psychiatrische klinik
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Author(s):  
Fabian Lötscher ◽  
Regine Steinauer ◽  
Undine Lang ◽  
Gerhard Wiesbeck ◽  
Marc Walter

Zusammenfassung Einleitung Die Alkoholabhängigkeit ist eine chronisch-rezidivierende Abhängigkeitserkrankung. Für verschiedene Behandlungsformen konnte eine positive Wirksamkeit auf den Verlauf der Erkrankung nachgewiesen werden. Die subjektive Sicht der Patienten auf ihre Erkrankung und die angebotenen Behandlungen ist bislang noch wenig untersucht. Methoden 30 Patienten mit einer Alkoholabhängigkeitserkrankung (n = 20 Psychiatrische Klinik, n = 10 Suchtberatung) wurden gefragt, wie sie in der Vergangenheit mit dem Alkoholproblem umgegangen sind. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und anhand aktueller qualitativer Auswertungsmethoden analysiert. Ergebnisse Die Aussagen der Patienten konnten drei Kategorien zugeordnet werden. Die Alkoholabstinenz, die Suchtbehandlungen und das soziale Umfeld wurden mehrheitlich positiv beschrieben. Allerdings zeigten die meisten Patienten sowohl positive als auch negative Aussagen in diesen Bereichen. Diskussion Die gegensätzlichen Aussagen zeigen ein Spannungsfeld auf, das die Ambivalenz der alkoholabhängigen Patienten in relevanten Bereichen demonstriert. Diese Ambivalenz kann wichtig für die Therapie und den Verlauf der Erkrankung sein.


2021 ◽  
Author(s):  
Dusan Hirjak ◽  
Andreas Meyer-Lindenberg ◽  
Geva A. Brandt ◽  
Harald Dreßing

ZusammenfassungSubstanzinduzierte psychotische Störungen (SIPS) sind häufig und für ca. 25 % der ersten Einweisungen in eine psychiatrische Klinik verantwortlich. Aus klinischer Sicht ist aufgrund ähnlicher psychopathologischer Phänomene die diagnostische Unterscheidung zwischen SIPS und primären (genuinen oder kryptogenen) psychotischen Störungen oft eine Herausforderung. Dieser Umstand wird dadurch erschwert, dass SIPS im Zusammenhang mit Cannabis, Halluzinogenen und Amphetaminen ein erhebliches Risiko des Übergangs in eine primäre psychotische Störung (z. B. Schizophrenie) haben. Im ersten Abschnitt dieser Arbeit werden zunächst zwei exemplarische Fallvignetten aus der allgemeinpsychiatrischen und forensischen Praxis vorgestellt. Danach wird im Sinne einer selektiven Literaturübersicht die Relevanz der differenzialdiagnostischen Unterscheidung beider Störungsbilder aus der Sicht der allgemeinen und forensischen Psychiatrie in Bezug auf Therapie, Prognose und richterliche Entscheidung bezüglich der Unterbringung im Maßregelvollzug (§ 63 vs. § 64 StGB) beleuchtet. Der letzte Abschnitt hat das Ziel, ein strukturiertes Vorgehen zur differenzialdiagnostischen Unterscheidung zwischen SIPS und primären psychotischen Störungen zu erarbeiten. Die in dieser Arbeit dargestellten und diskutierten Konzepte und Befunde sollen klinisch tätigen Psychiatern und Psychologen die Diagnosestellung im allgemeinen und forensischen Kontext erleichtern.


2021 ◽  
Vol 146 (05) ◽  
pp. 331-334
Author(s):  
B. Haring ◽  
D. Weismann

Zusammenfassung Anamnese Eine 45-jährige Patientin wurde nach suizidaler Taxin-Intoxikation heimatnah stationär aufgenommen. Im Rahmen der Erstversorgung wurde sie intubiert und bei hämodynamisch relevanten bradykarden Rhythmusstörungen mehrfach reanimiert. Vor Verlegung in unser Zentrum erfolgten noch eine Gastroskopie, die Anlage eines passageren Schrittmachers, die Gabe von Natriumbikarbonat sowie die Gabe von Digitalis-Fab. Untersuchungen und Diagnose Bei Übernahme war die Patientin tief sediert, intubiert, kontrolliert beatmet und hoch Katecholamin-pflichtig. Der körperliche Untersuchungsbefund und eine Röntgen-Thorax-Untersuchung waren unauffällig. Im Aufnahme-EKG fanden sich breite Kammerkomplexe. Echokardiografisch hatte die Patientin normal große Herzhöhlen mit global hochgradig reduzierter Funktion ohne Nachweis höhergradiger Klappenvitien. Therapie und Verlauf Bei AV-Block Grad III und hochgradig eingeschränkter kardialer Funktion war die Therapie mit einer passageren Schrittmacheranlage allein nicht ausreichend, und es wurde zusätzlich mit Katecholaminen sowohl der Blutdruck stabilisiert wie auch positiv inotrop behandelt. Nach Verlegung kam es wiederholt zu ventrikulären Tachykardien, welche unter Amiodaron-Gaben sistierten. Nach 48-stündiger supportiver Therapie normalisierte sich die Herzfunktion. Die komplikationslose Extubation der Patientin war im Verlauf möglich und die Patientin konnte in eine psychiatrische Klinik zur weiteren Behandlung verlegt werden. Folgerung Taxin-Intoxikationen sind insbesondere kardiotoxisch. Die passagere Schrittmachertherapie trug zu einer Stabilisierung bei, eine Kreislaufunterstützung mit Katecholaminen war dennoch erforderlich. Wenn die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, sollte eine Unterstützung durch eine extrakorporale Membranoxygenierung erwogen werden.


