Adipositas, Diabetes und Krebs

2012 ◽  
Vol 03 (05) ◽  
pp. 209-212
Author(s):  
A. Vegiopoulos ◽  
S. Herzig

ZusammenfassungDie Beziehung zwischen Adipositas und Krebs ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus der klinischen und biomedizinischen Forschung geraten. Eingehende epidemiologische Studien und Metaanalysen kamen zu der Schlussfolgerung, dass Adipositas mit einer erhöhten Inzidenz und ungünstigeren Prognose einer Reihe von Krebserkrankungen assoziiert ist. Obwohl Typ-2-Diabetes laut epidemiologischen Befunden auch mit einer erhöhten Inzidenz und Mortalität bestimmter Krebsarten assoziiert ist, kann er an sich nicht als unabhängiger Risikofaktor gelten. Die prinzipielle Rolle der Hyperglykämie, Hyperinsulinämie und der Aktivierung des Insulin/ IGF-1-Signalweges kann jedoch durch epidemiologische Daten, Tiermodelle und in vitro Befunde belegt werden. Zusätzlich werden unter anderem die subakute Inflammation, der ektopische überschuss an Triglyzeriden und freien Fettsäuren und das veränderte Adipokinprofil als plausible molekulare Mechanismen bei der Adipositas-bedingten Krebsentstehung und Progression derzeit erforscht. Die immense Bedeutung der Beziehung zwischen Adipositas und Krebs wird klar im Hinblick auf die steigende Inzidenz von übergewicht und Adipositas, insbesondere im Kindes- und Jugendalter.

2012 ◽  
Vol 06 (01) ◽  
pp. 48-51
Author(s):  
A. Vegiopoulos ◽  
S. Herzig

ZusammenfassungDie Beziehung zwischen Adipositas und Krebs ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus der klinischen und biomedizinischen Forschung geraten. Eingehende epidemiologische Studien und Metaanalysen kamen zu der Schlussfolgerung, dass Adipositas mit einer erhöhten Inzidenz und ungünstigeren Prognose einer Reihe von Krebserkrankungen assoziiert ist. Obwohl Typ-2-Diabetes laut epidemiologischen Befunden auch mit einer erhöhten Inzidenz und Mortalität bestimmter Krebsarten assoziiert ist, kann er an sich nicht als unabhängiger Risikofaktor gelten.Die prinzipielle Rolle der Hyperglykämie, Hyperinsulinämie und der Aktivierung des Insulin/ IGF-1-Signalweges kann jedoch durch epidemiologische Daten, Tiermodelle und in vitro Befunde belegt werden. Zusätzlich werden unter anderem die subakute Inflammation, der ektopische Überschuss an Triglyzeriden und freien Fettsäuren und das veränderte Adipokinprofil als plausible molekulare Mechanismen bei der Adipositas-bedingten Krebsentstehung und Progression derzeit erforscht. Die immense Bedeutung der Beziehung zwischen Adipositas und Krebs wird klar im Hinblick auf die steigende Inzidenz von Übergewicht und Adipositas, insbesondere im Kindes-und Jugendalter.


Schlaf ◽  
2013 ◽  
Vol 2 (04) ◽  
pp. 213-217
Author(s):  
Joachim Ficker

Sowohl die obstruktive Schlafapnoe (OSA), als auch der Typ-2-Diabetes (DM2) sind häufige Erkrankungen, die auch oft gemeinsam auftreten. Beide Erkrankungen sind eng mit der Adipositas als gemeinsamem Risikofaktor verbunden. Epidemiologische Studien zeigen jedoch, dass sowohl Diabetiker unabhängig von ihrer Adipositas ein erhöhtes Risiko haben, an einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom zu leiden. Umgekehrt haben auch OSA-Patienten unabhängig von ihrer Adipositas ein erhöhtes Risiko, an einem DM2 zu erkranken. Epidemiologische Beobachtungen haben in den vergangenen Jahren intensive Studien veranlasst, die uns heute erlauben, zumindest manche der pathophysiologischen Mechanismen zu verstehen, welche die Krankheitsbilder der obstruktiven Schlafapnoe und des Diabetes mellitus Typ 2 miteinander verbinden.


