leichte kognitive störung
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(FIVE YEARS 1)

2020 ◽  
Vol 91 (9) ◽  
pp. 832-842 ◽  
Author(s):  
Ayda Rostamzadeh ◽  
Frank Jessen

Zusammenfassung Die leichte kognitive Störung („mild cognitive impairment“, MCI) zeichnet sich durch kognitive Einschränkungen bei im Wesentlichen erhaltener Alltagskompetenz aus. MCI ist ein Risikozustand für die Entwicklung einer Demenz und kann ein Prodromalstadium der Demenz bei Alzheimer-Krankheit („Alzheimer’s disease“, AD) sein. Die AD ist durch zerebrale Ablagerungen von Amyloid- und Tau-Aggregaten definiert und kann durch Biomarker für diese Veränderungen in vivo detektiert werden. Durch die Fortschritte in der biomarkerbasierten Früherkennung der AD, ist es möglich zwischen MCI-Patienten mit und ohne AD-Pathologie und somit zwischen Patienten mit einem geringen und einem hohen Risiko für die Entwicklung einer späteren Demenz zu unterscheiden. Für die biomarkerbasierte Früherkennung der AD im MCI-Stadium gibt es bisher in Deutschland keine differenzierten Leitlinienempfehlungen. In dem vorliegenden Artikel werden die Empfehlungen einer europäischen Expertenkonsensuspublikation sowie einer multidisziplinären Arbeitsgruppe der Alzheimer’s Association zum Einsatz von Liquorbiomarkern für die Diagnostik der Alzheimer-Krankheit bei MCI-Patienten zusammengefasst. Sind die klinischen Diagnosekriterien eines MCI anhand der klinischen Untersuchung und neuropsychologischen Testung erfüllt, wird empfohlen weiterführende Diagnostik (Blutuntersuchung, zerebrale Bildgebung) durchzuführen, um die differenzialdiagnostische Einordnung zu präzisieren. Vor der Liquorbiomarkeruntersuchung sollte eine umfassende Beratung zu den Möglichkeiten, Grenzen und Risiken der biomarkerbasierten Früherkennung der AD und der Demenzprädiktion durchgeführt werden. Die Informationen über das individuelle Risiko für eine Demenz können sich bei Patienten und ihren nahestehenden Personen auf das psychische Wohlbefinden und die weitere Lebensplanung auswirken, daher werden klinische Verlaufsuntersuchungen empfohlen.


2019 ◽  
Vol 144 (03) ◽  
pp. 156-160 ◽  
Author(s):  
Lucrezia Hausner ◽  
Lutz Frölich

Was ist neu? Das Konzept der bisherigen Demenztherapie Die klinische Relevanz von Acetylcholinesterase-Inhibitoren (AChE-I) zur symptomatischen Therapie der leichten bis mäßigen Alzheimer-Demenz ist weltweit anerkannt, trotz nur mäßiger Wirksamkeit. Die Anwendung sollte bei Verträglichkeit auch im schweren Krankheitsstadium fortgeführt werden. Bei mäßiger bis schwerer Alzheimer-Demenz ist der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin indiziert. Die Lewy-Körperchen-Demenz ist in der antidementiven Therapie der Alzheimer-Demenz gleichgestellt, für die Parkinson-Demenz existiert eine Indikation für Rivastigmin. Eine Veränderung der motorischen Symptome unter AChE-I ist zu beachten. Für frontotemporale oder vaskuläre Demenzen gibt es keine evidenz-basierte antidementive Therapie. Therapie-Monitoring und Wirksamkeitsbeurteilung Der Wirksamkeitsnachweis der Demenztherapie im Einzelfall ist schwierig. Jede Demenztherapie sollte deshalb, Verträglichkeit vorausgesetzt, langfristig angelegt und regelmäßig überprüft werden. Andere medikamentöse Therapiestrategien in der Behandlung demenzieller Erkrankungen Für Souvenaid und Ginkgo biloba als ergänzende antidementive Behandlung bei Alzheimer-Demenz gibt es Hinweise auf einen Nutzen. Andere Therapieansätze sind nicht belegt. Zukunftsaussichten für eine krankheitsmodifizierende Therapie Die Modulation des Verlaufs von Demenzerkrankungen ist Schwerpunkt von aktuellen klinischen Studien. Anti-Amyloid- (in Phase-III-Studien) und Anti-Tau-Strategien (derzeit in Phase-II-Studien) werden intensiv verfolgt neben anderen Therapieansätzen. Statt des Demenzstadiums wird die leichte kognitive Störung bei Alzheimer-Krankheit als sinnvollste Interventionspopulation angezielt.


