Effekte einer psychoedukativen Kurzintervention bei akut psychotischen Menschen
Zusammenfassung. Hintergrund: In der vorliegenden Studie wurde ein kurzes psychoedukatives Programm (PE) für akut psychotische Patienten evaluiert. Das PE-Programm nahm besonders Rücksicht auf die in der Akutphase vorherrschenden neuropsychologischen Defizite und fokussierte darüber hinaus auf den Austausch über gegenwärtige psychotische Symptome. Methode: 57 Probanden mit ICD-10-Diagnosen aus dem F2-Bereich wurden randomisiert einer Kontrollgruppe (KG: TAU) oder Experimentalgruppe (EG: TAU + PE) zugewiesen und vor der Intervention (t1), danach (t2) und vier Wochen später (t3) hinsichtlich Wissenszuwachs, Einsicht und Krankheitskonzept untersucht. Ergebnisse: Die EG wies im Vergleich zur KG einen signifikanten Wissenszuwachs und höhere globale Krankheitseinsicht zu t2 und t3 auf. Diskussion: Auch Patienten mit relativ akuten psychotischen Symptomen können von PE profitieren, wenn die Maßnahmen neuropsychologische Einschränkungen berücksichtigen.