2011 ◽  
Vol 05 (04) ◽  
pp. 208-211
Author(s):  
R. Düsing

ZusammenfassungHypertonie ist ein eigenständiger kardiovaskulärer und renaler Risikofaktor. Das absolute Risiko einer Hypertonie wird aber im Wesentlichen durch Komorbiditäten bestimmt. Dabei nimmt der Diabetes mellitus eine Schlüsselrolle ein, da er die Prognose hypertensiver Patienten dramatisch verschlechtert. Epidemiologische Daten zeigen, dass Hypertoniker etwa doppelt so häufig wie Normotensive einen Diabetes mellitus entwickeln. Andererseits weisen Patienten mit Diabetes mellitus mit 70–90% eine erhöhte Hypertonieprävalenz auf. Unter den möglichen, zugrunde liegenden Mechanismen dieser häufigen Komorbidität von Hypertonie und Diabetes mellitus nimmt die Konstellation Übergewicht/Adipositas eine Schlüsselrolle ein. Die Mechanismen sowohl einer Adipositas-assoziierten Hypertonie als auch die Verknüpfung von Adipositas und Typ-2-Diabetes sind mittlerweile zum Teil aufgeklärt. Nach Manifestation eines Diabetes kann dieser, insbesondere durch das Auftreten einer diabetischen Nephropathie, die Entwicklung einer Hypertonie weiter begünstigen. Andererseits kann eine Hypertonie, möglicherweise vermittelt durch strukturelle Veränderungen der Mikrozirkulation, die Insulinsensitivität peripherer Gewebe, z.B. der Muskulatur, weiter einschränken. Prävention als auch Therapie von Übergewicht/Adipositas kommen daher in der kardiovaskulären und renalen Prävention eine Schlüsselrolle zu.


2016 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 191-193 ◽  
Author(s):  
Anja Bosy-Westphal ◽  
Alessa Nas ◽  
Franziska Hägele

Zusammenfassung: Epidemiologische Studien finden einen Zusammenhang zwischen dem Weglassen der Frühstücksmahlzeit und dem Risiko für Adipositas, Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen. Randomisierte kontrollierte Studien lassen dagegen Zweifel an der kausalen Bedeutung des Frühstücks. Studien mit kontrollierter Energiezufuhr liefern demgegenüber wichtige Hinweise auf zugrunde liegende Mechanismen für die Dysregulation der Energiebilanz und des Stoffwechsels.


Pneumologie ◽  
2019 ◽  
Vol 73 (07) ◽  
pp. 407-429
Author(s):  
H. Schulz ◽  
S. Karrasch ◽  
G. Bölke ◽  
J. Cyrys ◽  
C. Hornberg ◽  
...  

