Sexuelle Klagen im Zusammenhang mit Medikamenten
Zusammenfassung. Arzneistoffe können sexuelle Funktionen durch zentralnervöse, peripher (autonomisch) nervöse oder auch durch hormonelle Effekte beeinflussen. Da viele Patienten nicht von sich aus über ihr Sexualleben berichten, ist es wichtig, Patienten mit kritischen Medikamenten auf mögliche sexuelle Dysfunktion anzusprechen. Kritische Medikamente in Bezug auf sexuelle Funktion sind sedierende Arzneistoffe, Medikamente welche die zentralen Serotonin-, Dopamin- und/oder Prolaktin-Signalwege beeinflussen sowie auch gewisse Antihypertensiva. Dabei zu beachten ist allerdings, dass die Indikationen für diese Therapien, wie z. B. Schizophrenie, Depressionen, metabolisches Syndrom, selbst mit sexueller Dysfunktion einhergehen können. Falls eine störende sexuelle Dysfunktion vorliegt, kann primär das beschuldigte Medikament durch eines mit weniger unerwünschten Wirkungen ersetzt werden. Bei Männern bietet sich darüber hinaus auch die Verwendung von Phosphodiesterase 5-Inhibitoren an, welche sowohl bei Patienten mit Psychopathien oder auch bei solchen mit Hypertonie sicher sind.