Auswirkungen einer Reduktion der Verfügbarkeit von Glücksspielen auf die Prävalenz der Spielteilnahme und glücksspielbezogener Störungen: Ein systematischer Review

Author(s):  
Gerhard Meyer ◽  
Jens Kalke ◽  
Tobias Hayer

Zusammenfassung. Hintergrund: Die aktuellen Spielhallengesetze in Deutschland sehen eine deutliche Reduktion der Anzahl von Spielstätten vor. Ziel: Ziel dieses Beitrags ist es, den internationalen Forschungsstand zu den Auswirkungen einer Reduktion der Verfügbarkeit von Glücksspielen auf die Prävalenz der Spielteilnahme und glücksspielbezogener Störungen in der Bevölkerung systematisch zu erfassen und zu bewerten. Methodik: Mit Hilfe von Schlüsselbegriffen wurde in den elektronischen Datenbanken PsycINFO, Psyindex, Cinahl, Web of Science und Medline in systematischer Weise nach relevanter Literatur gesucht. Ergebnisse: Insgesamt konnten 8 Studien identifiziert werden, die die Einschlusskriterien erfüllen. Die wenigen, teilweise inkonsistenten Befunde belegen für die Zeit nach der Angebotsreduktion im Wesentlichen einen Rückgang der Spielteilnahme, der Anzahl der Häufigspieler, der Behandlungsnachfrage und der Anzahl der Problemspieler. Parallel dazu war in Einzelfällen ein Anstieg der Teilnahmehäufigkeit bei anderen Spielformen erkennbar. Schlussfolgerungen: Potentielle Ursachen der lückenhaften und uneinheitlichen Befundlage werden diskutiert und Limitationen des Reviews aufgezeigt. Im Ergebnis sollte effektive Prävention aufeinander abgestimmte, breit angelegte und nachhaltige Bestrebungen umfassen, die sowohl Aspekte der Verhaltens- als auch der Verhältnisprävention beinhalten.

2020 ◽  
Author(s):  
René A. Renner ◽  
Valérie J. Groß ◽  
Angela Ernst ◽  
Martin Hellmich ◽  
Thomas C. Erren

Zusammenfassung Zielsetzung Ziel dieses Reviews ist es, die aktuelle epidemiologische Studienlage zu Assoziationen zwischen chronischen Straßenlärm-Expositionen und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie sowie dem Blutdruck darzustellen und in Metaanalysen zu explorieren. Methodik Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline® und Web of Science™. Ergänzend wurde nach grauer Literatur in der Datenbank OpenGrey gesucht. Eingeschlossen wurden epidemiologische Studien, die Zusammenhänge zwischen objektiven Straßenlärm-Expositionen am Wohnsitz der Probanden und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie oder dem gemessenen Blutdruck untersuchten. Wenn möglich wurden in Metaanalysen Gesamteffekte für die untersuchten Assoziationen berechnet. Die statistische Auswertung erfolgte mit R für Windows. Ergebnisse Es wurden 31 relevante Studien identifiziert und Metaanalysen für potenzielle Assoziationen zwischen Straßenlärm und der Prävalenz der arteriellen Hypertonie bei Erwachsenen und für Assoziationen mit dem systolischen und diastolischen Blutdruck in beiden Altersgruppen durchgeführt. Für Erwachsene konnte ein statistisch signifikanter (p<0,01) Anstieg für das Risiko einer arteriellen Hypertonie bei Exposition gegenüber chronischem Straßenlärm mit einer Zunahme um 7% pro 5 dB(A) festgestellt werden. Die berechneten Gesamteffekte für Assoziationen mit dem systolischen Blutdruck waren sowohl für Kinder als auch für Erwachsene nur schwach positiv und ohne statistische Signifikanz. Für den diastolischen Blutdruck waren in beiden Altersgruppen keine Zusammenhänge erkennbar. Schlussfolgerung Aufgrund methodischer Limitierungen und einer hohen Heterogenität der Einzelstudien, die sich auch in den Random-Effects-Modellen abbildet, ist die Aussagekraft der geschätzten Effekte stark eingeschränkt. Um potenzielle Einflüsse von Straßenlärm auf den Endpunkt arterielle Hypertonie und den Blutdruck angemessen untersuchen zu können, sollten zukünftig mehr prospektive Kohortenstudien mit einer präzisen Methodik, u.a. bezüglich der Expositionserfassung, der Bestimmung der Endpunkte und der Berücksichtigung relevanter Kofaktoren, durchgeführt werden.