ZusammenfassungDer dritte Teil des DGP-Positionspapiers stellt den aktuellen Wissensstand zu bislang weniger untersuchten Gesundheitsgefährdungen durch Luftschadstoffe vor: gestörte Glukosetoleranz und Diabetes sowie neurodegenerative Erkrankungen und neurokognitive Entwicklung bei Kindern. Weiterhin wird die Bedeutung einer Exposition während der Schwangerschaft für Mutter und Kind beschrieben und abschließend in die derzeit diskutierten Mechanismen zur Erklärung der unterschiedlichen adversen Effekte von Luftschadstoffen eingeführt.Verschiedene, sich oft ergänzende Pathomechanismen bilden die Grundlage für die unterschiedlichen, durch Luftschadstoffe bedingten Gesundheitseffekte. Oxidativer Stress und eine subklinische entzündliche Reaktion in der Lunge, aber auch auf systemischer Ebene („low-grade systemic inflammation“), stehen dabei im Mittelpunkt. Diese begünstigen sekundäre Veränderungen im Organismus wie vaskuläre oder metabolische Prozesse und können darüber hinaus zu epigenetischen Effekten oder zur „Neuroinflammation“ führen. Die Bedeutung von löslichen, systemisch verfügbaren Partikelbestandteilen aber auch die Translokation von ultrafeinen Partikeln aus der Lunge über die Blutbahn in sekundäre Zielorgane wie Leber, Gehirn oder den Fötus wird dabei intensiv diskutiert.Diabetes mellitus ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit, mit einer Prävalenz von knapp 14 % in Deutschland. Bei dem mit großem Abstand häufigeren Typ 2-Diabetes mellitus spielen Lebensstilfaktoren bei der Genese eine wesentliche Rolle. Toxikologische und epidemiologische Studien legen darüber hinaus nahe, dass auch eine langfristige Luftschadstoffbelastung zu einem erhöhten Risiko v. a. für den Typ 2-Diabetes beitragen kann. Zusätzliche Hinweise für eine ursächliche Rolle liefern Studien zur Glukoseregulation, der Insulinsensitivität und dem Schwangerschaftsdiabetes. Ergebnisse experimenteller Studien unterstützen diese Zusammenhänge und zeigen plausible biologische Mechanismen auf. Jedoch sind zur Stärkung der gegenwärtigen Evidenz prospektive Studien mit Berücksichtigung multipler Lebensstil- und Umweltfaktoren wie Grünflächen oder Lärm und einer präziseren individuellen Abschätzung der Schadstoffbelastung notwendig.Mit der Altersentwicklung in der Bevölkerung nimmt die Krankheitslast durch neurodegenerative Erkrankungen zu. Erste Studien weisen auf einen möglichen Beitrag durch Luftschadstoffe, v. a. durch Feinstaub, hin. So wird in einigen Studien bei einer erhöhten Schadstoffbelastung eine Abnahme der neurokognitiven Leistungsfähigkeit im Erwachsenenalter und ein erhöhtes Risiko für eine Demenz oder eine Alzheimer-Erkrankung beobachtet, jedoch sind die Studien in Bezug auf Design, Expositionsabschätzung und Gesundheitseffekt noch inhomogen und die Studienergebnisse insgesamt gesehen noch inkonsistent. In Bezug auf die neurokognitive Entwicklung im Kindesalter beschreiben erste Studien einen Zusammenhang zwischen dem Grad der Luftverschmutzung, z. B. an der Schule, und einer verzögerten kognitiven Entwicklung.Auch wenn die Evidenz für die verschiedenen biologischen Endpunkte während der Schwangerschaft noch sehr heterogen ist, weisen die Studien insgesamt auf einen negativen Einfluss der Luftschadstoffe auf den mütterlichen und fetalen Organismus hin. Die stärkste Evidenz liegt für ein verringertes Geburtsgewicht im Zusammenhang mit erhöhten Luftschadstoffen vor, allerdings mit relativ niedriger Effektgröße von im Mittel nur wenigen Gramm. Darüber hinaus kommt es zu einer erhöhten Häufigkeit von zu geringem Geburtsgewicht (< 2500 g). Eine mögliche Beeinflussung des mütterlichen Organismus durch die Schadstoffbelastung wird durch ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsbluthochdruck und Präeklampsie verdeutlicht. Der Einfluss einer intrauterinen Exposition auf die frühkindliche Lungenfunktion und die Entstehung allergischer Erkrankungen ist derzeit nicht eindeutig, für diese Endpunkte fällt auch die Differenzierung zwischen intrauterinen und postnatalen Effekten in epidemiologischen Studien schwer.


2005 ◽  
Vol 33 (04) ◽  
pp. 247-253 ◽  
Author(s):  
S. Knell ◽  
H. Willems ◽  
Barbara Hertrampf ◽  
G. Reiner

