Epidemiologie und sozio-ökonomische Aspekte der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in der Schweiz
Zusammenfassung. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) welche in den letzten Jahrzehnten in industrialisierten Ländern zunehmend häufig diagnostiziert werden. Aktuelle, populationsbasierte Daten aus der Schweiz zeigen eine Prävalenz von 0.4 % (1 Person auf 250 Einwohner) mit gleicher Häufigkeit für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (Prävalenz von je 1 Person auf 500 Einwohner). Die Mortalitätsrate von Schweizer Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen entspricht derjenigen der Population ohne chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Rund 80 % der Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden an Komorbiditäten. Am häufigsten werden kardiovaskuläre Erkrankungen beobachtet, gefolgt von rheumatologischen Affektionen, peptischen Erkrankungen, Schmerzstörungen sowie psychologischen Erkrankungen. Die jährlichen Kosten für die Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind im Zunehmen begriffen wobei die Hauptlast auf die ambulanten Kosten fällt. Ein wichtiger Bestandteil der ambulanten Kosten sind die Medikamente.