270 000 Deutsche einen Schlaganfall. Obwohl die Ursachen eines Schlaganfalls sehr unterschiedlich sind, bilden die aktuellen Richtlinien individuelle Eigenschaften des Patienten nicht ausreichend ab. Forscher der Berliner Charité suchen Abhilfe und entwickeln mithilfe von künstlicher Intelligenz personalisierte Vorhersageanalysen für die Schlaganfalltherapie und Prävention.


2020 ◽  
Vol 56 (3) ◽  
pp. 386-393
Author(s):  
Oliver Lücke

Entstehen und Fortentwicklung künstlicher Intelligenz markiert eine Zeitenwende in der Digitalisierung, KI ist ein disruptiver „game changer“. Entwicklungs-, Chancen- und Risikopotential künstlicher Intelligenz sind ebenso immens wie die absehbaren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses zentrale Zukunftsthema bislang rechtspolitisch im Hinblick auf seine rechtlichen Auswirkungen nur vereinzelt erörtert wird. Der Beitrag versteht sich als „Denkanstoß“ und „Handlungsaufruf“zugleich und möchte die überfällige gesellschaftliche, aber vor allem rechtspolitische Debatte über den Umgang mit der künstlichen Intelligenz befördern. Problematik und akuter Regulierungsbedarf werden aufgezeigt. Das Thema wird vom Autor an anderer Stelle ausführlich vertieft, kritisch beleuchtet und mit einem vollständig ausformulierten Vorschlag für eine EU-Grundverordnung zur künstlichen Intelligenz abgerundet (Lücke, Künstliche Intelligenz – Vorschlag für eine EU-Grundverordnung zur künstlichen Intelligenz, RuP Beiheftereihe, Heft 5, erscheint Herbst 2020).


2021 ◽  
Vol 27 (1) ◽  
pp. 79-94
Author(s):  
Natalie Sontopski

Die Diskussion rund um digitale Technologien, insbesondere die um künstliche Intelligenz, ist von Spekulation geprägt, da noch niemand sagen kann, wie nachhaltig sie unsere Gesellschaft transformieren werden. Was jedoch fehlt ist ein feministischer Blickwinkel auf die Strategien der Spekulation. Das in diesem Artikel umrissene Forschungsprogramm möchte anhand der empirischen Installation MiauMiau eine spekulativ-feministische Methode als kritisches Instrument vorstellen, um Limitierungen aktueller Diskurs-Strategien über technologische Potenziale und soziale Ungleichheit zu analysieren. Dadurch kann dazu beigetragen werden, zukünftig Spekulation als Methode feministischer Kritik zu nutzen.


2011 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 17-18 ◽  
Author(s):  
Lateef McLeod

Abstract Individuals with significant communication challenges need to communicate across many different venues. The author, from the perspective of an individual who uses AAC, discusses the strengths and weaknesses of both traditional AAC technologies and new mobile AAC technologies. He describes how access to AAC has allowed him to fulfill his dreams as a presenter and writer. He successfully manages a blog in San Francisco, writes grants, and has published his first book of poetry. Not one AAC device fits all of his communication needs; however, access to mobile technology tools has increased his flexibility across environments and given him another successful tool for communication.


2011 ◽  
Vol 44 (20) ◽  
pp. 7
Author(s):  
JULIAN D. “BO” BOBBITT
Keyword(s):  

Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (1) ◽  
pp. 48-53
Author(s):  
Bettina Baessler

Zusammenfassung. Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Aus unserem Alltagsleben ist sie schon längst nicht mehr wegzudenken und hat sich dort an vielen Stellen bereits nahtlos integriert, ohne dass wir uns dessen immer vollständig bewusst sind. Auch im Gesundheitswesen befinden wir uns schon längt inmitten einer Revolution, die unser aller Alltag in der Zukunft verändern wird. Die Radiologie im Speziellen ist aufgrund ihrer fortgeschrittenen Digitalisierung und historisch bedingten Technik-Affinität besonders von diesen Entwicklungen betroffen. Doch was ist KI eigentlich genau und was macht KI so potent, dass etablierte Fachdisziplinen wie die Radiologie sich mit ihrer Zukunftsfähigkeit auseinandersetzen? Was kann KI in der Radiologie heute schon – und was kann sie nicht? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der vorliegende Artikel.


2020 ◽  
Vol 24 (02) ◽  
pp. 52-53
Author(s):  
Ina Wiegard-Szramek ◽  
Matthias Eikelmann ◽  
Michael Reichardt

Was treibt Pflegekräfte an, sich für Patienten, Kollegen und das Umfeld in der Nephrologie zu engagieren? Auf der Fahrt in den Urlaub habe ich mich am Bahnhof mit Reiselektüre ausgestattet, und schon der erste Artikel hat mich unvermittelt in meinen Arbeitsalltag als Dialyseschwester und als aktives Mitglied des fnb e. V. zurückversetzt – sinngemäß stand dort: Künstliche Intelligenz ist ein Marketingtrick aus den 1950er-Jahren. Sie soll uns das Leben erleichtern. Trotzdem warnt die Autorin, Informatik-Professorin Dr. Katharina Zweig davor, Computern zu viel Macht zu geben: Denn der Mensch ist komplex, die Maschine ist es nicht. Wo ist jetzt der Zusammenhang mit dem Arbeitsalltag oder der Vorstandsarbeit des fnb e. V. zu sehen?


2020 ◽  
Vol 07 (03) ◽  
pp. 6-8
Author(s):  
Sandra Bensch

ZusammenfassungServicewägen, die auf digitale Rufe reagieren, Roboter, die mit Bewohnern singen und spielen, Apps, die Anamnesen erheben. Digitale Technologien kommen in der Pflegewelt an – wenn sie bedienfreundlich und einfach zu reparieren sind.


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