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Porzine Circoviren vom Typ II zählen weltweit zu den ökonomisch bedeutsamsten Krankheitserregern beim Schwein. In Wechselwirkung mit verschiedensten Haltungs- und Hygienefaktoren werden sie als Auslöser des Postweaning Multisystemic Wasting Syndrome (PMWS) angesehen. Sie können eine Rolle beim porzinen Dermatitis-Nephropathie-Syndrom (PDNS) spielen und werden mit proliferativen interstitiellen Pneumonien (PNP) und Fruchtbarkeitsstörungen assoziiert. Porzine Circoviren vom Typ I gelten hingegen als apathogen. Circoviren sind in den Hausschweinepopulationen weit verbreitet, kommen aber auch beim Wildschwein vor. Epidemiologische Studien aus Belgien und Spanien sowie Einzelbefunde aus Deutschland sprechen für eine potenzielle Rolle von Wildschweinen als Multiplikator und Reservoir für den Erreger. Epidemiologische Daten zur Verbreitung porziner Circoviren bei Wildschweinen in Deutschland zur Abschätzung des Übertragungsrisikos auf Hausschweinpopulationen fehlen bislang. Diese Informationslücke soll mit vorliegender Studie geschlossen werden. Material und Methoden: Mittels PCRAnalyse wurden Milzproben von 238 Wildschweinen aus den Regionen Westerwald, Hunsrück, Rheingau und Odenwald auf PCV-1– und PCV-2-spezifische Nukleinsäuren untersucht und die Befunde mit Alter und körperlicher Entwicklung der Tiere verglichen. Ergebnisse: Bei 61,8% der Tiere konnte weder PCV-1 noch PCV-2 nachgewiesen werden, 21,9% waren positiv für PCV-1 und 18,1% für PCV-2. Die Prävalenzen differierten zwischen den einzelnen Revieren und Regionen signifikant. Im Vergleich zu Ergebnissen aus anderen Ländern waren porzine Circoviren vom Typ II stärker und solche vom Typ I weniger stark verbreitet. Jüngere Tiere erwiesen sich signifikant stärker betroffen als ältere, ein Einfluss auf die Entwicklung der Tiere konnte jedoch nicht festgestellt werden. Klinische Relevanz: Die Daten belegen an ausgewählten Beispielpopulationen, dass in Deutschland von einer flächendeckenden Infektion von Wildschweinpopulationen auszugehen ist. Damit können auch Wildschweine einen Risikofaktor für PCV-assoziierte Erkrankungen von Hausschweinpopulationen darstellen.


2019 ◽  
Vol 57 (07) ◽  
pp. 871-882 ◽  
Author(s):  
Alexander Wree ◽  
Lukas Jonathan Geisler ◽  
Frank Tacke

ZusammenfassungEinhergehend mit der steigenden Prävalenz von Übergewicht, metabolischem Syndrom und Typ-2-Diabetes nehmen nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) stark zu und stellen eine große Herausforderung in der Gastroenterologie dar. Viele Studien konnten nachweisen, dass das Mikrobiom in einem engen Zusammenhang mit der Progression von ernährungsbedingten Krankheitsbildern, insbesondere auch von Fettlebererkrankungen, steht. Veränderungen in der Quantität und Qualität der Darmflora, allgemein als Dysbiose bezeichnet, bedingen veränderte Metabolisierung von Nahrungsmitteln, erhöhte Permeabilität der Darmbarriere („leaky gut“) und konsekutiv Entzündungsprozesse in der Leber. Dies begünstigt sowohl das Fortschreiten von Adipositas und metabolischen Störungen als auch von NAFLD zur nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH), hepatischen Fibrose, Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom (HCC). Wichtige molekulare Mechanismen beinhalten mikrobielle Stoffwechselprodukte, mikrobielle und endogene Signalstoffe (sogenannte PAMPs/DAMPs) sowie Gallensäuren. Essenzielle zelluläre Mechanismen umfassen immunologische Zellen in Darm und Leber, insbesondere Makrophagen und Kupffer-Zellen, sowie Darmepithelzellen und Hepatozyten als zentrale Regulatoren des Stoffwechsels. In dieser Übersicht wollen wir anhand aktueller wissenschaftlicher Arbeiten und klinischer Studien kurz auf die relevanten Spezies des humanen Mikrobioms eingehen, die mikrobielle Analytik erläutern, die wichtigsten molekularen Zusammenhänge zwischen Mikrobiom und NAFLD/NASH erklären und schlussendlich Möglichkeiten der Mikrobiom-modulierenden Therapie zur Behandlung von Fettlebererkrankungen darlegen.


