Die Häufigkeit der Hypertonie ist bei Diabetespatienten etwa doppelt so hoch wie in der nichtdiabetischen Bevölkerung. Patienten mit Diabetes und Hypertonie haben ein zusätzlich erhöhtes Risiko für makro- und mikrovaskuläre Krankheiten verglichen mit normotensiven Patienten mit Diabetes. Die Hypertonie trägt wesentlich zur Morbidität und Mortalität des Diabetes bei und sollte deshalb frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Die Grundlage der Hypertoniebehandlung sind, falls indiziert, nichtpharmakologische Maßnahmen: Gewichtsreduktion, vermehrte körperliche Tätigkeit, Mäßigung des Alkoholkonsums, Sistieren des Nikotinabusus. Sind diese Maßnahmen ungenügend, oder ist die Hypertonie bereits bei Diagnosestellung zu ausgeprägt, muss eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden. Grundsätzlich senken bei Patienten mit Diabetes alle Antihypertensiva den Blutdruck. Die Wahl des Antihypertensivums richtet sich nach der Klinik und der persönlichen Situation des Patienten, denn Vor- und Nachteile bestehen bei allen Medikamentenklassen. Da es sich um eine Dauertherapie handelt, sollten unter gebührender Berücksichtigung der Gesamtsituation auch die Kosten bei der Therapiewahl berücksichtigt werden.