Stress ist eine Reaktion des Organismus auf äußere Einflüsse und kann zu verschiedenen negativen gesundheitlichen Konsequenzen inklusive Entwicklung einer Arteriosklerose führen. Stress führt vor allem über die Hypophysen-/Nebennierenachse zu Myokardischämien, Rhythmusstörungen, einer Plättchenstimulation, erhöhter Blutviskosität durch Hämokonzentration, zu einer Endotheldysfunktion bei Arteriosklerose und zu koronaren Vasokonstriktionen bei koronarer Herzkrankheit. Psychosoziale Faktoren tragen wesentlich zur Entwicklung und zu klinischen Konsequenzen der Arteriosklerose bei. Die fünf wichtigsten psychosozialen Risikofaktoren sind: Depression, Ängstlichkeit, Persönlichkeitsfaktoren wie Ärger und feindseliges Verhalten sowie soziale Isolation und chronischer Lebensstress. Ob ein äußeres Ereignis oder ein psychosozialer Faktor zu einer Stressreaktion führt, hängt von verschiedenen Komponenten ab; die Zusammenhänge sind komplex. Die psychosozialen Risikofaktoren wirken individuell über den Lebensstil, aber auch direkt pathophysiologisch. Verschiedene Stress-Interventionsprogramme haben sich als wirksam und erfolgreich erwiesen. Ein Interventionsprogramm betreffend psychosoziale Risikofaktoren und Stress, eingebettet in ein kardiales Rehabilitationsprogramm, kann nachweislich zu einer deutlichen Reduktion der Morbidität und der Mortalität führen.