Neue Einblicke in Strömungsphänomene im Gewitterumfeld durch gezielte Messungen mittels flugzeuggetragenem Doppler-Lidar

2021 ◽  
Author(s):  
Philipp Gasch ◽  
Andreas Wieser ◽  
Ulrich Corsmeier ◽  
Norbert Kalthoff ◽  
Thomas Feuerle ◽  
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Keyword(s):  

<p>Flugzeuggetragene Doppler-Lidar Messungen stellen ein wertvolles Werkzeug für die meteorologische Forschung dar, da sie gezielte und räumlich hoch aufgelöste Beobachtungen atmosphärischer Strömungsphänomene ermöglichen.</p> <p>In den letzten Jahren wurde vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gemeinsam mit der TU Braunschweig ein neues flugzeuggetragenes Doppler-Lidar System für den Einsatz an Bord des Forschungsflugzeugs Dornier 128-6 (Rufzeichen D-IBUF) entwickelt. Das System besteht aus einem Lockheed Martin WindTracer WTX Doppler-Lidar und einem speziell für das Flugzeug von der Arges GmbH entwickelten 2-Achsen-Scanner. Im Vergleich zu bereits existierenden flugzeuggetragenen Doppler-Lidaren bietet das neue System eine höhere räumliche Auflösung und mehr Flexibilität für gezielte Messungen, u.a. aufgrund der niedrigen Fluggeschwindigkeit und VFR-Fähigkeit des Trägerflugzeugs Dornier 128.</p> <p>Im Sommer 2021 wurde unter Führung des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-TRO) des KIT die <em>Swabian MOSES</em>-Feldmesskampagne als Teil des Helmholtz-Verbundvorhabens MOSES im Südwesten Deutschlands durchgeführt, an der sich 10 deutsche wissenschaftliche Einrichtungen beteiligten. Hierbei fanden erste ausführliche Messungen mit dem neuen flugzeuggetragenen System statt. Eines der Ziele der Messkampagne ist die Untersuchung hochreichender konvektiver Systeme, wie sie häufig zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb im Südwesten Deutschlands beobachtet werden.</p> <p>Der Beitrag stellt Ergebnisse vor, die durch die Kombination aus flugzeuggestützten und bodengebundenen Lidar-Messungen erzielt wurden. Die durch das Messkonzept ermöglichten Beobachtungen sollen Einblicke in Strömungsprozesse im Gewitterumfeld geben. Nach einem Überblick über die durchgeführten Messungen wird die erreichte Messqualität des flugzeuggetragenen Doppler-Lidar validiert. Der Vergleich mit Messungen von bodengebundenen Doppler-Lidar an drei Standorten ergibt dabei eine gute Übereinstimmung. Es zeigt sich, dass die hochauflösenden, linienhaften flugzeuggetragenen Doppler-Lidar Messungen in der Lage sind, einzigartige Einblicke in die Strömungsdynamik zu liefern. Der Einfluss der Orographie auf die Strömung ist eindeutig nachweisbar, sowohl lokale Talzirkulationen als auch Gebirgsleeeffekte sind zu beobachten. Die Kombination von flugzeuggestützten und bodengebundenen Doppler-Lidar Messungen ermöglicht es zudem, die Repräsentativität der bodengebundenen Messungen zu beurteilen. Eine weitere Kombination mit Radarbeobachtungen liefert den Kontext für die mit dem Strömungsfeld assoziierte Gewitteraktivität. Somit erweist sich die Kombination von flugzeuggetragenem Doppler-Lidar mit bodengebundenen Fernerkundungsnetzwerken als geeignetes Verfahren, um neue Einblicke in Strömungsphänomene im Gewitterumfeld zu gewinnen. Abschließend wird das weitere Potenzial der Doppler-Lidar Messungen diskutiert und mögliche zukünftige Aktivitäten aufgezeigt.</p>

Author(s):  
Zhaoai Yan ◽  
Xiong Hu ◽  
Wenjie Guo ◽  
Shangyong Guo ◽  
Yongqiang Cheng ◽  
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2007 ◽  
Vol 46 (11) ◽  
pp. 1953 ◽  
Author(s):  
S. Kameyama ◽  
T. Ando ◽  
K. Asaka ◽  
Y. Hirano ◽  
S. Wadaka

2015 ◽  
Vol 53 (12) ◽  
pp. 6495-6506 ◽  
Author(s):  
Sameh Abdelazim ◽  
David Santoro ◽  
Mark F. Arend ◽  
Fred Moshary ◽  
Sam Ahmed

1989 ◽  
Author(s):  
Robert F. McCoy, Jr. ◽  
Madison J. Post ◽  
R. Michael Hardesty

2019 ◽  
Vol 11 (20) ◽  
pp. 2444 ◽  
Author(s):  
Alfredo Peña ◽  
Jakob Mann

Velocity-component variances can be directly computed from lidar measurements using information of the second-order statistics within the lidar probe volume. Specifically, by using the Doppler radial velocity spectrum, one can estimate the unfiltered radial velocity variance. This information is not always available in current lidar campaigns. The velocity-component variances can also be indirectly computed from the reconstructed velocities but they are biased compared to those computed from, e.g., sonic anemometers. Here we show, for the first time, how to estimate such biases for a multi-lidar system and we demonstrate, also for the first time, their dependence on the turbulence characteristics and the lidar beam scanning geometry relative to the wind direction. For a dual-Doppler lidar system, we also show that the indirect method has an advantage compared to the direct one for commonly-used scanning configurations due to the singularity of the system. We demonstrate that our estimates of the radial velocity and velocity-component biases are accurate by analysis of measurements performed over a flat site using a dual-Doppler lidar system, where both lidars stared over a volume close to a sonic anemometer at a height of 100 m. We also show that mapping these biases over a spatial domain helps to plan meteorological campaigns, where multi-lidar systems can potentially be used. Particularly, such maps help the multi-point mapping of wind resources and conditions, which improve the tools needed for wind turbine siting.


2018 ◽  
Vol 412 ◽  
pp. 7-13
Author(s):  
Fahua Shen ◽  
Bangxin Wang ◽  
Wenjuan Shi ◽  
Peng Zhuang ◽  
Chengyun Zhu ◽  
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