menschen mit migrationshintergrund
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H-INDEX

10
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Demet Dingoyan ◽  
Franka Metzner ◽  
Nicole Usko ◽  
Nina Ricarda Krause ◽  
Christopher Kofahl

Zusammenfassung Ziel der Studie Menschen mit Migrationshintergrund bilden eine heterogene Bevölkerungsgruppe, die sich in Bezug auf Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, z. B. hinsichtlich der geringeren Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen, von der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund unterscheidet. Die Studie untersucht Anliegen sowie hinderliche und förderliche Faktoren, die die Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Angeboten durch Menschen mit Migrationshintergrund beeinflussen. Methodik Problemzentrierte Expert:inneninterviews mit sieben Fachkräften von Migrant:innenselbstorganisationen in Deutschland wurden durchgeführt und mithilfe einer strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse Als hinderliche Faktoren in der Inanspruchnahme gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen durch Menschen mit Migrationshintergrund zeigten sich insbesondere existenzielle Nöte, mangelndes Vertrauen, kulturelle Barrieren, Kommunikationsprobleme, Wissensdefizite, Schamgefühle sowie Diskriminierungserfahrungen. Die Expert:innen betonten die Bedeutung niedrigschwelliger Angebote, kultursensibler Öffentlichkeitsarbeit und einer guten Vernetzung mit den „Communities“. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse bestätigen bekannte Herausforderungen und liefern darüber hinaus weitere Hinweise zur gelingenden Umsetzung von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund.


2021 ◽  
pp. 101-263
Author(s):  
Anna Wiebke Klie

ZusammenfassungEs existiert keine offiziell anerkannte, wissenschaftliche Definition des Begriffs „Migrantenselbstorganisation“. Ludger Pries versteht darunter von Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund besonderer Lebenslagen, gemeinsamer Interessen und Wertvorstellungen gegründete relativ dauerhafte Kooperationszusammenhänge bzw. Organisationen, „(1) deren Ziele und Zwecke sich wesentlich aus der Situation und den Interessen von Menschen mit Migrationsgeschichte ergeben und (2) deren Mitglieder zu einem Großteil Personen mit Migrationshintergrund sind und (3) in deren internen Strukturen und Prozessen Personen mit Migrationshintergrund eine beachtliche Rolle spielen“.


Author(s):  
Kristin Spinler ◽  
Marie-Theres Weil ◽  
Richelle Valdez ◽  
Carolin Walther ◽  
Demet Dingoyan ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Erste Studien heben den Migrationshintergrund von Menschen in Deutschland als eigenständigen Risikofaktor für eine mangelhafte Mundgesundheit hervor. Ein wichtiger Einflussfaktor könnte hierbei eine niedrigere Mundgesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund sein. Ziel In diesem Artikel werden Ergebnisse zur Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit aus der MuMi-Studie (Förderung der Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund) vorgestellt. Material und Methoden In 40 Hamburger Zahnarztpraxen wurden von Patient*innen mit und ohne Migrationshintergrund Daten zu Soziodemografie, Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz erhoben. Der Zusammenhang zwischen Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit wurde mittels logistischer Regressionen berechnet. Potenzielle Einflussfaktoren wurden schrittweise in die Berechnungsmodelle eingefügt. Ergebnisse Die Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden sich signifikant hinsichtlich ihrer Mundgesundheitskompetenz und ausgewählter klinischer Parameter ihrer Mundgesundheit (Approximalraum-Plaqueindex und Kariessanierungsgrad). Die logistischen Regressionsanalysen zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund, Mundgesundheitskompetenz und Mundhygiene auch unter Berücksichtigung von Bildung und sozioökonomischem Status. Diskussion Der Migrationshintergrund stellt einen eigenständigen Indikator für eine niedrige Mundgesundheitskompetenz und schlechtere Mundgesundheit dar. Dieser Umstand sollte stärker in den Fokus von Forschung und politischen Entscheidungen rücken, um die mundgesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland zu erhöhen.


