Psychotische Störungen, Antipsychotika und Diabetes

2021 ◽  
Author(s):  
Marion Schullerus ◽  
Anke Ruetz ◽  
Julia Reiff ◽  
Dieter F. Braus
Author(s):  
Jürgen Seifert ◽  
Jann Schlimme ◽  
Felix Wedegärtner ◽  
Hinderk M. Emrich ◽  
Udo Schneider

Überblick: Cannabis sativa ist eine der ältesten medizinischen Heilpflanzen. In den westlichen Kulturen wird Cannabis überwiegend als Freizeitdroge angesehen. Im Harz sowie in den Blüten der weiblichen Pflanze findet sich ein Gemisch aus verschiedenen psychoaktiven Inhaltsstoffen. Am bedeutendsten ist in diesem Zusammenhang das delta-9-Tetrahy-drocannabinol. </P><P> Epidemiologie: Nicht selten werden die Gefahren des Cannabiskonsums, wie z. B. die Möglichkeit der Induktion einer Psychose unterschätzt. Wenn man jedoch berücksichtigt, wie häufig z. B. Jugendliche THC konsumieren, ist die Frage, ob Cannabis eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis de novo induzieren kann, von besonderem gesundheitspolitischem und volkswirtschaftlichem Interesse. Die Datenlage ist allerdings nach wie vor unklar. Die klinisch-epidemiologischen Studien deuten aber darauf hin, dass Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen schizophrenieforme Psychosen auslösen kann und einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge hat. </P><P> Das endogene Cannabinoid-System: Die vorliegende Arbeit gibt außerdem einen Überblick der Publikationen, die sich mit dem körpereigenen Cannabinoid- System und seinen endogenen Liganden im Hinblick auf psychotische Störungen beschäftigen.


2010 ◽  
Vol 7 (03) ◽  
pp. 132-142
Author(s):  
S. Watzke ◽  
A. Marneros

ZusammenfassungDie bisherige Forschung hat gezeigt, dass eine scharfe Abgrenzung von prototypischen Störungen, etwa Schizophrenie und affektive Störungen, nicht möglich ist. Offensichtlich bestehen wahrscheinlich genetisch determinierte Überlappungen zwischen einem schizophrenen und einem affektiven Spektrum, die dazu führen, dass psychotische Störungen entstehen, die Merkmale der beiden Prototypen haben. Derartige psychotische Störungen, Paratypen genannt, mit klinischen und paraklinischen Gemeinsamkeiten, wie etwa schizoaffektive Erkrankungen oder akute vorübergehende psychotische Störungen, spannen ein Kontinuum zwischen den beiden Prototypen auf. Für diese Kontinuumsannahme sprechen eine Anzahl von gewichtigen Argumenten, wie etwa im prämorbiden und phänomenologischen, verlaufsdynamischen, prognostischen, genetischen, biologischen und neuropsychologischen Bereich.


2020 ◽  
Author(s):  
Stefanie Schreiter ◽  
Francesco Domenico Fritz ◽  
Wulf Rössler ◽  
Tomislav Majić ◽  
Meryam Schouler-Ocak ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Untersuchung der Wohnsituation, Nutzung des Versorgungssystems und des Substanzgebrauchs bei Patienten1 mit Substanzgebrauchsstörungen in (teil-)stationärer psychiatrischer Behandlung in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. Methode Strukturiertes Interview von 540 Patienten. Ergebnisse Patienten in instabilen Wohnformen wiesen signifikant häufiger eine komorbide psychotische Störung auf und wurden signifikant früher psychiatrisch und suchttherapeutisch behandelt als Patienten in stabiler Wohnform, durchschnittlich bereits vor Beginn der Wohnungslosigkeit. Schlussfolgerung Wohnungslosigkeit ist bei Menschen mit Suchterkrankungen in psychiatrischer Behandlung mit ungünstigen Verlaufsparametern verbunden, wie frühes Behandlungsalter und komorbide psychotische Störungen. Bei diesen Gruppen sollte daher besondere Berücksichtigung der sozialen Situation erfolgen und eine Zusammenarbeit der verschiedenen Versorgungsbereiche angestrebt werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Dusan Hirjak ◽  
Andreas Meyer-Lindenberg ◽  
Geva A. Brandt ◽  
Harald Dreßing

ZusammenfassungSubstanzinduzierte psychotische Störungen (SIPS) sind häufig und für ca. 25 % der ersten Einweisungen in eine psychiatrische Klinik verantwortlich. Aus klinischer Sicht ist aufgrund ähnlicher psychopathologischer Phänomene die diagnostische Unterscheidung zwischen SIPS und primären (genuinen oder kryptogenen) psychotischen Störungen oft eine Herausforderung. Dieser Umstand wird dadurch erschwert, dass SIPS im Zusammenhang mit Cannabis, Halluzinogenen und Amphetaminen ein erhebliches Risiko des Übergangs in eine primäre psychotische Störung (z. B. Schizophrenie) haben. Im ersten Abschnitt dieser Arbeit werden zunächst zwei exemplarische Fallvignetten aus der allgemeinpsychiatrischen und forensischen Praxis vorgestellt. Danach wird im Sinne einer selektiven Literaturübersicht die Relevanz der differenzialdiagnostischen Unterscheidung beider Störungsbilder aus der Sicht der allgemeinen und forensischen Psychiatrie in Bezug auf Therapie, Prognose und richterliche Entscheidung bezüglich der Unterbringung im Maßregelvollzug (§ 63 vs. § 64 StGB) beleuchtet. Der letzte Abschnitt hat das Ziel, ein strukturiertes Vorgehen zur differenzialdiagnostischen Unterscheidung zwischen SIPS und primären psychotischen Störungen zu erarbeiten. Die in dieser Arbeit dargestellten und diskutierten Konzepte und Befunde sollen klinisch tätigen Psychiatern und Psychologen die Diagnosestellung im allgemeinen und forensischen Kontext erleichtern.


2013 ◽  
pp. 241-260
Author(s):  
Eva van Keuk ◽  
Hans-Wolfgang Gierlichs ◽  
Ljiljana Joksimovic

Author(s):  
Annika Clamor ◽  
Inga Frantz ◽  
Tania M. Lincoln

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