Combination of a Plate and an External Fixator for Biological Osteosynthesis of Comminuted Fractures
Bei instabiler Fraktur mit bikortikaler Trümmerzone reicht eine unilaterale Platte nicht aus, um genügend Stabilität zur Heilung zu erzeugen, da die Fragmente der plattenfernen Kortikalis nicht aufeinander abgestützt werden können. Neue Plattensysteme mit winkelstabil verankerten Schrauben (Locking Compression Plate LCP) können dieses Problem zum Teil lösen. Eine mechanische Stabilisation der plattenfernen Kortikalis kann auch erreicht werden durch das Anbringen eines zusätzlichen, Fixateur Externe (FE), wobei dieser kontralateral oder ipsilateral zur Osteosyntheseplatte angebracht werden kann. Zur Übernahme der neutralisierenden Funktion der nicht dargestellten und somit nicht devitalisierten medialen Kortikalis reicht ein Halbrahmen-Fixateur. Der Vorteil dieser Methode gegenüber der LCP liegt in der ubiquitären Verfügbarkeit und in der Möglichkeit, eine konventionelle Plattenosteosynthese mechanisch "verstärken" zu können, ohne dass die konventionelle Platte gegen eine LCP ausgewechselt werden muss. An zwölf Patienten wurden instabile Frakturen der Tibia, des Humerus und des Femurs mit einer Kombination aus Platte und Halbrahmen eines Fixateur externe versorgt. Am Unterschenkel wurde die Platte lateral und der Halbrahmenfixateur medial angebracht, am Humerus und am Femur wurde der FE auf der lateralen Seite über der Platte angebracht, so dass die Platte zusammen mit dem Halbrahmenfixateur einen ganzen Rahmen bildete und damit die Platte verstärkt wurde. Alle Patienten wurden bis zur Konsolidation der Fraktur nachkontrolliert: Alle Frakturen heilten ohne Zweiteingriff, ausser bei einem Patienten, bei dem wegen eines Staph. epidermidis Infektes eine frühzeitige Metallentfernung vorgenommen werden musste. Beim axialen Belastungstest im Modell konnten wir zeigen, dass ein kontralateraler FE die Steifigkeit einer defektüberbrückenden Platte um 73% erhöhen kann. Diese Kombination ist unseres Erachtens eine hilfreiche Methode, um bei instabilen Frakturen die Prinzipien der biologischen Osteosynthese anwenden zu können, ohne dafür Stabilität zu opfern. Besonders bei gelenknahen Frakturen stellt sie eine Alternative zum Marknagel dar.