2013 ◽  
Vol 32 (10) ◽  
pp. 715-719
Author(s):  
F. Jessen

ZusammenfassungSubjektive und objektive kognitive Störungen treten bei der Alzheimer-Erkrankung im Vorfeld der Demenz auf. Diese Beeinträchtigungen können genutzt werden, um Personen mit erhöhtem Demenzrisiko zu erkennen. Die leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen in kognitiven Tests. Insbesondere unterdurchschnittliche Leistungen in Gedächtnistests mit verzögertem Abruf sind prädiktiv für eine zukünftige Alzheimer-Demenz. Die Gedächtnisbeeinträchtigung mit der höchsten Spezifität für die Alzheimer-Erkrankung ist der Abruf unter Zuhilfenahme von Schlüsselreizen (cued recall). In jüngerer Zeit wurden die subjektiven kognitiven Störungen, die möglicherweise vor einer objektivierbaren Leistungseinbuße bei der AlzheimerErkrankung auftreten, untersucht. Zunehmend weisen Studien auf das gehäufte Vorliegen von Alzheimer-typischen Biomarkerveränderungen bei Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen hin. Zukünftige Standardisierung der Erfassung von subjektiven kognitiven Störungen bei älteren Menschen werden dazu beitragen, die prädiktive Rolle dieser diskreten frühen Veränderungen im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung zu definieren.


PSYCH up2date ◽  
2012 ◽  
Vol 7 (01) ◽  
pp. 9-20
Author(s):  
Berit Prinz ◽  
Michael Hüll

2012 ◽  
Vol 2 (05) ◽  
pp. 306-310
Author(s):  
Martin Haupt

ZusammenfassungDie Diagnose von Demenzerkrankungen lässt sich bei den meisten Kranken mit einfachen Mitteln stellen. Zu den wichtigsten Symptomen einer Demenz gehören die Gedächtnisstörung, die Einbuße im Denk- und Urteilsvermögen, in der Konzentrationsfähigkeit und der Informationsverarbeitung. Störungen des Sozialverhaltens, des Antriebs oder der Stimmung treten in der Regel hinzu. Die Symptomatik ist so ausgeprägt, dass die übliche Alltagsbewältigung beeinträchtigt wird. Weniger schwere Symptomkonstellationen werden als leichte kognitive Störung vom Demenzsyndrom abgegrenzt. Sie äußern sich meist in Einbußen der Merkfähigkeit (Abrufstörung), intervenieren hingegen nicht mit der Bewältigung der gewohnten Alltagsaufgaben. Die mit Abstand häufigste Form einer Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, gefolgt von der vaskulären Demenz. Weitere, irreversibel verlaufende Demenzursachen sind etwa die Parkinson-Demenz, die Demenz mit Lewy-Körperchen und die frontotemporalen Degenerationen. Potenziell behebbare Ursachen für eine Demenz sind besonders zu beachten, z.B. Depression, kommunizierender Hydrozephalus oder Hypothyreose. Für die Therapie ist zudem die Erhebung der noch vorhandenen Fertigkeiten des Patienten wichtig. Eine verständliche Aufklärung des Patienten über seine Erkrankung sollte die Regel für den Arzt sein, Ausnahmen hiervon muss er begründen.


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