59-jähriger Patient mit Herpes zoster V1–V2

Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (31) ◽  
pp. 1253-1255
Author(s):  
Hausmann Hartsleben

Die Hauptziele der Behandlung eines Herpes zoster sind die Bekämpfung der schweren akuten Schmerzen und die Vorbeugung einer Postzosterneuralgie, die bei über 50-jährigen Patienten häufig ist. Die antivirale Therapie kann beides und ist bei immunkompetenten Patienten über 50 Jahren deshalb empfehlswert. Für eine weitergehende analgetische Therapie werden trizyklische Antidepressiva, Gabapentin, Opioide und Lidocain-Pflaster eingesetzt. Bei Zoster ophthalmicus ist die ophthalmologische Diagnostik und die antivirale Therapie unabdingbar, um Augenkomplikationen zu vermeiden.

2017 ◽  
Vol 142 (20) ◽  
pp. 1508-1513
Author(s):  
Ricardo Werner ◽  
Lisa Eisert ◽  
Alexander Nast

Was ist neu? Diagnosestellung Bei diagnostischer Unsicherheit wird die Anwendung molekulargenetischer Untersuchungen oder alternativ Antigen-basierter Tests empfohlen. Weiterführende Diagnostik Risikofaktoren und klinische Zeichen für komplizierte Verläufe sollten erfasst werden und erfordern ggf. weiterführende diagnostische Maßnahmen. Therapieziele und Indikationen zur systemischen antiviralen Behandlung Insbesondere Patienten mit Risikofaktoren für eine kompliziert verlaufende Erkrankung sollten eine systemische antivirale Therapie erhalten. Für junge Patienten ohne Risikofaktoren wurde eine relative Therapieindikation ausgesprochen. Wie sollte behandelt werden? Die Auswahl der antiviralen Medikation sollte gemeinsam mit dem Patienten unter Berücksichtigung der Praktikabilität, Therapiekosten, Kontraindikationen und Komorbiditäten erfolgen. Patienten mit Risikofaktoren für komplizierte Verläufe sollten bevorzugt mit parenteralem Aciclovir behandelt werden. Spezifische Situationen Die ergänzende systemische Verabreichung von Kortikosteroiden wird nur in spezifischen Situationen (z. B. akute Retinanekrose, Ramsay-Hunt-Syndrom) und in Konsultation mit den entsprechenden Fachdisziplinen empfohlen. Schmerztherapie Eine suffiziente Schmerztherapie unter Berücksichtigung des WHO-Stufenschemas und Einbezug von Komedikation soll frühzeitig erfolgen. Lokalbehandlung Die Studienlage für spezifische Ansätze der Lokaltherapie ist unzureichend und es konnte innerhalb des Expertengremiums keine Einigung für eine spezifische Empfehlung erzielt werden.


2003 ◽  
Vol 60 (10) ◽  
pp. 605-614 ◽  
Author(s):  
St. Lautenschlager

Infektionen mit dem Herpes simplex Virus und dem Varizella-Zoster-Virus – den beiden Vertretern der humanen Alpha-Herpesviridae – sind ausgesprochen häufig. Charakteristisch für beide Viren ist ihre Fähigkeit eine Latenzphase im Nervengewebe auszubilden, von wo sie reaktivieren können. Primärinfektionen und Rezidive sind durch eine unterschiedliche und vielgestaltige Klinik gekennzeichnet. In seiner typischen Ausprägung ist ein Herpes-simplex-Infekt meist klinisch zu diagnostizieren, während die häufigen atypischen Manifestationen eine Labordiagnostik erfordern. Seroepidemiologische Studien belegen einen hohen Prozentsatz von HSV-2-infizierten Individuen, deren klinische Manifestationen nicht als Herpes genitalis erkannt werden. Um die Herpes-genitalis-Epidemie beeinflussen zu können, muss insbesondere primär die Diagnostik verbessert werden. Im Gegensatz dazu ist die Diagnostik der VZV-Infektion selten problematisch und erfordert nur gelegentlich Labormethoden. Eine antivirale Therapie sollte bei kompliziert verlaufenden Varizellen sowie bei immunsupprimierten Patienten mit Herpes zoster und bei denjenigen erwogen werden, die ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer postherpetischen Neuralgie aufweisen.


2020 ◽  
Vol 77 (6) ◽  
pp. 274-280
Author(s):  
Florian Reisig ◽  
Michael Harnik

Zusammenfassung. Die Identifizierung und Behandlung von neuropathischen Schmerzen (NP) stellt auch heute noch eine grosse Herausforderung für ein interdisziplinäres Behandlungsteam dar. Die spezifische Pharmakotherapie ist eine wichtige Säule einer multimodalen Therapiestrategie, die langfristig einem biopsychosozialen Modell folgen sollte. Die klassischen WHO-Stufe-I-Analgetika versagen jedoch bei der Behandlung des reinen NP. Dauertherapien mit Opioiden der Stufe II und III bergen nach heutigen Kenntnissen langfristig Risiken für die Patienten, die den mittelfristigen Behandlungserfolg kaum mehr rechtfertigen. Deshalb sind Kenntnisse zur Dosierung, Anwendung und Nebenwirkungen der First-Line-Medikamente wie Trizyklische Antidepressiva (TCA), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hammer (SNRI) und Gabapentinoide essenziell. Man sollte stets dem Konzept «start low, go slow» folgen, eine gute Patientenedukation ist hierbei entscheidend. Auch topische Therapieformen wie Lidocain und Ambroxol können eine sinnvolle Ergänzung des Therapieregimes sein, das vom Patienten aktiv mitgetragen wird. Die Hochdosistherapie mit Capsaicin-Pflastern (8 %) bleibt jedoch in den Händen der Schmerzspezialisten. In der perioperativen Prävention neuropathischer Schmerzen konnte für systemische Medikamentengaben bisher kein nachhaltiger Nachweis erbracht werden. Für die perineurale Medikamentenapplikation von Lokalanästhetika durch Nervenblockaden ergeben sich jedoch für Thorax- und Mammachirurgische Eingriffe sowie für die Sectio caesarea Hinweise für eine Prävention von chronischen, postoperativen Schmerzen (CPOP). Bei Systemerkrankungen wie Diabetes mellitus, aktiver Herpes zoster, Multiple Sklerose, Mangelernährung u. v. m., die eine Polyneuropathie verursachen können, hat die kausale medikamentöse Therapieoptimierung ebenfalls präventiven Charakter.


1980 ◽  
Vol 116 (4) ◽  
pp. 408-412 ◽  
Author(s):  
E. C. Vonderheid

2008 ◽  
Vol 41 (12) ◽  
pp. 28
Author(s):  
Mary Ann Moon
Keyword(s):  

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