ZusammenfassungIn Anlehnung an Gruhl gehen wir im Beitrag von 3 Resilienzfacetten aus, welche die Fähigkeiten beschreiben, dynamisch Veränderungen gestalten zu können, flexibel auf Erfordernisse reagieren zu können sowie sich angemessen von den Erwartungen anderer abgrenzen zu können, d. h., resistent zu sein. Da kein Instrument zur Erfassung dieser Resilienzfacetten vorliegt, setzt sich der Beitrag das Ziel, ein solches fragebogenbasiertes Instrument vorzustellen und interindividuelle Unterschiede herauszuarbeiten. Zur Bearbeitung der Fragestellung wird auf Daten von 200 Personen zurückgegriffen. In den Ergebnissen ließen sich auf Grundlage des multifaktoriellen Resilienzmodells mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalyse die 3 Resilienzfacetten Resistenz, Dynamik und Flexibilität identifizieren, welche mit jeweils 4 Items gemessen werden. Zur Identifikation verschiedener Personengruppen, die sich hinsichtlich ihrer Resilienzfacetten unterscheiden, kam eine latente Klassenanalyse zum Einsatz. Implikationen aus unseren Befunden ergeben sich u. a. für die Resilienzförderung in Lern- und Arbeitskontexten, da hieraus erste Ansatzpunkte einer personen- bzw. organisationsspezifischen Förderung gewonnen werden können.