Stress, Depression und kardiale Arrhythmien
Stress und Depressionen verändern die elektrophysiologischen Eigenschaften des Myokards insbesondere durch den Einfluss des autonomen Nervensystems und können somit Herzrhythmusstörungen auslösen. Durch die asymmetrische autonome Innervation des Herzens wirkt sich die Interaktion von Sympathikus und Parasympathikus auf die verschiedenen Lokalisationen des Reizleitungssystems unterschiedlich aus. Bei einer Arrhythmie handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel aus einem elektrophysiologischen Substrat und einem auslösenden Trigger, der auf einer autonomen Stimulation oder anderen Einflussfaktoren beruht, was einen spezifischen Arrhythmie-Mechanismus auslösen kann. Die Korrelation zwischen dem Auftreten von Arrhythmien und einer gestörten autonomen Balance im Sinne eines reduzierten parasympathischen und gesteigerten sympathischen Tonus ist in der Literatur gut dokumentiert. Die Patienten zeichnen sich klinisch durch eine reduzierte Herzfrequenzvariabilität, verstärkte QT-Dispersion und verminderte Barorezeptorsensitivität aus.Kasuistiken bestätigen, dass autonome Innervationszustände unter bestimmten Umständen Rhythmusstörungen bis hin zu lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien triggern können.