Der Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren im onkologischen Alltag
Zusammenfassung Hintergrund Die Einführung von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) hat die Behandlungskonzepte der Onkologie für eine Vielzahl von unterschiedlichen Krebsarten maßgeblich verändert. Dabei werden in der klinischen Routine v. a. humanisierte Antikörper gegen Immuncheckpoints wie „cytotoxic T‑lymphocyte associated protein 4“ (CTLA-4) oder „programmed cell death 1/programmed cell death ligand 1“ (PD1/PD-L1) eingesetzt. Fragestellung Übersicht zur Therapielandschaft mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei mehrheitlich soliden Tumoren in der Onkologie. Material und Methoden Darstellung und Diskussion aktueller Studienresultate, Einbezug aktueller Behandlungsempfehlungen und Zulassungsindikationen. Ergebnisse Sieben verschiedene Immuncheckpoint-Inhibitoren werden in der Onkologie therapeutisch eingesetzt: ein Anti-CTLA-4-Antikörper, 3 Anti-PD1-Antikörper und 3 Anti-PD-L1-Antiköper. FDA-Zulassung auf dem US-Markt für 17 verschiedene Tumorentitäten und einer agnostischen Indikation (Tumoren mit defizienter Mismatch-repair-Maschinerie/hohe Mikrosatelliteninstabilität). Langzeitremissionen sind in ca. zwei Drittel der Patienten mit Tumoransprechen möglich. Schlussfolgerungen Nutzen der Immuncheckpoint-Inhibitoren nur für einen Teil der behandelten Patienten. Primäre und sekundäre Resistenzmechanismen erst in Anfängen verstanden. Kombinationstherapien der Immuncheckpoint-Inhibitoren mit z. B. Chemotherapie, neuen Immuncheckpoint-Inhibitoren (z. B. Anti-LAG3-Antikörper) oder gezielten Therapien (z. B. CDK4/6, PARP-Inhibitoren) zur Verbesserung der Wirksamkeit werden in klinischen Studien untersucht. Verlässliche, prädiktive Marker sind dringend erforderlich.