Author(s):  
Justine Stang ◽  
Sabrina König ◽  
Nele McElvany

Zusammenfassung. Erwachsene und Jugendliche ohne Migrationshintergrund (MIG) schreiben Personen mit türkischem MIG, der größten Migrationsgruppe in Deutschland, geringere Kompetenzen und Leistungen zu. Inwiefern bereits bei Kindern solche (negativen) impliziten Einstellungen gegenüber Menschen mit türkischem MIG vorliegen, ist bislang ungeklärt und wurde daher in dieser Studie überprüft. Auch wurde analysiert, ob sich Grundschulkinder mit türkischem und ohne MIG in ihren Einstellungen unterscheiden. Zudem wurde geprüft, ob die soziale Integration, die wahrgenommene Diskriminierung sowie die Identifikation mit der Aufnahme- und Herkunftskultur mit impliziten Einstellungen in Zusammenhang standen. Datengrundlage bildeten Angaben von 240 Viertklässlerinnen und -klässlern (44.6% weiblich, 18.3% mit türkischem MIG). Zur Messung impliziter Einstellungen bearbeiteten die Kinder einen Impliziten Assoziationstest. Des Weiteren beantworteten sie Fragen zu den interessierenden Variablen. Bei den Grundschulkindern lagen negative implizite Einstellungen vor ( d = 0.21). Konkret verfügten Kinder ohne MIG im Gegensatz zu Kindern mit türkischem MIG im Mittel über negative implizite Einstellungen ( d = 0.39). Für die Gesamtstichprobe zeigte sich, dass eine stärkere Identifikation mit Deutschland (ß = .14), der Aufnahmekultur, in Zusammenhang mit negativen impliziten Einstellungen stand ( R2 = .03). Die Ergebnisse werden sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich methodischer Gesichtspunkte diskutiert. Implikationen für Forschung und Praxis werden vorgestellt.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Hanna Dauber ◽  
Barbara Braun-Michl ◽  
Sara Specht ◽  
Jutta Künzel ◽  
Larissa Schwarzkopf

Zusammenfassung Ziel Dieser Beitrag untersucht anhand der Daten der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) welche Veränderungen sich in der ambulanten Suchthilfe hinsichtlich Klientel, Hauptdiagnosen und Betreuungsergebnis im Zeitraum von 2007 bis 2016 ergeben haben. Die beobachteten Trends werden vor dem Hintergrund sich wandelnder gesamtgesellschaftlicher und versorgungspolitischer Rahmenbedingungen reflektiert. Material und Methoden Aggregierte Daten aller ambulanten Suchthilfeeinrichtungen, die sich im genannten Zehnjahreszeitraum an der DSHS beteiligt haben, wurden deskriptiv ausgewertet. Neben der Entwicklung des Betreuungsvolumens beschreiben die Analysen soziodemografische, störungs- und betreuungsrelevante Parameter im Zeitverlauf. Ergebnisse Die Anzahl teilnehmender Einrichtungen (2007: n=720; 2016: n=863) ist im untersuchten Zeitraum gestiegen. Neben einigen soziodemografischen Merkmalen (zunehmendes Durchschnittsalter, steigender Frauenanteil, höheres Bildungsniveau) hat sich insbesondere die Zusammensetzung der Hauptdiagnosen verändert. Trotz stark rückläufigem Anteil (2007: 57,3%; 2016: 48,9%) repräsentieren alkoholbezogene Störungen nach wie vor den häufigsten Betreuungsanlass. Bei opioidbezogenen Störungen ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen (2007: 18,6%, 2016: 13,7%), während cannabis-bezogene Störungen deutlich zugenommen haben (2007: 12,1%, 2016: 17,8%). Der Anteil positiver Betreuungsergebnisse war konstant hoch (2007: 64,5%, 2016: 64,1%). Diskussion Die konstant positiven Betreuungsergebnisse deuten darauf hin, dass auf veränderte Bedarfe der Suchthilfeklientel in richtigem Maße reagiert wurde. Perspektivisch ist von einem Bedeutungszuwachs der älteren Klientel sowie von Menschen mit Migrationshintergrund in der Suchthilfe auszugehen, was annahmegemäß weitere Anpassungen des Angebots nach sich ziehen dürfte.


2021 ◽  
Author(s):  
Randi Wellkamp ◽  
Werner de Cruppé ◽  
Susanne Schwalen ◽  
Max Geraedts

Zusammenfassung Ziel der Studie Menschen mit geistiger Behinderung weisen eine geringere Lebenserwartung und häufigere Komorbidität als die Allgemeinbevölkerung sowie ungedeckte Gesundheitsbedarfe auf. Als ein Grund wird eine unzureichende medizinische Versorgung vermutet, wozu in Deutschland wenige Daten vorliegen. Die Studie widmet sich deshalb der Frage, wie Menschen mit geistiger Behinderung die medizinische Versorgung einschließlich Vorsorge und präventive Angebote in Anspruch nehmen. Methodik Querschnittstudie in 3 Werkstätten für Menschen mit geistiger Behinderung. Von Angehörigen wurde die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung per Fragebogen erhoben. Die Auswertung erfolgte deskriptiv und inferenzstatistisch im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung sowie innerhalb der Teilnehmenden auf soziodemografische Unterschiede. Ergebnisse Fast alle 181 Teilnehmer (Teilnahmequote 19,3%) haben einen Hausarzt. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nehmen die Teilnehmer die hausärztliche und die Versorgung durch zahlreiche andere Facharztgebiete häufiger in Anspruch. Die Krebsvorsorge für Dickdarm, Brust, Gebärmutterhals und Prostata nehmen sie seltener, für Haut und den Check-up öfter in Anspruch. Bei Zahnarztkontrollen und Maßnahmen der Gesundheitsförderung zeigt sich kein Unterschied. Teilnehmer aus Wohnheimen nehmen die Regelangebote mehr in Anspruch als die bei Angehörigen oder alleine Lebenden. Teilnehmer mit Migrationshintergrund kennen die Versorgungsangebote weniger gut. Schlussfolgerung Hinweise auf eine generelle gesundheitliche Unterversorgung zeigen die Ergebnisse nicht. Die Teilnahme an der Krebsvorsorge mit aufwändigeren Untersuchungen sollte gefördert werden, insbesondere für die allein oder bei Angehörigen lebenden Menschen mit geistiger Behinderung; Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Angehörigen sollten gezielt informiert werden.


