scholarly journals Präsentismus in der Hochschule

Author(s):  
Rebecca Komp ◽  
Patrizia Ianiro-Dahm ◽  
Simone Kauffeld

Zusammenfassung Hintergrund Empirische Studien zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Dieser sog. Präsentismus bringt sowohl gesundheitliche und motivationale Risiken für die Mitarbeiter als auch wirtschaftliche Risiken für die Organisation mit sich. Ziel der Arbeit Die durchgeführten Studien fokussieren Möglichkeiten zur Verringerung der negativen gesundheitlichen Effekte und entwickeln Maßnahmen zur generellen Vermeidung von Präsentismus am spezifischen Setting Hochschule. Methode An einer deutschen Hochschule erfolgte eine quantitative Befragung (n = 308) zur Prävalenz von Präsentismus, dessen Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden untersucht wurde. Weiterhin wurden potenziell moderierende Effekte der Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und Work-Life-Balance (WLB) betrachtet. Eine qualitative Studie explorierte auf Grundlage von Interviews (n = 11, qualitative Inhaltsanalyse) Gründe für Präsentismus und potenzielle Maßnahmen, um diesem entgegenzuwirken. Ergebnisse Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass Präsentismus im Hochschulkontext vertreten ist und körperliche Beschwerden begünstigt. Die Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und WLB können bei hoher Ausprägung die negativen gesundheitlichen Effekte von Präsentismus abschwächen. Bei niedriger Ausprägung verstärken sie die Effekte. Die qualitative Analyse machte deutlich, dass quantitative Arbeitsbelastung, Pflichtgefühl sowie das Gefühl, noch leistungsfähig zu sein, zentrale Gründe für Präsentismus sind und zum Beispiel die Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Organisationsklimas oder Vertretungsregelungen geeignete Gegenmaßnahmen darstellen. Diskussion Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet.

Diagnostica ◽  
2011 ◽  
Vol 57 (3) ◽  
pp. 134-145 ◽  
Author(s):  
Christine Syrek ◽  
Claudia Bauer-Emmel ◽  
Conny Antoni ◽  
Jens Klusemann

Zusammenfassung. In diesem Beitrag wird die Trierer Kurzskala zur Messung von Work-Life Balance vorgestellt. Sie ermöglicht eine globale, richtungsfreie und in ihrem Aufwand ökonomische Möglichkeit zur Erfassung von Work-Life Balance. Die Struktur der Skala wurde anhand zweier Stichproben sowie einem zusätzlich erhobenen Fremdbild untersucht. Die Ergebnisse der Konstruktvalidierung bestätigten die einfaktorielle Struktur der Skala. Die interne Konsistenz der Skala erwies sich in beiden Studien als gut. Zudem konnte die empirische Trennbarkeit der Trierer Work-Life Balance Skala gegenüber einem gängigen Instrument zur Messung des Work-Family Conflicts ( Carlson, Kacmar & Williams, 2000 ) belegt werden. Im Hinblick auf die Kriteriumsvalidität der Skala wurden die angenommenen Zusammenhänge zu arbeits-, nicht-arbeits- sowie stressbezogenen Outcome-Variablen nachgewiesen. Die Eignung der Trierer Work-Life Balance Kurzskala zeigt sich auch daran, dass die Korrelationen zwischen den erhobenen Outcome-Variablen und dem Work-Family Conflict und denen der Trierer Work-Life Balance Skala ähnlich waren. Überdies vermochte die Trierer Work-Life Balance Skala über die Dimensionen des Work-Family Conflicts hinaus inkrementelle Varianz in den Outcome-Variablen aufzuklären. Insgesamt sprechen damit die Ergebnisse beider Stichproben für die Reliabilität und Validität der Trierer Work-Life Balance Kurzskala.


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