2014 ◽  
Vol 33 (12) ◽  
pp. 900-904
Author(s):  
S. Meuth ◽  
N. Melzer

ZusammenfassungEpidemiologische Daten unterstützen einen möglichen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose (MS) und andere Autoimmunerkrankungen. Obwohl kleine klinische Studien Vitamin D als einen wesentlichen Faktor für die Verhinderung von Schüben und Krankheitsprogression bei MS identifiziert haben, fehlen noch Ergebnisse prospektiver, randomisierter, kontrollierter Studien, um diese Effekte zu bestätigen und die optimale therapeutisch wirksame Vitamin-D-Dosis auch unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten zu identifizieren.Wir geben einen Überblick über Vitamin D und seinen Metabolismus, Ergebnisse präklinischer In-vitro-und In-vivo-Studien zu immunmodulatorischen Effekten von Vitamin D und berichten über die Ergebnisse erster klinischer Studien zu verlaufsmodifizierenden Effekten von Vitamin D bei Patienten mit MS. Es folgen praktische Empfehlungen zur Handhabung von Vitamin D bei Patienten mit MS bis zum Vorliegen belastbarer klinischer Daten aus prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studien.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (12) ◽  
pp. 459-465 ◽  
Author(s):  
Beltinger ◽  
Froehlich ◽  
Mitglieder von IBDnet.ch

Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) sind rezidivierende Erkrankungen mit wichtigen Implikationen für das öffentliche Gesundheitswesen. Epidemiologische Daten bezüglich chronisch-entzündlicher Darmkrankheiten in der Schweiz wurden letztmals 1971 erhoben. Methodik: Eine prospektive Umfrage über eine Dauer von fünf Wochen wurde durch die Mitglieder von IBDnet initiiert und ein Fragebogen an alle in Privatpraxis oder Spital tätigen Gastroenterologen versandt. Resultate: Die Antwortrate betrug 42% (85/204). 930 Patienten wurden erfasst, 505 (54.3%) mit CU, 425 (44.9%) mit MC. Das Verhältnis Männer /Frauen betrug 47 resp. 53%, mittleres Alter war 44 ± 15.8(SD) Jahre. Die mediane Dauer der Erkrankung betrug 84 Monate (Mittelwert 101 ± 3.15 SEM). Bei MC fand sich eine Kolitis bei 135 (26.7%), Ileitis bei 142 (28.1%) und Ileokolitis bei 228 (45.2%) Patienten. Bei CU, (n = 425) zeigte sich eine Pankolitis in 182 (43.5%), linksseitige Kolitis in 140 (33.6%) und Proktitis in 95 (22.9%) Fällen. Diarrhoe war das Leitsymptom (52.8%; MC/CU: 47.5% vs. 59.2%; p < 0.001), ebenso Abdominalschmerzen 35.8% (MC/CU: 48.5% vs. 20.1%; p < 0.001). Im Mittel nahm ein Patient 2.1 (± 1.2 SD) Medikamente ein (MC/CU 2.4 vs. 1.9 (p < 0.001)). 5-ASA Präparate per os nahmen 74% in beiden Gruppen, Kortikosteroide MC/CU 56.5%/54%, und Budesonide (MC/CU: 19% vs. 16%). Antibiotika (18%) oder Immunmodulatoren wie auch Infliximab wurden in beiden Guppen gleich häufig eingesetzt.Operationen aufgrund der CED waren bei 233 (25.4%) Patienten durchgeführt worden: Resektion einer Stenose oder Fistel bei 132 (14.2%), Kolektomie (total und subtotal) bei 70 (7.5%), Kolostomie bei 21 Patienten (2.3%). Extraintestinale Manifestationen zeigten sich in 36.6% der Fälle, signifikant häufiger bei Patienten mit MC als bei CU: 25% vs. 16% (p < 0.001). Schlussfolgerung: Zusammenfassend haben wir versucht einen Überblick über Charakteristika der Patienten mit CED, welche von Gastroenterologen in der Schweiz gesehen werden, zu verschaffen. Ziel wäre eine nationale Kohorte zu bilden, um diese Daten über einen langen Zeitraum zu sammeln. Diese könnte Grundlage sein für epidemiologische Studien in Bezug auf Patienten- und Gesundheitsmanagement sowie eine Quelle für therapeutische Interventionsstudien und Grundlagenforschung.


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