2020 ◽  
pp. 188-201
Author(s):  
Walter Heuberger

Institutionen werden durch die Gesellschaften geprägt, in denen sie sich entwickeln. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts fand ein gesellschaftlicher Wandel statt, weg von den Disziplinargesellschaften, die auf mechanischem Gehorsam, Konformität und Verboten gründeten, hin zu den auf internalisierter Kontrolle basierenden Selbstkontrollgesellschaften. Der Zugriff geschieht heute sanfter, aber umso durchdringender, direkt auf das psychische Innere. Marketing heisst jetzt das Instrument der sozialen Kontrolle, Selbstoptimierung wurde allgemeine Pflicht. Verbunden mit einer marktradikalen Ökonomie wird ständige Rivalität verbreitet. Verhältnisse permanenter Metastabilität prägen unseren beruflichen wie privaten Alltag. Auch die Psychiatrische Klinik als Institution wurde durch diese Entwicklungen radikal umgestaltet. Aus Asylen entstanden psychiatrische Dienste, gesteuert weniger durch medizinische oder psychologische Fachkräfte als durch Ökonomie und Verwaltung. PatientInnen wurden zu KundInnen, denen Dienstleistungen verkauft werden. Diese Entwicklungen verändern unsere Arbeit als BehandlerInnen in psychiatrischen Institutionen. Ich berichte aus meiner klinischen Arbeit und schlage vor, wie eine Rückbesinnung auf das Asyl gedacht werden könnte.


2015 ◽  
Vol 72 (10) ◽  
pp. 637-642 ◽  
Author(s):  
Christian Imboden ◽  
Martin Hatzinger

Zusammenfassung. Erkennung von Suizidalität spielt auch im somatischen Spital eine wichtige Rolle: Bei Patienten die nach einem Suizidversuch oder sonstigen selbstschädigenden Handlungen auf der Notfallstation vorstellig werden sowie bei hospitalisierten Patienten im Rahmen einer psychiatrischen Erkrankung und/oder einer psychosozialen Krise. Auch somatische Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie, COPD, Asthma, Stroke und chronische Schmerzen erhöhen das Suizidrisiko. Um Suizide und Suizidversuche zu vermeiden ist eine Sensibilisierung des Behandlungsteams sinnvoll, so dass frühzeitig ein Konsiliarpsychiater hinzu gezogen werden kann und das Ausmass der Gefährdung sowie ein sinnvolles Procedere festgelegt werden. Im Vordergrund steht zunächst der Schutz des Patienten vor einem Suizid durch Sicherungsmassnahmen wie Überwachung, Einschränkung des Zugangs zu Suizidmethoden, Verlegung in eine psychiatrische Klinik sowie der Einsatz sedierender Substanzen. Die psychiatrische Grunderkrankung sollte nach modernen Standards behandelt und ein Procedere für die Zeit nach dem Austritt festgelegt werden. Patienten die nach einem Suizidversuch vorstellig werden sind besonders gründlich abzuklären, da ein Suizidversuch der stärkste Prädiktor für einen späteren Suizid ist. Eine Besonderheit stellt die Praxis des assistierten Suizids dar, welcher vor allem von älteren Menschen gewählt wird und dem teilweise nicht diagnostizierte Depressionen zugrunde liegen können, so dass die verbesserte Erkennung von Altersdepressionen diesbezüglich eine wichtige Rolle spielt.


2015 ◽  
Vol 72 (10) ◽  
pp. 619-632 ◽  
Author(s):  
Gregor E. Berger ◽  
André Della Casa ◽  
Dagmar Pauli

Zusammenfassung. Suizidprävention und Behandlung von Suizidalität bei Adoleszenten ist ein komplexes Unterfangen. Subjektiv erlebte Insuffizienzgefühle, Hoffnungslosigkeit und das Gefühl der eigenen Nutzlosigkeit, kombiniert mit einem konkreten Suizidwunsch und dem Vermögen, diesen in die Tat umzusetzen, sind wichtige Indikatoren zur Einschätzung des Suizidrisikos. Suizidversuche als stärkster Risikofaktor für einen Suizid sollen immer ernst genommen werden, auch wenn diese im Rahmen von situationsbedingten Problemen auftreten. Persönlichkeitsmerkmale wie erhöhte Impulsivität oder Kränkbarkeit sind zu beachten. Die Früherkennung psychischer Störungen wie Depressionen, Angststörungen, bipolar-affektiver Störungen oder Erkrankungen aus dem psychotischen Formenkreis bietet die Grundlage für eine effektive Behandlung der zugrundeliegenden Probleme und bringt eine grosse Chance zur Reduktion der Suizidhäufigkeit mit sich. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine komorbide Suchterkrankung vorhanden ist. Während einer suizidalen Krise erweist sich die Aufrechterhaltung oder Etablierung tragfähiger Beziehungen mit dem Betroffenen als zentraler Wirkfaktor. Bei Suizidalität und zunehmendem Rückzug aus Beziehungen ist der frühzeitige Einbezug von Experten dringend angezeigt. Bei akuter Suizidalität muss die Einweisung in eine psychiatrische Klinik in Erwägung gezogen werden. Persönlichkeitsbedingte wiederkehrende Suizidalität benötigt spezifische Behandlungsansätze für die zugrundeliegende Problematik unter Berücksichtigung der Vermeidung einer iatrogenen Verstärkung.


2012 ◽  
Vol 84 (1) ◽  
pp. 45-54 ◽  
Author(s):  
M. Driessen ◽  
J. Wertz ◽  
T. Steinert ◽  
R. Borbé ◽  
B. Vieten ◽  
...  

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