Trizyklische Antidepressiva zur Initialbehandlung einer depressiven Episode? Pro

2015 ◽  
Vol 87 (5) ◽  
pp. 558-560 ◽  
Author(s):  
T. Bschor
2009 ◽  
Vol 66 (6) ◽  
pp. 449-457 ◽  
Author(s):  
Marc Walter ◽  
Gerhard A. Wiesbeck

Störungen durch psychotrope Substanzen umfassen im engeren Sinn die akute Intoxikation, den schädlichen Gebrauch, die Abhängigkeit sowie die Entzugssyndrome. Im erweiterten Sinn können komorbide psychische Störungen sowie somatische Folgeschäden auftreten. In der Akutbehandlung erfolgen zunächst die Entgiftung und der Entzug psychotroper Substanzen, anschließend dienen die medikamentöse Rückfallprophylaxe oder eine Substitutionsbehandlung zur Stabilisierung bei bestehender Abhängigkeitserkrankung. Die Pharmakotherapie ist neben den psychosozialen Therapien ein entscheidender Grundpfeiler in der Behandlung der Abhängigkeitserkrankungen und Entzugssyndrome. In dieser Übersicht werden evidenzbasierte medikamentöse Behandlungsstrategien der häufigsten substanzbezogenen Störungsbilder anhand aktueller Leitlinien beschrieben und diskutiert. Für die Alkoholabhängigkeit werden langwirksame Benzodiazepine oder Clomethiazol im Entzug sowie Acamprosat und Naltrexon für die Rückfallprophylaxe empfohlen. Für die Cannabisabhängigkeit existieren bisher noch keine etablierten pharmakotherapeutischen Konzepte zur Rückfallsprophylaxe. Für die Kokainabhängigkeit besteht die grösste Evidenz im Entzug für antriebssteigernde trizyklische Antidepressiva. Auch für die Kokainabhängigkeit gibt es derzeit noch keine ausreichend gesicherte Evidenz für eine Rückfallprophylaxe. Stimmungsstabilisierer wie Topiramat und Tiagabin sowie Disulfiram stellen hier Behandlungsalternativen dar. Gesichert ist die Gabe von Methylphenidat für die Kokainabhängigkeit bei komorbider Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Für die Opioidabhängigkeit stellt die Substitutionsbehandlung mit Methadon oder Buprenorphin die Therapie der ersten Wahl dar. Für die Tabakabhängigkeit kann die Nikotinersatztherapie für den Entzug und die medikamentöse Behandlung mit Bupropion oder Vareniclin als Rückfallprophylaxe empfohlen werden.


Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (31) ◽  
pp. 1253-1255
Author(s):  
Hausmann Hartsleben

Die Hauptziele der Behandlung eines Herpes zoster sind die Bekämpfung der schweren akuten Schmerzen und die Vorbeugung einer Postzosterneuralgie, die bei über 50-jährigen Patienten häufig ist. Die antivirale Therapie kann beides und ist bei immunkompetenten Patienten über 50 Jahren deshalb empfehlswert. Für eine weitergehende analgetische Therapie werden trizyklische Antidepressiva, Gabapentin, Opioide und Lidocain-Pflaster eingesetzt. Bei Zoster ophthalmicus ist die ophthalmologische Diagnostik und die antivirale Therapie unabdingbar, um Augenkomplikationen zu vermeiden.


2007 ◽  
Vol 64 (4) ◽  
pp. 227-232
Author(s):  
Manz ◽  
Meier

Der gastrointestinale Transit kann durch eine gesteigerte oder gehemmte Motilität gestört sein. Pharmakologisch können wir die Motilität im Gastrointestinaltrakt aktivieren oder hemmen. Am Beispiel der funktionellen Dyspepsie und der Gastroparese werden die vor allem im oberen Magendarmtrakt wirksamen Prokinetika Metoclopramid und Domperidon, Erythromycin und Tegaserod diskutiert. Bei der medikamentösen Therapie der chronischen Obstipation kommen Fasern, Gleitmittel, osmotische und sekretorische Laxantien zum Einsatz. Die Therapie des Reizdarmsyndroms basiert auf den Leitsymptomen. Steht die Obstipation im Vordergrund werden Fasern, iso-osmotische Laxantien und Tegaserod eingesetzt. Bei Schmerzen als Leitsymptom können Spasmolytika oder Trizyklische Antidepressiva versucht werden. Das Reizdarmsyndrom mit Diarrhö spricht auf Loperamid gut an.


