Freude am Denken als Schlüssel zum Erfolg? Die Bedeutung von Need for Cognition für subjektives Erleben und Leistung im Studium

2018 ◽  
Vol 32 (3) ◽  
pp. 145-154
Author(s):  
Julia Grass ◽  
Nancy John ◽  
Anja Strobel

Zusammenfassung.Need for Cognition (NFC) beschreibt interindividuelle Unterschiede in der Freude an und der Beschäftigung mit anspruchsvollen kognitiven Aufgaben. Bisherige Forschung im akademischen Kontext untersuchte NFC vorrangig im Zusammenhang mit kognitiven und leistungsbezogenen Variablen. In dieser Studie wurde hingegen die Bedeutung von NFC für Erfolg im Studium insbesondere für subjektives Erleben untersucht. Für ein besseres Verständnis wurde die vermittelnde Rolle der regulativen Merkmale Selbstkontrollkapazität, Strategien der Emotionsregulation und Copingverhalten geprüft. Untersucht wurden Lehramtsstudierende (N = 167) als Gruppe, die bereits im Studium eine erhöhte Beanspruchung zeigt. Erwartungskonform hing NFC mit fast allen regulativen Merkmalen zusammen. Bezogen auf Studienerfolg wurden die Annahmen nur teilweise bestätigt: NFC war mit besseren Studienleistungen und einer höheren subjektiven Leistungsfähigkeit assoziiert. Dabei wurde die Vorhersage wahrgenommener Leistungsfähigkeit über regulative Merkmale vermittelt. Zukünftige Studien sollten untersuchen, weshalb in dieser Stichprobe nur ein Teil der Erlebensaspekte mit NFC zusammenhingen und die Ergebnisse für Studierende anderer Fächer prüfen.

2001 ◽  
Vol 14 (4) ◽  
pp. 169-180 ◽  
Author(s):  
Matthias Kliegel ◽  
Christoph Rott ◽  
Vera 'Heureuse ◽  
Gabriele Becker ◽  
Petra Schönemann

Es war das Anliegen dieses Teilprojektes der Heidelberger Hundertjährigen-Studie, eine der besonderen Situation Höchstaltriger angepasste Kurzform des Mini-Mental Status Test zu überprüfen. Diese verzichtet auf die Items, die Lese- und Schreibfähigkeit voraussetzen. Zum anderen sollte das Ausmaß an kognitiven Beeinträchtigungen in der untersuchten Altersgruppe der noch vorhandenen kognitiven Leistungsfähigkeit gegenübergestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die hier verwandte Testskala ihr primäres Ziel, systematische, rein sensorische Benachteiligungen auszuschließen, erreichen konnte, dass die Skala immer noch eine hohe Konstruktvalidität besitzt und dass die hier gewählte Version für die Untersuchung von sensorisch stark beeinträchtigten Hochaltrigen ein geeignetes Instrument zur Bestimmung des kognitiven Status ist. Betrachtet man die Verteilung des kognitiven Status in der hier analysierten Stichprobe von Hundertjährigen, so fällt auf, dass es zwei Extremgruppen zu geben scheint. Eine Gruppe, die gar keine oder nur sehr geringe kognitive Leistungseinbußen zeigt und eine Gruppe, bei der ein sehr starkes Defizit auffällt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass selbst im höchsten Alter die kognitive Entwicklung noch Spielräume für interindividuelle Unterschiede zulässt.


2009 ◽  
Vol 8 (3) ◽  
pp. 106-116 ◽  
Author(s):  
Hans-Georg Wolff ◽  
Peter M. Muck

Zusammenfassung. Während mehrere Studien den positiven Effekt von Networkingverhalten, d. h. Aufbau, Pflege und Nutzung von beruflichen Kontakten, auf die Karriere belegen, existieren nur wenige Studien, die interindividuelle Unterschiede als Determinanten von Networkingverhalten untersuchen. Da Networking genuin soziales Verhalten darstellt, bietet sich zur Untersuchung dieser Fragestellung der Interpersonale Circumplex von Wiggins (z. B. Wiggins, Trapnell & Phillips, 1988 ) an, der acht Facetten interpersonalen Verhaltens auf einer sozialen Dominanzdimension und einer emotionalen Affiliationsdimension abbildet. In einer Fragebogenstudie mit N = 213 Berufstätigen zeigt sich, dass Networking signifikant positive Zusammenhänge sowohl mit der Dominanzdimension als auch mit der Affiliationsdimension aufweist. Zusätzlich zeigt eine differenzierte Betrachtung von Networkingsubskalen, dass externes (vs. internes) Networking sowie der Aufbau (vs. die Pflege und Nutzung) von Kontakten stärkere Zusammenhänge mit Dominanz aufweisen. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Networkingverhalten durch die Kombination einer dominanten mit einer affiliativen Disposition erleichtert wird.