2020 ◽  
pp. 1-14
Author(s):  
Marita Stier-Jarmer ◽  
Veronika Throner ◽  
Michaela Kirschneck ◽  
Dieter Frisch ◽  
Angela Schuh

<b><i>Einleitung:</i></b> Ziel dieser systematischen Übersicht war die Bewertung der verfügbaren Evidenz zur Wirkung der Kneipp-Therapie. <b><i>Methoden:</i></b> MEDLINE, Embase, Web of Science, Cochrane-Library und CAMbase wurden nach relevanten Artikeln, veröffentlicht zwischen 2000 und 2019, durchsucht. Graue Literatur wurde über Google Scholar und andere Tools bezogen. Studien mit jeglicher Art von Studiendesign, die die Effekte der Kneipp-Therapie untersuchten, wurden eingeschlossen. Die Qualitätsbewertung erfolgte mittels EPHPP-QAT. <b><i>Ergebnisse:</i></b> 25 Quellen, darunter 14 kontrol­lierte Studien, wurden eingeschlossen. Gemäß EPHPP-QAT wurden 3 Studien “stark”, 13 “moderat” und 9 “schwach” bewertet. Neun (64%) der kontrollierten Studien berichteten signifikante Verbesserungen nach Kneipp-Therapie im Gruppenvergleich bei chronisch-venöser Insuffizienz, Hypertonie, leichter Herzinsuffizienz, menopausalen Be­schwerden und Schlafstörungen in verschiedenen Patientenkollektiven sowie verbesserte Immunparameter bei gesunden Probanden. Im Hinblick auf Depression und Angst bei Mammakarzinom-Patientinnen mit klimakterischen Beschwerden, Lebensqualität bei Post-Polio-Syndrom, krankheitsbedingten polyneuropathischen Beschwerden und Inzidenz von Erkältungsepisoden bei Kindern konnten keine signifikanten Gruppenunterschiede festgestellt werden. Elf unkontrollierte Studien berichteten Verbesse­rungen bei allergischen Symptomen, Dyspepsie, Lebens­qualität, Herzratenvariabilität, Infekten, Hypertonie, Wohlbefinden, Schmerz und polyneuropathischen Beschwerden. <b><i>Diskussion/Schlussfolgerung:</i></b> Die Kneipp-Therapie scheint bei zahlreichen Beschwerdebildern in verschiedenen Patientenkollektiven positive Effekte zu bewirken. Zukünftige Studien sollten noch stärker auf eine methodisch sorgfältige Studienplanung achten (Kontrollgruppen, Randomisierung, adäquate Fallzahlen, Verblindung), um Verzerrungen entgegenzuwirken.


2019 ◽  
Vol 90 (3-4) ◽  
pp. 343-370
Author(s):  
Philippe Amat ◽  
Éric Tran Lu Y

