Mikrobiom & NASH – enge Komplizen in der Progression von Fettlebererkrankungen

2019 ◽  
Vol 57 (07) ◽  
pp. 871-882 ◽  
Author(s):  
Alexander Wree ◽  
Lukas Jonathan Geisler ◽  
Frank Tacke

ZusammenfassungEinhergehend mit der steigenden Prävalenz von Übergewicht, metabolischem Syndrom und Typ-2-Diabetes nehmen nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) stark zu und stellen eine große Herausforderung in der Gastroenterologie dar. Viele Studien konnten nachweisen, dass das Mikrobiom in einem engen Zusammenhang mit der Progression von ernährungsbedingten Krankheitsbildern, insbesondere auch von Fettlebererkrankungen, steht. Veränderungen in der Quantität und Qualität der Darmflora, allgemein als Dysbiose bezeichnet, bedingen veränderte Metabolisierung von Nahrungsmitteln, erhöhte Permeabilität der Darmbarriere („leaky gut“) und konsekutiv Entzündungsprozesse in der Leber. Dies begünstigt sowohl das Fortschreiten von Adipositas und metabolischen Störungen als auch von NAFLD zur nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH), hepatischen Fibrose, Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom (HCC). Wichtige molekulare Mechanismen beinhalten mikrobielle Stoffwechselprodukte, mikrobielle und endogene Signalstoffe (sogenannte PAMPs/DAMPs) sowie Gallensäuren. Essenzielle zelluläre Mechanismen umfassen immunologische Zellen in Darm und Leber, insbesondere Makrophagen und Kupffer-Zellen, sowie Darmepithelzellen und Hepatozyten als zentrale Regulatoren des Stoffwechsels. In dieser Übersicht wollen wir anhand aktueller wissenschaftlicher Arbeiten und klinischer Studien kurz auf die relevanten Spezies des humanen Mikrobioms eingehen, die mikrobielle Analytik erläutern, die wichtigsten molekularen Zusammenhänge zwischen Mikrobiom und NAFLD/NASH erklären und schlussendlich Möglichkeiten der Mikrobiom-modulierenden Therapie zur Behandlung von Fettlebererkrankungen darlegen.

2012 ◽  
Vol 03 (05) ◽  
pp. 209-212
Author(s):  
A. Vegiopoulos ◽  
S. Herzig

ZusammenfassungDie Beziehung zwischen Adipositas und Krebs ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus der klinischen und biomedizinischen Forschung geraten. Eingehende epidemiologische Studien und Metaanalysen kamen zu der Schlussfolgerung, dass Adipositas mit einer erhöhten Inzidenz und ungünstigeren Prognose einer Reihe von Krebserkrankungen assoziiert ist. Obwohl Typ-2-Diabetes laut epidemiologischen Befunden auch mit einer erhöhten Inzidenz und Mortalität bestimmter Krebsarten assoziiert ist, kann er an sich nicht als unabhängiger Risikofaktor gelten. Die prinzipielle Rolle der Hyperglykämie, Hyperinsulinämie und der Aktivierung des Insulin/ IGF-1-Signalweges kann jedoch durch epidemiologische Daten, Tiermodelle und in vitro Befunde belegt werden. Zusätzlich werden unter anderem die subakute Inflammation, der ektopische überschuss an Triglyzeriden und freien Fettsäuren und das veränderte Adipokinprofil als plausible molekulare Mechanismen bei der Adipositas-bedingten Krebsentstehung und Progression derzeit erforscht. Die immense Bedeutung der Beziehung zwischen Adipositas und Krebs wird klar im Hinblick auf die steigende Inzidenz von übergewicht und Adipositas, insbesondere im Kindes- und Jugendalter.


2012 ◽  
Vol 06 (01) ◽  
pp. 48-51
Author(s):  
A. Vegiopoulos ◽  
S. Herzig

ZusammenfassungDie Beziehung zwischen Adipositas und Krebs ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus der klinischen und biomedizinischen Forschung geraten. Eingehende epidemiologische Studien und Metaanalysen kamen zu der Schlussfolgerung, dass Adipositas mit einer erhöhten Inzidenz und ungünstigeren Prognose einer Reihe von Krebserkrankungen assoziiert ist. Obwohl Typ-2-Diabetes laut epidemiologischen Befunden auch mit einer erhöhten Inzidenz und Mortalität bestimmter Krebsarten assoziiert ist, kann er an sich nicht als unabhängiger Risikofaktor gelten.Die prinzipielle Rolle der Hyperglykämie, Hyperinsulinämie und der Aktivierung des Insulin/ IGF-1-Signalweges kann jedoch durch epidemiologische Daten, Tiermodelle und in vitro Befunde belegt werden. Zusätzlich werden unter anderem die subakute Inflammation, der ektopische Überschuss an Triglyzeriden und freien Fettsäuren und das veränderte Adipokinprofil als plausible molekulare Mechanismen bei der Adipositas-bedingten Krebsentstehung und Progression derzeit erforscht. Die immense Bedeutung der Beziehung zwischen Adipositas und Krebs wird klar im Hinblick auf die steigende Inzidenz von Übergewicht und Adipositas, insbesondere im Kindes-und Jugendalter.


2011 ◽  
Vol 44 (16) ◽  
pp. 29
Author(s):  
MICHELE G. SULLIVAN
Keyword(s):  

2002 ◽  
Vol 059 (08) ◽  
pp. 0379-0379
Author(s):  
Giatgen Spinas
Keyword(s):  

2017 ◽  
Vol 74 (8) ◽  
pp. 445-453
Author(s):  
Stefan Bilz

Zusammenfassung. Die diabetische Dyslipidämie ist durch eine Erhöhung der Triglyzeride, eine Erniedrigung des HDL-Cholesterins und eine qualitative Veränderung der LDL-Partikel, die kleiner, dichter und somit atherogener sind („small, dense LDL“) gekennzeichnet. Sie ist wesentlich mitursächlich für das 2 – 4 fach erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Statine reduzieren das LDL-Cholesterin und die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Sie sind eines der wichtigsten Instrumente der kardiovaskulären Prävention und somit mit wenigen Ausnahmen für alle Betroffenen empfohlen. Eine lipidsenkende Kombinationstherapie mit Fibraten, Ezetrol und PCSK9-Hemmern führt zu einer weiteren Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse, ohne dass bisher eine Mortalitätsreduktion nachgewiesen werden konnte und ist somit Patienten mit besonders hohem Risiko vorbehalten. Da das kardiovaskuläre Lebenszeitrisiko bei vielen Patienten mit Typ 1 Diabetes ebenso als hoch einzuschätzen ist, wird bei diesen insbesondere bei Vorliegen von Folgekomplikationen oder weiteren Risikofaktoren ebenso eine Statintherapie empfohlen.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (10) ◽  
pp. 385-386
Author(s):  
Goudswaard ◽  
Furlong ◽  
Rutten ◽  
Stolk ◽  
Valk
Keyword(s):  

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