Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Invalidität bei entzündlichen Darmkrankheiten
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, deren Ursache weiterhin ungeklärt bleibt. Leitsymptome beim M. Crohn sind Schmerzen, oft verbunden mit Gewichtsverlust und eine Reihe anderer intestinaler und/oder extraintestinaler Symptome (unter anderem Durchfall), während die Colitis ulcerosa klinisch charakterisiert ist durch Diarrhoen, die blutig sind und mit einer Anämie verbunden sein können. Beide Krankheiten können von extraintestinalen Manifestationen begleitet sein. Wichtig zum Verständnis der Krankheiten ist die Beobachtung, dass der Verlauf, die Ausdehnung, der Schweregrad der Erkrankung und die möglichen Komplikationen sehr variabel und nicht voraussehbar sind. Bei vielen Patienten werden lange Remissionsphasen von akuten entzündlichen Schüben unterbrochen, oft assoziiert mit Komplikationen. Aus versicherungstechnischer Perspektive ist dieser variable Verlauf ein großes Problem, da kaum Daten zur Arbeitsunfähigkeit zur Verfügung stehen und keine eindeutigen Voraussagen in Bezug auf langfristige Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Invalidität möglich sind.