Verhaltenstherapie und Jugendhilfe
Fragestellung: Im Setting einer Jugendhilfe-Einrichtung wurde das Training mit aggressiven Kindern (TAK; Petermann & Petermann, 2008 ) in das Betreuungskonzept (KJH) integriert. Ziel dieser Studie war es, Effekte der Kombination beider Interventionen (KJH + TAK) nach sechs Monaten mit denjenigen des TAK alleine zu vergleichen, um zu klären, wie die Versorgung aggressiver Kinder in der Jugendhilfe optimiert werden kann. Methodik: Es nahmen 25 verhaltensauffällige Kinder (24 Jungen, ein Mädchen) im Alter von 7;6 bis 13;0 Jahren an der Studie teil. Ergebnisse: Auf den Skalen der Child Behavior Checklist (CBCL) gaben Eltern für die kombinierte Maßnahme eine starke Abnahme des aggressiv-delinquenten Verhaltens und der sozialen Probleme an; im Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-E) verringerten sich Verhaltensprobleme und Schwierigkeiten mit anderen Kindern deutlich. In der KJH + TAK-Maßnahme zeigten sich gegenüber der TAK-Gruppe stärkere Effekte in den Bereichen Verhaltensauffälligkeiten, Aufmerksamkeitsprobleme, soziale Probleme und delinquentes Verhalten. Schlussfolgerungen: Die Kombination von Jugendhilfe und Aggressionstraining scheint ein breiteres Spektrum an Auffälligkeiten effektiver zu reduzieren als das TAK alleine, so dass durch eine Verknüpfung die Versorgung aggressiver Kinder beachtlich verbessert werden kann.