Das verkehrte Fest. Soziale Normen und Karneval in der Literatur des Spätmittelalters

Neohelicon ◽  
1990 ◽  
Vol 17 (1) ◽  
pp. 202-231
Author(s):  
Werner Röcke
Keyword(s):  
Author(s):  
Matthis Morgenstern ◽  
Reiner Hanewinkel
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Ziel: Es wurde untersucht, welche unmittelbaren Wirkungen alkoholbezogene Warnhinweise auf Jugendliche haben. Methodik: Zwei experimentelle Online-Studien mit insgesamt 2.497 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 13 und 19 Jahren. In beiden Studien wurde vor dem Ausfüllen eines Fragebogens für 6 Sekunden ein Bild präsentiert, das per Zufall aus drei Kategorien stammte: a) jugendspezifischer Warnhinweis b) konventioneller nicht-jugendspezifischer Warnhinweis sowie c) „neutrales“ Foto ohne Alkoholbezug. Als direkte Maße wurden alkoholbezogene Einstellungen und Trinkintentionen erfasst (Studie 1), als indirekte Maße der implizite Affekt, soziale Normen und allgemeine (inkl. alkohol-bezogene) Risikoeinschätzungen (Studie 2). Ergebnisse: Nach Exposition mit einem konventionellen Warnhinweis schätzten die Befragten die Wahrscheinlichkeit höher ein, am nächsten Wochenende fünf oder mehr alkoholische Getränke zu konsumieren als in den beiden anderen Bedingungen (Studie 1). Befragte der Bedingung „jugendspezifischer Warnhinweis“ hatten eine insgesamt höhere Risikowahrnehmung und schätzten die Risiken des Alkoholkonsums als höher ein als Befragte der beiden anderen Bedingungen (Studie 2). Keine Unterschiede ergaben sich bei alkoholbezogenen Einstellungen (Studie 1). Schlussfolgerungen: Bereits eine sehr kurze Exposition mit bildgestützten Warnhinweisen über Alkohol scheinen messbare Effekte auf Kognitionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auslösen zu können.


Author(s):  
Jürgen Friedrichs ◽  
Jörg Blasius
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2001 ◽  
Vol 42 (1) ◽  
pp. 7-20 ◽  
Author(s):  
Heinrich Popitz
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Die Normgebundenheit des sozialen Verhaltens ist eine einfache, ja triviale Alltagserfahrung: wir geraten ständig an Kreuzungen, die mit grünen und roten Signalen versehen sind, — in soziale Situationen, die offenbar bereits von anderen entdeckt, fixiert, vorgeformt sind. Es steht uns nicht frei, diese Vorgeformtheit, diese Besetzung von Situationen mit positiv und negativ bewerteten Alternativlösungen ohne weiteres zu ignorieren. Wenn wir uns um die grünen und roten Lichter nicht scheren, wird unser Verhalten dennoch von anderen als eine Antwort auf diese Signale interpretiert, — auch wenn es gar nicht in unserer Absicht lag, uns eine Frage stellen zu lassen. So können wir in einer ersten Annäherung sagen : die Normgebundenheit sozialen Verhaltens bedeutet, daß soziale Situationen mit bestimmten Alternativen belastet sind, die auf irgendwelchen Verabredungen zu beruhen scheinen; Verabredungen, von denen man nicht recht weiß, wer sie eigentlich getroffen hat; Verabredungen, die wir nicht aus der Welt schaffen, wenn wir sie von Fall zu Fall nicht akzeptieren. Sie sind irgendwie so auf Dauerhaftigkeit angelegt, daß sie vom Einzelnen nicht beliebig außer Kraft gesetzt werden können.