2017 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 120-127
Author(s):  
Carina Kreitz

Zusammenfassung. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit einer Aufgabe zuwenden, nehmen wir Dinge, die währenddessen unerwartet auftauchen, häufig nicht bewusst wahr – obwohl sie unmittelbar in unserem Blickfeld erscheinen. Dieses Phänomen, das als Inattentional Blindness bezeichnet wird, kann fatale Konsequenzen in alltäglichen Situationen und auch einen ernstzunehmenden Einfluss auf sportliche Leistungen haben. In Ergänzung zu vorheriger Forschung zeigen meine eigenen Ergebnisse, dass eine Vielzahl situativer Faktoren die Wahrscheinlichkeit, mit der Inattentional Blindness auftritt, beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem bestimmte Eigenschaften des unerwarteten Objekts sowie Kontextfaktoren. Im Gegensatz dazu scheinen interindividuelle Unterschiede über die situativen Einflüsse hinaus kaum (oder zumindest nicht reliabel) vorherzusagen, ob Inattentional Blindness auftritt oder nicht. Während es also eine feste Wahrscheinlichkeit über alle Personen hinweg gibt, dass ein unerwartetes Objekt bemerkt wird (deterministischer Aspekt), kann anhand der Persönlichkeitsstruktur und der kognitiven Fähigkeiten dieser Personen nicht vorhergesagt werden, wer von ihnen das unerwartete Objekt entdecken wird und wer nicht (stochastischer Aspekt).


2013 ◽  
Vol 34 (2) ◽  
pp. 82-89 ◽  
Author(s):  
Sophie von Stumm

Intelligence-as-knowledge in adulthood is influenced by individual differences in intelligence-as-process (i.e., fluid intelligence) and in personality traits that determine when, where, and how people invest their intelligence over time. Here, the relationship between two investment traits (i.e., Openness to Experience and Need for Cognition), intelligence-as-process and intelligence-as-knowledge, as assessed by a battery of crystallized intelligence tests and a new knowledge measure, was examined. The results showed that (1) both investment traits were positively associated with intelligence-as-knowledge; (2) this effect was stronger for Openness to Experience than for Need for Cognition; and (3) associations between investment and intelligence-as-knowledge reduced when adjusting for intelligence-as-process but remained mostly significant.


2018 ◽  
Vol 49 (1) ◽  
pp. 3-15 ◽  
Author(s):  
Malte Schott ◽  
Jule Wolf

Abstract. We examined the effect of presenting unknown policy statements on German parties’ election posters. Study 1 showed that participants inferred the quality of a presented policy from knowledge about the respective political party. Study 2 showed that participants’ own political preferences influenced valence estimates: policy statements presented on campaign posters of liked political parties were rated significantly more positive than those presented on posters of disliked political parties. Study 3 replicated the findings of Study 2 with an additional measure of participants’ need for cognition. Need for cognition scores were unrelated to the valence transfer from political parties to policy evaluation. Study 4 replicated the findings of Studies 2 and 3 with an additional measure of participants’ voting intentions. Voting intentions were a significant predictor for valence transfer. Participants credited both their individually liked and disliked political parties for supporting the two unknown policies. However, the credit attributed to the liked party was significantly higher than to the disliked one. Study 5 replicated the findings of Studies 2, 3, and 4. Additionally, participants evaluated political clubs that were associated with the same policies previously presented on election posters. Here, a second-degree transfer emerged: from party valence to policy evaluation and from policy evaluation to club evaluation. Implications of the presented studies for policy communications and election campaigning are discussed.


2020 ◽  
Vol 51 (6) ◽  
pp. 408-421
Author(s):  
Ravini S. Abeywickrama ◽  
Simon M. Laham
Keyword(s):  

Abstract. Across two studies we show that attitudes can paradoxically depolarize when people advocate for their own opinions. In Study 1 ( n = 276), we show that attitude depolarization is driven by how much meta-cognitive confidence people place in their advocacy attempt, such that those who experience low confidence during advocacy are more likely to depolarize. In Study 2 ( n = 495), we show that meta-cognitive confidence predicts communicative intentions, such as intentions to engage with those holding dissimilar views. In Study 2, we also show that the confidence–polarization and confidence–engagement links are unaffected by audience attitudes, but are moderated by Need-for-Cognition. The findings suggest that confidence and level of elaboration may predict some self-persuasive effects of pro-attitudinal advocacy.


2000 ◽  
Author(s):  
Natalie A. Kerr ◽  
Brian N. Smith ◽  
Michael J. Markus ◽  
Mark F. Stasson

2014 ◽  
Author(s):  
Rebekah L. Layton ◽  
Benjamin C. Ampel ◽  
Jeffrey M. Osgood ◽  
Elizabeth H. Parisi ◽  
Salvatore Fiorenti ◽  
...  

2009 ◽  
Author(s):  
Lauren E. McEntire ◽  
Xiaoqian Wang ◽  
Eric A. Day ◽  
Vanessa K. Kowollik ◽  
Paul R. Boatman ◽  
...  

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