Simulationen von historischen Stürmen und Sturmfluten in der Deutschen Bucht
<p>Sturmfluten sind gekennzeichnet durch das gleichzeitige Auftreten von Tidehochwasser und eines hohen Windstaus. Im letzten Jahrhundert gab es verschiedene schwere Sturmereignisse, die teilweise starke Sch&#228;den an den K&#252;sten der Deutschen Bucht verursachten.</p> <p>Wir haben drei verschiedene historische Sturmereignisse herausgesucht, die sich in ihrer Zugbahn und Tide unterscheiden.</p> <ul> <li>F&#252;r die ostfriesische Nordseek&#252;ste gilt die Sturmflut vom 13.03.1906 heute noch als Bemessungsgrundlage f&#252;r den K&#252;stenschutz. Bisher war es nicht m&#246;glich, mangels atmosph&#228;rischen Antriebsdaten, diese Sturmflut zu simulieren.</li> <li>Der Sturm vom 10.02.1949 ereignete sich w&#228;hrend Tideniedrigwasser und erzeugte einen hohen Windstau. An der Pegelstation Husum wurde das h&#246;chste und in Cuxhaven das dritth&#246;chste Niedrigwasser gemessen.</li> <li>Die schwere Sturmflut von 16./17.02.1962 verursachte starke Sch&#228;den an der deutschen Nordseek&#252;ste und Hamburg.</li> </ul> <p>&#160;</p> <p>In unseren Untersuchungen haben wir folgende Fragestellungen behandelt:</p> <ul> <li>K&#246;nnen mit den atmosph&#228;rischen Daten aus dem 20th Century Reanalysis Project die St&#252;rme simuliert werden?</li> <li>K&#246;nnen wir mit einem hydrodynamischen Modell die Wasserst&#228;nde dieser Sturmereignisse simulieren?</li> <li>Wieviel h&#246;her w&#228;re der Wasserstand, wenn die St&#252;rme bei Springtide stattgefunden h&#228;tte?</li> </ul> <p>&#160;</p> <p>F&#252;r die Beantwortung dieser Fragen wurde das hydrodynamische TRIM-NP-Modell mit Druck- und Winddaten aus dem 20th Century Reanalysis Project (20CR) angetrieben und die daraus resultierenden Wasserst&#228;nde mit Messungen an Pegelstationen verglichen. An den seitlichen R&#228;ndern des TRIM-NP-Modells wurden Daten aus dem FES2004 Tide-Modell verwendet.</p> <p>F&#252;r die Sturmflut von 1906 wurde eine synoptische Rekonstruktion basierend auf historische Druckdaten angefertigt und die Windgeschwindigkeit daraus berechnet.&#160;</p> <p>Erste Ergebnisse zeigen, dass f&#252;r die einzelnen Sturmereignisse die Wasserst&#228;nde, angetrieben durch einzelne Ensemble Member aus 20CR-Reanalysedaten, gut mit den Messungen &#252;bereinstimmen. Durch die Verschiebung der Tide erh&#246;hen sich die Wasserst&#228;nde f&#252;r die Sturmereignisse 1949 und 1962 um einige Dezimeter, das hei&#223;t, dass die Sturmfluten h&#228;tten noch h&#246;her auflaufen k&#246;nnen. &#160;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>---------</p> <p>Die Sturmflut im M&#228;rz 1906</p> <p>https://www.dkrz.de/de/projekte-und-partner/HLRE-Projekte/focus/sturmflut1906</p>