Perioperatives Management der Myasthenia gravis aus der Sicht der Anästhesisten

1998 ◽  
Vol 12 (6) ◽  
pp. 271-275
Author(s):  
T. Brüssel
Author(s):  
Melanie Bischoff ◽  
Andreas Redel

ZusammenfassungEtwa ein Drittel aller Patienten, die sich einem operativen Eingriff unterziehen, nehmen chronisch Psychopharmaka ein. Neben Depressionen und Psychosen stellen chronische Schmerzen sowie Angst- und Panikstörungen die häufigsten Indikationen dar. In den vergangenen 30 Jahren stieg die Häufigkeit der Verordnung von Psychopharmaka um das 7-Fache. Fast alle Psychopharmaka interagieren mit Medikamenten, die perioperativ häufig gegeben werden, beispielsweise mit 5-HT3-Antagonisten, Sympathomimetika oder Opioiden. Einige der Medikamente weisen eine enge therapeutische Breite auf und nicht alle Medikamente können perioperativ pausiert werden. Im Rahmen der präoperativen Risikoevaluation ist daher eine Prüfung im Einzelfall notwendig. Der Anästhesist muss zudem bei Gabe bestimmter Medikamente während der Narkose besondere Vorsicht walten lassen oder ganz auf diese verzichten.Bei der Therapie vieler neurologischer Erkrankungen stellen Medikamente die zentrale Säule dar. Häufig begegnen dem Anästhesisten Patienten mit einer Epilepsie, mit Morbus Parkinson oder mit einer Myasthenia gravis, die eine entsprechende medikamentöse Therapie erhalten. Das perioperative Pausieren der Medikamente lässt zumeist eine Befundverschlechterung der neurologischen Grunderkrankung befürchten. Auf die möglichst rasche postoperative Einnahme der Dauermedikation ist daher besonderer Wert zu legen.


2016 ◽  
Vol 22 ◽  
pp. 277-278
Author(s):  
Lima Lawrence ◽  
Aleida Rodriguez ◽  
Tahira Yasmeen ◽  
Erin Drever

2009 ◽  
Vol 56 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Bensch ◽  
RP Van Wijk ◽  
C Schimmer ◽  
JH Krannich ◽  
I Aleksic ◽  
...  
Keyword(s):  

2014 ◽  
Vol 45 (01) ◽  
Author(s):  
C Eienbröker ◽  
F Seitz ◽  
A Spengler ◽  
H Kurz ◽  
M Seipelt ◽  
...  
Keyword(s):  

2016 ◽  
Vol 35 (10) ◽  
pp. 665-672
Author(s):  
S. Zierz ◽  
B. Jordan
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Thymuspathologie bei der Myasthenia gravis (MG) umfasst sowohl die lymphofollikuläre Hyperplasie (LFH) bei der Frühmanifestation der Azetylcholinrezeptorantikörper (AChR-AK) positiven Form als auch Thymome. Die Diagnostik schließt die Erhebung des Antikörperstatus ein, um die Indikation zur Thymektomie bei der klassischen AChR-Antikörper positiven Form prüfen zu können. Bei radiologischem Verdacht einer mediastinalen Raumforderung kann nuklearmedizinisch die Bindung von Somatostatinrezeptoren (DOTA-TOC-PET) bei Thymomen visualisiert werden. Die Thymektomie mit Thymomresektion ist unter onkologischem Aspekt grundsätzlich indiziert. Die Diagnose der paraneoplastischen MG besitzt somit eine besondere Indikatorfunktion für den weiteren Verlauf der Thymomerkrankung.Wenngleich die thymomassoziierte MG sich im klinischen Verlauf nicht von der klassischen Myasthenie unterscheidet, bedarf die Betreuung dieser Patienten besonderer Sorgfalt. Meist ist die Fortführung der Immunsuppression erforderlich. Gleichzeitig sind dabei die erhöhte Infektneigung, das erhöhte Risiko eines Zweitmalignoms als auch eines Thymomrezidivs zu beachten.


2007 ◽  
Vol 27 (05) ◽  
pp. 261-266
Author(s):  
St. Kallert
Keyword(s):  

ZusammenfassungInzwischen existieren zahlreiche Indikationen zur extrakorporalen Therapie autoimmun vermittelter Erkrankungen auf hohem Evidenzniveau. Neben der rheumatoiden Arthritis und den Glomerulonephritiden im Rahmen der Kollagenosen gehören hierzu auch Krankheiten aus dem Bereich der Neurologie (Polyradikulitis, Myasthenia gravis), der Dermatologie (Pemphigus), der Transplantationsmedizin und der Kardiologie (DCM). Zudem scheinen neuere Entwicklungen wie die Zytapherese, die Immunadsorption sowie die Photopherese das Spektrum in Richtung GvHD und chronischen Darmerkrankungen zu erweitern. Das Nebenwirkunkspektrum der Behandlungen ist günstig zu bewerten. Esumfasstvorwiegend Flüssigkeits-und Elektrolytverschiebungen. Eine immunsuppressive Wirkung wird vor allem bei der Immunadsorption vermutet. In der Verbindung ACE-Hemmer und negativ geladene Oberflächen kann es zu relevanten Bradykinin-Wirkungen kommen.


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