Introduction : Le syndrome d’apnées obstructives du sommeil (SAOS) est une affection très répandue et insuffisamment diagnostiquée, ce qui en fait un problème majeur de santé publique et de sécurité. La rééducation myofonctionnelle orofaciale (RMO) a été montrée efficace dans le traitement multidisciplinaire des SAOS de l’enfant, de l’adolescent et de l’adulte et elle est prescrite à plusieurs étapes de ces prises en charge. Objectifs : L’objectif principal de cette revue systématique de la littérature était d’évaluer l’efficacité de la rééducation myofonctionnelle orofaciale (RMO), active ou passive, dans le traitement du syndrome d’apnées obstructives du sommeil chez les enfants, les adolescents et les adultes. Matériel et méthodes : La revue systématique de la littérature fut entreprise à partir des trois bases de données électroniques : Medline (via PubMed),Cochrane Library, Web of Science Core Collection, et complétée par une recherche limitée de la littérature grise (Google Scholar) afin d’identifier les études évaluant l’efficacité de la RMO sur le SAOS. Le critère de jugement principal était une diminution de l’indice d’apnées/hypopnées (IHA) d’au moins cinq épisodes par heure par rapport à l’état initial. Les critères de jugement secondaires étaient une amélioration de la qualité subjective du sommeil, de la qualité du sommeil mesurée par polysomnographie nocturne et de la qualité de vie mesurée subjectivement. Résultats : Seulement dix études répondaient à tous les critères d’inclusion. Huit étaient des essais cliniques contrôlés randomisés, une était une étude de cohorte prospective et une autre était une étude de cohorte rétrospective. Six études étaient consacrées au SAOS de l’adulte et quatre au SAOS pédiatrique. Toutes les études incluses ont été évaluées à « faible risque de biais » d’après les douze critères de risque de biais du Cochrane Back Review Group. D’après les données probantes disponibles, la RMO permet une réduction significative de l’IAH, jusqu’à 90,6 % chez l’enfant et jusqu’à 92,06 % chez l’adulte. Elle permet une diminution significative de l’intensité et de la fréquence du ronflement, participe à une réduction de la somnolence diurne, limite la réapparition des symptômes d’apnée obstructive du sommeil (AOS) après adénoamygdalectomie chez l’enfant et améliore l’adhésion au traitement par ventilation en pression positive continue (PPC). La RMO passive, avec l’assistance apportée au patient par le port d’une orthèse sur mesure à bille, augmente l’observance à la rééducation, permet une réduction significative de l’intensité du ronflement, de l’IAH et un accroissement significatif des voies aérifères supérieures. Conclusions : Les données publiées montrent que la rééducation myofonctionnelle orofaciale est efficace dans les traitements multidisciplinaires des SAOS de l’enfant, de l’adolescent et de l’adulte et devrait être largement prescrite à plusieurs étapes de ces prises en charge. La RMO passive, avec l’orthèse d’avancée mandibulaire à bille conçue par Michèle Hervy-Auboiron, aide à pallier les fréquents défauts d’observance observés lors des traitements par RMO active.


2020 ◽  
Vol 39 (04) ◽  
pp. 222-237
Author(s):  
Lena Schneider ◽  
Andreas Walther

ZusammenfassungHintergrund: Frauen erkranken fast doppelt so häufig wie Männer an einer Major Depression. Eine Hyperaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) und eine chronisch niedrig-gradige Inflammation sind 2 der konsistentesten biologischen Befunde bei schweren Depressionen. Inwiefern diese Parameter für die Existenz von Geschlechtsunterschieden bei Depression eine Rolle spielen, ist noch unzureichend untersucht worden. Methoden: Es wurde eine systematische Literaturrecherche mittels der elektronischen Fachdatenbanken (PubMed, Web of Science, PsycARTICLES) durchgeführt. Die Suche umfasste alle englischsprachigen Artikel, die bis zum 29. Juni 2019 aufgenommen wurden. Als MeSH terms wurden depression, sex differences, inflammation, hpa axis, mit Zusätzen wie cortisol, crp, IL-6, TNF-alpha, dex/crh oder tsst verwendet. Ergebnisse: Insgesamt konnten 62 Primärstudien mit einem Total von 91318 Probanden (52 % Frauen) eingeschlossen werden. Basale Glucocorticoidkonzentrationen scheinen für beide Geschlechter tendenziell positiv mit dem Vorliegen oder der Schwere einer Depressionssymptomatik assoziiert zu sein. Konsistente Geschlechtsunterschiede konnten für die Cortisolreaktion auf einen Stressor sowie für Entzündungsmarker identifiziert werden. Fazit: Geschlechtsunterschiede in der Neurobiologie der Depression sind identifizierbar und geben Anlass für geschlechtsspezifische Untersuchungen der Pathophysiologie von Depressionen und deren geschlechtsspezifischer Behandlungen.


2010 ◽  
Vol 72 (08/09) ◽  
Author(s):  
E Backé ◽  
K Rossnagel ◽  
A Seidler ◽  
B Schumann

2010 ◽  
Vol 72 (08/09) ◽  
Author(s):  
B Borutta ◽  
M Dreier ◽  
E Bitzer ◽  
H Dörning ◽  
S Kramer ◽  
...  

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