Advanced Nursing Practice (ANP) im direkten Pflegealltag: Die pflegerische Praxisentwicklung eines akutgeriatrischen ANP-Teams

Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 403-410 ◽  
Author(s):  
Anja Ulrich ◽  
Peter Hellstern ◽  
Reto W. Kressig ◽  
Germaine Eze ◽  
Rebecca Spirig

Im Jahr 2000 startete das Institut für Pflegewissenschaft in Basel mit einem klinisch ausgerichteten Masterprogramm in Advanced Nursing Practice (ANP). Die mit einem Masterabschluss erlangte Pflegeexpertise beinhaltet vertieftes Wissen und Know-how in einem Spezialgebiet. Zusammen mit anderen Pflegefachpersonen entwickeln diese klinisch tätigen, wissenschaftlich- und praxisorientierten Advanced Practice Nurses (APNs) die Pflegepraxis in der Schweiz weiter, insbesondere für chronisch kranke oder geriatrische Patienten. Bis zu 25 % der über 80-jährigen Menschen erfahren jährlich mindestens einen Spitalaufenthalt. Neben dem akuten Einlieferungsgrund leiden sie oft an zusätzlichen chronischen Erkrankungen, welche gleichzeitig exazerbieren. Diese fragilen Patienten benötigen Unterstützung durch Pflegende, welche erweiterte gerontologische Pflege anbieten können. In der akutgeriatrischen Universitätsklinik Basel findet unter der Leitung einer APN eine systematische, kontinuierliche und effektive Praxisentwicklung statt, welche eine personenorientierte und geriatrisch-spezialisierte Pflege fördert. Die Prinzipien der Aktionsforschung leiten das Praxisentwicklungsprojekt. Der zyklische Prozess «Look-Think-Act» fördert die kritische Auseinandersetzung mit der Praxis. Erste Resultate zeigen eine kürzere Aufenthaltsdauer und verbesserte Betreuungsresultate bei den Patienten sowie eine erhöhte Arbeitszufriedenheit und Selbstwirksamkeit aus Sicht der Pflegenden. Mit dem vorliegenden Artikel wird die Geschichte von ANP kurz eingeführt und anschließend werden die Entwicklung und Einführung des Projekts sowie erste Resultate der Evaluation dargestellt.

Pflege ◽  
2021 ◽  
pp. 1-8
Author(s):  
Natascha Stürmer ◽  
Irena Anna Frei ◽  
Dunja Nicca

Zusammenfassung. Hintergrund: Das an der Universität Basel seit 2012 angebotene Diploma of Advanced Studies in Advanced Nursing Practice (DAS ANP-plus) ist ein klinischer Weiterbildungsstudiengang für die noch wenig etablierte Berufsgruppe der Advanced Practice Nurse (APN). In der Berufsbiografie und für die Tätigkeit der APN in der Patientenversorgung spielt der Erwerb klinischer Kompetenzen eine zentrale Rolle. Ziel: Mit der qualitativen Studie wurde exploriert, welche Erfahrungen APNs während und nach einer klinisch ausgerichteten postgradualen Weiterbildung in der Schweiz machten und welche bedeutenden Veränderungen sie dadurch in ihrer Berufsausübung erlebten. Methode: Reflexive thematische Analyse mit konstruktivistischer Orientierung. 14 Absolvent_innen wurden leitfadengestützt unter Einbezug der Berufsbiografie interviewt. Ergebnisse: „Die Vision verfolgen besser pflegen zu wollen“ ist das konstituierende Thema. Die Absolvent_innen scheinen von einer starken Vision getragen zu werden: vom Streben mehr wissen zu wollen, hin zur Umsetzung der Vorstellung ihrer Rolle bis zu innovativen Veränderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Vision zu verfolgen ist durch drei Themen geprägt: „Die Herausforderungen als APN Fuß zu fassen“, vor dem Studiengang, „Sicherheit erlangen durch die Stärkung klinischer Kompetenzen“ während dem Studiengang und längerfristig „mit Verbündeten neue Wege in Versorgungssystemen gehen“. Schlussfolgerungen: Durch das DAS ANP-plus werden die klinischen Kompetenzen von APNs gestärkt, dabei nimmt die Supervision in klinischen Alltag eine bedeutende Stellung ein.


PADUA ◽  
2013 ◽  
Vol 8 (3) ◽  
pp. 157-158
Author(s):  
Andrea Weskamm

Ambulante Versorgungszentren leiten, Patienten zu Gesundheitsthemen beraten, Entlassungen begleiten und Angehörige schulen – was im Ausland schon lange gängige Praxis ist, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Aber auch hier werden sowohl in Krankenhäusern als auch in der ambulanten Pflege verstärkt Pflegeexpertinnen APN („Advanced Practice Nurses“, APNs) eingesetzt.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 375-383 ◽  
Author(s):  
Franziska Zúñiga ◽  
Giovanna Jenni ◽  
Ursula Wiesli ◽  
René Schwendimann