Author(s):  
Isabelle Hempler ◽  
Nicola Riccetti ◽  
Kerstin Hermes-Moll ◽  
Vitali Heidt ◽  
Susanne Singer

Zusammenfassung Hintergrund Menschen mit Migrationshintergrund stellen eine heterogene Bevölkerungsgruppe dar mit einer Vielfalt an Ethnien, kulturellen und religiösen Ansichten und Erfahrungen. Die Diagnose und anschließende Behandlung einer Krebserkrankung gehen mit vielfältigen psychosozialen Belastungen einher. Daher war es Ziel dieser Studie, die aktuelle Perspektive von Ärzt/innen bezüglich Barrieren bei der psychoonkologischen Versorgung von MMH zu untersuchen sowie benötigte Hilfestellungen zu analysieren. Methode Es wurden bundesweit acht niedergelassene Ärzt/innen aus der hämatologisch-onkologischen Versorgung in qualitativen Einzelinterviews befragt. Die Interviews wurden digital aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse mithilfe des Softwareprogramms MAXQDA 2020. Ergebnisse Identifiziert wurden 255 Codes in den Hauptkategorien „Definition Menschen mit Migrationshintergrund“, „Kommunikation“, „Kulturelle Unterschiede“, „Psychoonkologische Versorgung“, „Koordinierung & Vermittlung von psychoonkologischen Versorgungsangeboten“ sowie „Optimale psychoonkologische Versorgung“. Die Ergebnisse geben einen aktuellen Einblick in alltägliche und praxisrelevante Probleme, die sich in der transkulturellen Kommunikation, Barrieren hinsichtlich der Identifizierung von Bedürfnissen, in der psychoonkologischen Weiterversorgung oder auch während der Übersetzung durch Angehörige erkennen lassen. Diskussion Bereits die Identifizierung von Bedürfnissen während der ärztlichen Behandlung ist mit diversen Barrieren verbunden. Screening-Instrumente für Menschen mit Migrationshintergrund und Angehörige auf verschiedenen Sprachen und für unterschiedliche Kulturkreise könnten die Identifizierung unterstützen. Zudem müssten Netzwerke geschaffen werden, um Patient/innen anschließend auch psychoonkologisch versorgen zu können.


Author(s):  
Yvonne Adam ◽  
Eva-Maria Berens

Zusammenfassung Hintergrund Menschen mit Migrationshintergrund gelten als vulnerable Gruppe, deren Gesundheitskompetenz gefördert werden muss. Bisher gibt es noch wenige Studien, die neben dem Migrationshintergrund auch den gender- und intergenerationalen Einfluss untersuchen. Ziel und Methodik Entlang der vier Schritte der Informationsverarbeitung Suchen, Verstehen, Beurteilen und Anwenden werden zwei Fokusgruppen und sechs Einzelinterviews mit türkisch- und russischsprachigen Frauen der mittleren Generation analysiert, um aufzuzeigen, welchen Einfluss die Gesundheitskompetenz der Frauen auf die gesamte Familie hat. Ergebnisse Die Frauen setzen ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und insbesondere ihre Mehrsprachigkeit gezielt ein, um ihre älteren Angehörigen zu unterstützen. Beim Suchen, Verstehen und Beurteilen von Informationen wird deutlich, dass Entscheidungen in der Familie diskutiert und vom sozialen Umfeld beeinflusst werden. Beim Anwenden motivieren die Frauen ihre älteren Angehörigen zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten. Schlussfolgerung Die Frauen treten als Mittlerinnen für die Gesundheit der gesamten Familie auf. Über sie könnten auch schwer erreichbare Gruppen differenz- und ressourcenorientiert gefördert werden. Für die Konzeption einer Family Health Literacy ist nicht nur der Einfluss von Eltern auf ihre Kinder interessant, sondern auch von erwachsenen Kindern auf ihre Eltern.


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