Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie
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Published By Walter De Gruyter Gmbh

2194-5640, 2194-5632

2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 338-369
Author(s):  
Anna-Sophie Schönfelder

Abstract Hannah Arendt suggests the pivotal problems of modern society to be man’s susceptibility to ideological patterns of thought and behaviour and the compulsion under which he performs labour. Her depiction of these phenomena can however be seen as rather one-dimensional. Since the redemptive concept of politics which she proposes as a kind of worldly realm for unconstrained human relationships, is based upon her fragile analyses of ideology and labour, this concept’s persuasive power is limited. Arendt’s striking powers of observation are more effective in areas where social domination is taken to the extreme, whereas in the face of basic social constraints she seems to be perplexed.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 282-302
Author(s):  
Hendrik Wallat
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ellen M. Wood hat mit ihrer Studie „Retreat from Class. A ‚new true socialism“ bereits 1986 eine überzeugende Kritik des Postmarxismus vorgelegt. Der Artikel zeichnet deren zentrale Punkte nach und zeigt, dass diese auf einer innovativen Interpretation des historischen Materialismus beruhen, die als ‚politischer Marxismus‘ bezeichnet wird. Gleichwohl bleibt zu fragen, ob Woods Kritik nicht zugleich Annahmen des klassischen Marxismus reproduziert, die historisch wie systematisch zweifelhaft sind.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 192-215
Author(s):  
Alex Gruber
Keyword(s):  

Zusammenfassung Jacques Derrida beschäftigte sich zeitlebens mit den Fragenstellungen politischer Theologie, wie nicht nur anhand seiner späten Monographie zu Carl Schmitt ersichtlich wird. Auch in seinen stärker unmittelbar politischen Ausführungen spielen diese Überlegungen eine zentrale Rolle. Der Aufsatz stellt die Schmitt-Rezeption und -Kritik Jacques Derridas dar, und wie sich diese Auseinandersetzung im Gerechtigkeitsbegriff niederschlägt, der für das Spätwerk dieselbe Bedeutung erlangt wie die différance für die Frühphase. Die Grundthese dabei lautet, dass die explizite Hinwendung zu Carl Schmitt der theoretischen Konstruktion Derridas und ihren Widersprüchen geschuldet ist, wie sie zugleich jene mythischen Lösungsversuche zeitigte, von denen nicht zuletzt der Gerechtigkeitsbegriff Auskunft gibt.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 239-263
Author(s):  
Felix Breuning
Keyword(s):  

Zusammenfassung Der Artikel argumentiert, dass Mouffe und Laclau in ihrer Neubestimmung des Marxismus als Diskurstheorie den Begriff des bürgerlichen Staates vernachlässigen und ihre politische Theorie daher problematische staatstheoretische Annahmen aufweist. Ausgehend von ihren Anknüpfungspunkten bei Eduard Bernstein kritisiert er ihre einseitige Deutung der Französischen Revolution, ihren mangelnden Begriff der politischen Form bürgerlicher Staaten sowie ihre Abkehr von der Gesellschaftstheorie. Diese theoretischen Entscheidungen begrenzen die konkreten Analysen von an sie anschließenden Theoretiker_innen auf abstrakte Reflektionen oder bloße Diskursanalysen. Bezüglich der politischen Strategie führt der postmarxistische Umgang mit dem Staatsbegriff in eine instrumentelle Staatsvorstellung zurück und erschwert eine Kritik des Nationalismus.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 303-337
Author(s):  
Jan Rickermann
Keyword(s):  

Zusammenfassung Erkannte der politische Existentialismus Schmitts noch in der Ausnahme das Lebendige gegenüber der in Wiederholung erstarrten Mechanik des Rechtsstaates, ist diese in Agambens Analyse der Souveränität längst zur Regel geworden. Sie schließt, als nicht abgeschlossener konstituierender Akt, durch Ausschluss, das Leben in das Recht ein. Politik wird damit zu einer fatalen Logik, die das nackte Leben absondert und letztlich der Vernichtung überantwortet. Die Suche nach einer Alternative, nach einer kommenden Politik, führt zur Figur des durch Ausschluss eingeschlossenen, zum homo sacer. An ihm wird die Möglichkeit des Widerstands festgemacht. Ausgehend vom homo sacer findet Agamben die Möglichkeit einer kommenden Politik in der Lebens-Form, einem Dasein, auf das die Macht keinen Zugriff mehr hat.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 264-281
Author(s):  
Szilvia Horváth

Abstract The contemporary agonist thinker, Chantal Mouffe argues that conflicts are constitutive of politics. However, this position raises the question that concerns the survival of order and the proper types of conflicts in democracies. Although Mouffe is not consensus-oriented, consensus plays a role in her theory when the democratic order is at stake. This suggests that there is a theoretical terrain between the opposing poles of conflict and consensus. This can be discussed with the help of concepts and theories that seem to be standing between the two, namely compromise, debate and the borders of democracy. I will argue that we can reveal this position with the theoretical analysis of compromise in the works of F. R. Ankersmit on the historical origin of representative democracy, and Amy Gutmann and Dennis Thompson on the role of compromise in divided communities. J. S. Mill’s view of colliding opinions offers a moderate agonistic understanding of politics, while the concept of debate plays a similar role for Márton Szabó, a contemporary Hungarian political theorist. Finally, Mouffe’s position stands at the conflictual end of this spectrum, although conflicts are delimited on the normative ground of democracy.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 370-396
Author(s):  
Patrick Viol

Zusammenfassung Der Artikel beginnt damit, die vermeintlich kritische These, die Identitätspolitik sei verantwortlich für den Rechtspopulismus, als einen Offenbarungseid politischer Urteilskraft darzustellen. Im zweiten Schritt wird Richard Sennetts Buch Der flexible Mensch dafür kritisiert, dass er eine fetischistische Kapitalismuskritik betreibt, die sich vor der Kritik der Lohnarbeit scheut. Sennett bietet theoretisch die Flucht in die Gemeinschaft als Ausweg aus den scheinbar erst seit dem Ende des Fordismus sinnlos gewordenen Verhältnissen an. Der Artikel zeigt, warum diesen Ausweg zu nehmen keine gute Idee ist, auch wenn er gerade in Mode ist. Als weiterführendes Ergebnis der Beschäftigung mit Sennett wird gezeigt, dass die Kritiker_innen der Identitätspolitik die gegenwärtige Konfrontationsweise der Gewalt des Kapitalverhältnisses verkennen und ignorieren wie Subjekte sie bewältigen müssen. Damit soll zugleich der Zusammenhang von Liberalisierung und politischer Regression erhellt werden.


2018 ◽  
Vol 5 (2) ◽  
pp. 216-238
Author(s):  
André Kistner

Zusammenfassung Das Buch Hegemony and Socialist Strategy ist von entscheidender Wichtigkeit, wenn man die Wende linker Theorieproduktion zum Postmodernismus verstehen will. Sie weisen dort die These des klassischen Marxismus, dass die objektive gesellschaftliche Entwicklung auf eine politische Veränderung der Gesellschaft zum Sozialismus hindränge, unter Bezugnahme auf eine linguistisch inspirierte Theorie des Politischen im Allgemeinen zurück. In diesem Zusammenhang eliminieren sie jedoch zugleich den Begriff der Gesellschaft als Gegenstand theoretischer Analyse und Kritik. An dessen Stelle tritt die Vielfalt der politischen Kämpfe um Hegemonie, die aber theoretisch weder begriffen noch bewertet werden können. Insofern ist der postmoderne Antiökonomismus Teil der modernen demokratischen Legitimationsideologie und von geringem theoretischen Wert.


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