Durch die demografische Entwicklung mit einer zunehmend höheren Lebenserwartung steigt auch die Anzahl der pflegebedürftigen, älteren Menschen in den nächsten Jahren an. Diese Menschen sind oft von mehreren chronischen Erkrankungen sowie von altersbedingten Gesundheitsproblemen betroffen und bedürfen der Unterstützung durch professionelle Pflegedienste. Während die Anforderung an die pflegerische Expertise im Langzeitbereich steigt, besteht ein zunehmender Mangel an qualifizierten Pflegenden. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass auf Masterniveau ausgebildete Advanced Practice Nurses (APNs) in der stationären Pflege älterer Menschen eine Qualitätsverbesserung der Pflege ermöglichen. Ihre interdisziplinäre Ausrichtung und Orientierung an klinischen Ergebnissen tragen zur Weiterentwicklung ganzer Institutionen und der gerontologischen Pflege im Allgemeinen bei. Am Beispiel von pflegegeleiteten Praxisentwicklungsprojekten zur Verbesserung der Schmerzerfassung und -linderung wird die Entwicklung einer Advanced Nursing Practice in drei Pflegeheimen der deutschsprachigen Schweiz aufgezeigt. Anhand definierter Kompetenzen der APN wird ihre Rollenumsetzung beschrieben. Ihre Tätigkeit fokussiert dabei auf die direkte klinische Praxis, die Entwicklung einer evidenzbasierten Pflege, die Beratung von Pflegenden und die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Aufgabenbereiche und Rollen von APN in der stationären Langzeitpflege lassen sich in Zukunft noch deutlich weiter entwickeln.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (6) ◽  
pp. 393-403
Author(s):  
Heidi Petry ◽  
Susanne Suter-Riederer ◽  
Carmen Kerker-Specker ◽  
Lorenz Imhof

Hintergrund: Patientenzentrierte und individuell ausgerichtete Angebote, wie die häusliche Beratung durch Pflegeexpertinnen-APN (Advanced Practice Nurses), eignen sich besonders, chronisch kranke alte Menschen in einer möglichst selbstständigen Lebensführung zu unterstützen. Methode: Um die Qualität einer patientenzentrierten Beratung zu evaluieren, wurde ein 23-Item Instrument entwickelt und seine psychometrischen Eigenschaften mit einer Stichprobe von 206 Personen, die 80 Jahre und älter waren getestet. Ziel: Ziel dieses Artikels ist es, die Entwicklung und Evaluation des APN-BQ zu beschreiben. Die psychometrische Testung des Instruments erfolgte anhand einer Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation. Ergebnisse: Die Analyse ergab eine stabile vier Faktorenstruktur (FS = 0,91) mit 19 Items. Alle Faktoren hatten eine Faktorladung > 0,45. Die interne Konsistenz der Gesamtskala ergab einen Wert von Cronbachs alpha 0,86. Die hohe Rücklaufquote der Fragebogen und die Tatsache, dass 98,8 % der Fragen beantwortet wurden, bestätigten die Anwendungsfreundlichkeit und Akzeptanz des Instruments. Schlussfolgerungen: Das APN-BQ erwies sich als zuverlässiges und in Bezug auf Inhalt und Konstrukt valides Instrument, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität einer patientenzentrierten Beratungsintervention in der gemeindenahen Versorgung sowie das Ausmaß der Partizipation und Selbstbefähigung (Empowerment) der zu Beratenden zu messen.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (9) ◽  
pp. 459-464 ◽  
Author(s):  
Corinne Steinbrüchel-Boesch ◽  
Thomas Rosemann ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Chronisch kranke und multimorbide Menschen erfordern neue Versorgungsmodelle, in denen die Zusammenarbeit der Berufsgruppen neu definiert wird. Während sich interprofessionelle Modelle international bewähren, bestehen in der Schweiz erst wenige solche Versorgungsteams. Insbesondere ist wenig bekannt über die Ansicht von Hausärzten zu neuen Versorgungsmodellen mit Advanced Practice Nurses (APNs). Deshalb untersuchten wir, wie Hausärzte mögliche Zusammenarbeitsformen mit APNs in der Grundversorgung beschreiben. Wir führten Fokusgruppeninterviews mit Hausärzten durch. Vorgängig explorierte ein Expertengremium Themen der interprofessionellen Zusammenarbeit. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse analysiert. Die Analyse ergab, dass den Ärzten die Beibehaltung der heutigen Versorgungsqualität wichtig ist. Sie stehen einer Zusammenarbeit mit APNs offen gegenüber, wissen aber wenig über deren Kompetenzen. Erschwerend wirkt sich zudem aus, dass die Finanzierung noch nicht geregelt ist.


2015 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
pp. 29-38
Author(s):  
Carol A. Romano ◽  
Ada Sue Hinshaw

The American Association of Colleges of Nursing asserted the position that the practice doctorate should be the graduate degree for advanced nursing practice preparation. To maintain professional standards for military advanced practice registered nurses (APRN) and remain competitive for high-quality students, the Daniel K. Inouye Graduate School of Nursing at the Uniformed Services University of the Health Sciences transitioned its APRN programs to the Doctor of Nursing Practice degree. This article describes a model graduate curriculum that incorporates clinical partnerships to prepare APRNs for their future roles in the federal health care system. Background, stakeholders, program aims, implementation strategies, curriculum design, accreditation, challenges, and lessons learned are discussed.


2014 ◽  
Vol 11 (1) ◽  
pp. 1-9 ◽  
Author(s):  
Carolyn M. Rutledge ◽  
Tina Haney ◽  
Michele Bordelon ◽  
Michelle Renaud ◽  
Christianne Fowler

AbstractHealthcare is being confronted with questions on how to deliver quality, affordable, and timely care to patients, especially those in rural areas, in systems already burdened by the lack of providers. Advanced Practice Registered Nurses (APRNs) have been challenged to lead this movement in providing care to these populations through the use of technologies, specifically telehealth. Unfortunately, APRNs have limited exposure to telehealth during their educational experience, thereby limiting their understanding and comfort with telehealth. To address this problem, a telehealth program was developed at a large university that prepares Doctor of Nursing Practice (DNP) APRN students. The telehealth program, embedded into the DNP curriculum, consisted of a simulation workshop, practice immersion, and written project. This program was well received by students, making them aware of the benefits and barriers to the implementation of telehealth as a care delivery modality. Telehealth was embraced as students implemented the program in their own practices.


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