Anorektale und perineale Schmerzen

2021 ◽  
Vol 78 (9) ◽  
pp. 533-539
Author(s):  
André Kugener ◽  
Philippe Baumann

Zusammenfassung. Anorektalen Schmerzen liegen meistens organische Erkrankungen im Sinne einer Analfissur, Perianalvenenthrombose, Proktitis, Hämorrhoidalleiden oder gar einer Neoplasie zu Grunde. Die digital rektale Untersuchung wird leider oft vernachlässigt, obwohl anhand dieser die Problematik häufig eingegrenzt werden kann. Allzuoft wird jedoch kein klinisches Korrelat für die Schmerzen gefunden. Spätestens dann kommen, nach Ausschluss einer relevanten Pathologie in der apparativen Diagnostik, die Differentialdiagnosen der funktionellen anorektalen Schmerzen und Pathologien des Beckenbodens mit Ausstrahlung ins Perineum ins Spiel. Namentlich handelt es sich um die Proctalgia fugax, das Levator-ani-Syndrom, die Coccygodynie, die chronische Prostatitis und die interstitielle Zystitis. Die Proctalgia fugax dauert max. 30 min an und die Diagnose stellt sich anhand der Anamnese. Die Therapie ist supportiv (Massage, Sitzbäder, Analdilatation, Vasodilatatoren). Das Levator-ani-Syndroms ist durch eine Schmerzdauer über 30 Minuten und einer schmerzhaften Abtastung der Puborektalschlinge charakterisiert. Durch eine Biofeedbacktherapie, Sitzbäder, Massage oder Neurostimulation kann eine Symptomlinderung erreicht werden. Die neuropathischen und urogenitalen Schmerzbilder mit perinealer Schmerzausstrahlung werden konservativ mit Analgetika, schmerzmodulierenden Antidepressiva oder Antikonvulsiva behandelt. Alternativ kann eine Infiltrationstherapie der Triggerpunkte vorgenommen werden. Die Coccygodynie zählt nicht zu den funktionellen Erkrankungen. Durch gezielte Manipulationen des Steissbeines kann teils eine rasche Beschwerdebesserung erreicht werden.

2013 ◽  
Vol 70 (7) ◽  
pp. 399-402
Author(s):  
Olivier Pittet ◽  
Nicolas Demartines ◽  
Dieter Hahnloser

Anale Schmerzen sind häufig in der Proktologie. Eine detaillierte Anamnese der Schmerzen und die klinische Untersuchung führen meistens zur Diagnose und damit zur unmittelbaren Therapie. Die akute Perianalvenenthrombose soll innerhalb 72 Stunden exzidiert werden. Akute Analfissuren werden konservativ mit Stuhlregulation und sphinktertonus-senkender Medikation sehr erfolgreich therapiert. Die chronische Analfissur muss meistens operiert werden. Perinalabaszesse können häufig in Lokalanästhesie abgedeckelt werden. Die proctalgia fugax und das levator ani syndrome sind Auschlussdiagnosen und werden symptomatisch therapiert.


2011 ◽  
Vol 215 (S 01) ◽  
Author(s):  
A Falkert ◽  
A Willmann ◽  
E Endreß ◽  
P Meint ◽  
B Seelbach-Göbel
Keyword(s):  

2018 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 103-110
Author(s):  
M. Rizkar Arev Sukarsa ◽  
◽  
Bharata Yudha ◽  
Tita Husnitawati Madjid ◽  
Jusuf Sulaeman Effendi ◽  
...  
Keyword(s):  

2004 ◽  
Vol 60 (4) ◽  
pp. 297-304
Author(s):  
DE LAET K ◽  
WYNDAELE JJ

2006 ◽  
Vol 62 (5) ◽  
pp. 385-389
Author(s):  
DECRAMER A ◽  
VAN DER EECKEN H ◽  
VANHOUCKE JL ◽  
BRAECKMAN J

2019 ◽  
Vol 9 (5) ◽  
pp. 20190027 ◽  
Author(s):  
Dulce Oliveira ◽  
Maria Vila Pouca ◽  
João Ferreira ◽  
Teresa Mascarenhas

Childbirth-related injuries are one of the main causes of pelvic floor dysfunction. To attempt to avoid serious tears during delivery, an episiotomy can be performed. In this study, we intended to investigate the biomechanical performance of the pelvic floor muscles after performing different episiotomies using a physics-based computational model which includes the pelvic floor muscles and the fetus. Previous biomechanical studies have analysed the mechanical effects of single incisions of different lengths; in this study, we intend to analyse the implications of multiple small incisions, evaluating the reaction forces, the stress on the muscles and the loss of tissue integrity sustained by the pelvic floor. The obtained results predict that an episiotomy delivery reduces the likelihood of macroscopic levator trauma by decreasing the stress on the region of insertion of the rectal area of the levator ani in the symphysis pubis . From the mechanical point of view, multiple incisions do not bring benefits compared to larger incisions. However, nothing can be ascertained about the clinical benefit of such an approach.


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