2018 ◽  
Vol 9 (1-2018) ◽  
pp. 3-27
Author(s):  
Lisa Herzog
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Der Aufsatz untersucht, wie neuere Ansätze der Kritischen Theorie von Axel Honneth (2011, 2015) und Hartmut Rosa (2016a) sich zur Strömung der nicht-idealen Theorie in der angelsächsischen politischen Theorie verhalten. Honneth und Rosa legen mit „sozialer Freiheit“ und „Resonanz“ zwei Schlüsselbegriffe vor, die sich zwar in vielen Hinsichten unterscheiden, jedoch die Strukturmerkmale dessen teilen, was hier als ‚Wesentlichkeitsbegriffe‘ charakterisiert wird. Sie beschreiben Zielpunkte gelingenden Lebens innerhalb von Institutionen, die typischerweise im persönlichen Nahbereich stattfinden, ohne dabei inhaltliche Vorgaben zu machen, und ohne dass diese Zielpunkte institutionell erzwungen werden könnten. Vielmehr können sie durch einen geeigneten institutionellen Rahmen ermöglicht werden; die genaue Ausgestaltung dieses Rahmens bleibt bei Honneth und Rosa jedoch vage, während sie in nicht-idealen Theorien im Mittelpunkt steht. Zwischen den beiden Theoriesträngen herrscht somit ein Komplementaritätsverhältnis, insbesondere in Bezug auf formale Institutionen und informelle soziale Normen, die bei beiden für das Zustandekommen „moralischer Revolutionen“ im Sinne Appiahs (2011) zentral sind.


2013 ◽  
Vol 42 (4) ◽  
pp. 291-314 ◽  
Author(s):  
Antje Kirchner ◽  
Ivar Krumpal ◽  
Mark Trappmann ◽  
Hagen von Hermanni

Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wie das Ausmaß von Schwarzarbeit in Deutschland im Rahmen von Befragungen der allgemeinen Bevölkerung mçglichst valide geschätzt werden kann. In einem experimentellen Design wird die konventionelle direkte Befragungstechnik mit zwei Spezialtechniken, der Randomized-Response- Technik (RRT) und der Item-Count-Technik (ICT), verglichen. Die RRTund die ICT wurden für die Messung besonders heikler Verhaltensweisen entwickelt und sollen durch eine Erhçhung der Anonymität in der Interviewsituation sozial erwünschtes Antwortverhalten reduzieren. Unsere Befunde zeigen, dass die häufig angenommene Wirkung der beiden Spezialtechniken auf die Bereitschaft der Befragten, sozial unerwünschtes Verhalten zu berichten, nicht eindeutig ausfällt. Zudem werden theoretisch bedeutsame Einflussfaktoren von Schwarzarbeit diskutiert und deren Wirkung im Rahmen von multiplen Regressionsanalysen empirisch überprüft. Neben Gelegenheitsstrukturen sind vor allem soziale Normen gute Prädiktoren für die individuelle Entscheidung schwarzzuarbeiten.


2005 ◽  
Vol 36 (3) ◽  
pp. 133-141
Author(s):  
Martina Steinmetz ◽  
Martin Lewand
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Zusammenfassung: Nach Berkowitz kann jede Art von negativem Affekt nach einer Frustration den Anreiz für aggressive Reaktionen darstellen. Ob eine offene aggressive Reaktion erfolgt, ist jedoch abhängig von den kognitiven Verarbeitungsprozessen im Anschluss an den negativen Affekt. Innerhalb dieses Prozesses können z. B. Schuld-Attributionen und soziale Normen zum Tragen kommen. Fragestellung der vorliegenden Studie war, ob in Abhängigkeit vom sozialen Kontext (inner- vs. außerfamiliär) verbal-aggressive Reaktionen durch eigenes Verschulden einer Frustration gehemmt werden. N = 211 Vpn bearbeiteten 40 Schilderungen fiktiver Frustrationssituationen, wobei die Schuld an der Frustration (eigene vs. keine Schuld) und die Art des Interaktionspartners/der Interaktionspartnerin (Familienmitglied vs. Fremde/r) variiert wurde. Wie vorhergesagt zeigten die Vpn bei eigener Schuld an der Frustration weniger verbal-aggressive Reaktionen als bei Frustrationen, an denen sie unschuldig waren. Innerhalb der Familie fiel der Effekt der Schuld aber geringer aus als bei fremden Interaktionspartner/inne/n. Diskutiert wird, welche Faktoren aggressive Reaktionen trotz eigener Schuld begünstigen.


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