Stress, Depression und kardiale Arrhythmien

2003 ◽  
Vol 60 (11) ◽  
pp. 673-681 ◽  
Author(s):  
C. B. Brunckhorst ◽  
J. Holzmeister ◽  
C. Scharf ◽  
C. Binggeli ◽  
F. Duru

Stress und Depressionen verändern die elektrophysiologischen Eigenschaften des Myokards insbesondere durch den Einfluss des autonomen Nervensystems und können somit Herzrhythmusstörungen auslösen. Durch die asymmetrische autonome Innervation des Herzens wirkt sich die Interaktion von Sympathikus und Parasympathikus auf die verschiedenen Lokalisationen des Reizleitungssystems unterschiedlich aus. Bei einer Arrhythmie handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel aus einem elektrophysiologischen Substrat und einem auslösenden Trigger, der auf einer autonomen Stimulation oder anderen Einflussfaktoren beruht, was einen spezifischen Arrhythmie-Mechanismus auslösen kann. Die Korrelation zwischen dem Auftreten von Arrhythmien und einer gestörten autonomen Balance im Sinne eines reduzierten parasympathischen und gesteigerten sympathischen Tonus ist in der Literatur gut dokumentiert. Die Patienten zeichnen sich klinisch durch eine reduzierte Herzfrequenzvariabilität, verstärkte QT-Dispersion und verminderte Barorezeptorsensitivität aus.Kasuistiken bestätigen, dass autonome Innervationszustände unter bestimmten Umständen Rhythmusstörungen bis hin zu lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien triggern können.

2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 273-280
Author(s):  
N. Doll ◽  
H. Aupperle ◽  
C. Ullmann ◽  
K. Schneider ◽  
F.-W. Mohr ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Vorhofflimmern ist die häufigste Ursache für kardiale Arrhythmien beim Menschen. Die Erzeugung zirkulärer transmuraler Läsionen mittels verschiedener Energieformen dient der elektrischen Isolation der autonomen Foci. Ziel der Studie war daher, am Tiermodell Schaf die Effektivität und die Risiken verschiedener Ablationstechniken systematisch zu vergleichen. Material und Methoden: Bei 39 Merinoschafen wurden zirkuläre Läsionen im Bereich des linken Atriums und der Pulmonalvenen erzeugt. Kryotechnik (n = 12), Mikrowellen (n = 9), Laser (n = 6) sowie unipolare (n = 6) und bipolare (n = 6) Hochfrequenz (HF) wurden von endokardial bzw. von epikardial eingesetzt und die Temperatur im Lumen des Ösophagus gemessen. Elektrophysiologische Untersuchungen unmittelbar sowie zwei Stunden nach der Ablation dienten dem Nachweis der erfolgreichen Reizleitungsblockade. Repräsentative Proben von linkem Atrium, Pulmonalvenen und Ösophagus wurden histopathologisch untersucht. Ergebnisse: Alle endokardialen Ablationstechniken führten zu elektrophysiologisch effektiven transmuralen Nekrosen. Im Gegensatz zu Kryoablation und unipolarer HF erzeugten Mikrowellen- und Laserenergie starke Thromben. Die epikardiale Ablation mit Kryotechnik und Mikrowellen war in acht von neun Fällen nicht effektiv, während die bipolare HF zu effektiven transmuralen Läsionen, jedoch mit deutlichen Thromben führte. In 24 von 39 Fällen wurden histologisch auch Alterationen des Ösophagus nachgewiesen. Insbesondere von endokardial applizierte unipolare HF und Kryotechnik führten zu Nekrosen der Ösophaguswand. Schlussfolgerung: Epikardial applizierte bipolare HF war das Verfahren zur Vorhofablation, das von den getesteten Methoden die geringsten Risiken der Ösophagusperforation bei bester Effektivität der Ablation aufwies. Diese Ergebnisse aus den Akutversuchen sollten jedoch noch in Langzeitversuchen überprüft werden.


2014 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 325-330
Author(s):  
F. Kerling

ZusammenfassungDer plötzliche unerwartete Tod bei Epilepsie (SUDEP) ist definiert als plötzliches unerwartetes Ereignis, das nicht durch andere Ursachen erklärt werden kann und wohl im Zusammenhang mit einem Anfall – nicht jedoch mit einem Status epilepticus – steht. SUDEP ist die häufigste krankheitsbedingte Todesursache bei Patienten mit schwer behandelbarer Epilepsie. Epidemiologische Studien konnten Risikofaktoren für das Auftreten von SUDEP identifizieren. Hierzu zählen z. B. männliches Geschlecht, hohe Anfallsfrequenz, medikamentöse Polytherapie und junges Alter bei Epilepsiebeginn. Als hauptsächliche Pathomechanismen werden eine zentrale Apnoe, kardiale Arrhythmien oder Fehlregulationen im autonomen Nervensystem vermutet. Die einzige wirksam belegte Prophylaxe bei SUDEP ist eine Optimierung der Epilepsietherapie.


2000 ◽  
Vol 55 (6) ◽  
pp. 335-339 ◽  
Author(s):  
Mehmet ÜLGEN ◽  
Aziz KARADEDE ◽  
Sait ALAN ◽  
A. Vahip TEMAMOĞULARI ◽  
Aziz KARABULUT ◽  
...  

2021 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
Author(s):  
Hitoshi Koga ◽  
Hideki Tashiro ◽  
Kouta Mukasa ◽  
Tomohiro Inoue ◽  
Aya Okamoto ◽  
...  

Abstract Background Carbon monoxide causes electrical, functional, and morphological changes in the heart. It is unclear, however, whether the indicators of myocardial damage can predict the patient’s prognosis after carbon monoxide poisoning. This retrospective study aimed to investigate the relationship between the carboxyhemoglobin level and electrocardiographic (ECG) changes and whether the ECG changes and troponin I levels are related to the patient’s prognosis after carbon monoxide poisoning. Methods Carboxyhemoglobin, troponin I, and ECG parameters were measured in 70 patients with carbon monoxide poisoning. The QT and RR intervals were measured for each ECG lead in all patients, and the corrected QT interval and corrected QT dispersion were calculated. Results The correlation between the maximum corrected QT interval and the carboxyhemoglobin level was significant (P = 0.0072, R2 = 0.1017), as were the relationships between QT dispersion and carboxyhemoglobin (P < 0.001, R2 = 0.2358) and the corrected QT dispersion and carboxyhemoglobin (P < 0.001, R2 = 0.2613). The multivariate logistic analysis showed that the significant predictors of sequential disability were corrected QT dispersion (P = 0.0042), and troponin I level (P = 0.0021). Conclusions Patients’ prognosis following carbon monoxide poisoning can be predicted based on corrected QT dispersion and the troponin I level. Patients with myocardial damage should be monitored not only for their cardiovascular outcome but also for their neurological outcome and their prognosis.


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