2012 ◽  
Vol 31 (03) ◽  
pp. 175-179
Author(s):  
T. Bschor ◽  
S. Erbe

ZusammenfassungLeider ist es häufig, dass die Behandlung einer Depression im ersten pharmakologischen Behandlungsschritt nicht zu einer Remission führt. Sie wird dadurch aber nicht unbehandelbar. Es gibt verschiedene pharmakologische Strategien des „zweiten Schrittes“ wie beispielsweise die Antidepressiva-Hochdosistherapie, den Wechsel des Antidepressivums, eine Antidepressiva-Kombinationsbehand-lung, die Lithiumaugmentation oder die Augmentation mit atypischen Neuroleptika. Die Antidepressiva-Hochdosistherapie ist sinnvoll für trizyklische Antidepressiva, Venlafaxin und Tranylcypromin, während kontrollierte Studien konsistent zeigen, dass für SSRI keine Dosis-Wirkung-Beziehung besteht. Der Wechsel des Antidepressivums hat keine evidenz-basierte, wissenschaftlich ausreichende Basis, im Gegensatz zur Lithiumaugmentation. Eine Alternative zur Augmentation mit Lithium ist die Augmentation mit atypischen Neuroleptika. Retardiertes Quetiapin ist in dieser Indikation in Deutschland zugelassen. Auch die Kombination von Antidepressiva ist eine Strategie des „zweiten Schrittes“. Hierbei sollte auf eine sinnvolle Kombination geachtet werden.


2004 ◽  
Vol 61 (4) ◽  
pp. 279-283
Author(s):  
Binggeli ◽  
Candinas ◽  
Brunckhorst

Psychopharmaka verschiedener Stoffklassen werden seit vier Jahrzehnten mit Herzrhythmusstörungen assoziiert. Bis in die frühen 90er Jahre beschränkte sich das Problem scheinbar auf Intoxikationen oder auf Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen. In den letzten zehn Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass auch normal dosierte, nicht-kardiale Medikamente bei gesunden Personen unter bestimmten Umständen lebensbedrohliche Rhythmusstörungen auslösen können. Die Gemeinsamkeit dieser Medikamente ist die Eigenschaft, das QT-Intervall zu verlängern. Unter den Neuroleptika ist das niedrig potente Phenothiazin Thioridazin (Melleril) dafür am besten belegt. Auch von hochpotenten Neuroleptika existieren einige Berichte über proarrhythmische Eigenschaften. Während eine QT-Verlängerung auch bei neuen, atypischen Neuroleptika beschrieben wurde, sind Torsade de pointes und plötzliche Todesfälle bisher nur in Einzelfällen beschrieben worden. Medikamente mit Klasse I antiarrhythmischer Wirkung sind nach Myokardinfarkt potenziell gefährlich, und damit sollten trizyklische Antidepressiva mit ihrer Klasse I Wirkung bei ischämischer Herzkrankheit vermieden werden. Selektive Serotonin Re-uptake Inhibitoren können aufgrund bisher verfügbarer Daten bei dieser Patientengruppe als sicher bezeichnet werden. Bei Patienten mit vorbestehender QT-Verlängerung oder bei Patienten nach Torsade de pointes unter anderer Medikation sind Substanzen mit QT-verlängernder Wirkung zu vermeiden. Wechselwirkungen mit andern Medikamenten können sehr bedeutsam sein. Lithium ist bekannt für seine Sinusknoten- und Reizleitungsstörungen.


1976 ◽  
Vol 101 (31) ◽  
pp. 1165-1168 ◽  
Author(s):  
U. Rasenack ◽  
W. Gattenlöhner

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