Sekundäre Ursachen der Fettleber – Neues zur Pathogenese, rationalen Diagnostik und Therapie

2020 ◽  
Vol 145 (03) ◽  
pp. 140-145 ◽  
Author(s):  
Verena Keitel ◽  
Stephan vom Dahl ◽  
Dieter Häussinger

Was ist neu? Sekundäre Ursachen der Fettleber sollten erkannt werden, da für diese oftmals Therapieoptionen bestehen. Sekundäre Ursachen einer Fettleber umfassen eine Hepatitis-C-Virusinfektion (HCV-Infektion), endokrinologische Erkrankungen, ernährungs- und darmassoziierte Erkrankungen sowie genetische Leber- und Stoffwechselerkrankungen. Medikamente können ebenfalls eine Fettleber hervorrufen. Die primäre Fettleber ist durch das Auftreten einer Steatosis hepatis ohne relevanten Alkoholkonsum oder andere Ursachen einer sekundären Fettleber definiert. Sie tritt gehäuft bei Patienten mit metabolischem Syndrom auf (hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms). Basisdiagnostik umfasst die Abklärung eines metabolischen Syndroms sowie den Ausschluss eines relevanten Alkoholkonsums. Weiterführende Diagnostik erfolgt als Stufendiagnostik, bei der zunächst eine HCV-Infektion und Hypothyreose abgeklärt und Steatose-induzierende Medikamente abgefragt werden. Im nächsten Schritt sollten diagnostische Tests für Morbus Wilson, Hämochromatose, Zöliakie sowie Fettstoffwechselstörungen erfolgen. Eine erweiterte endokrinologische Abklärung sollte erwogen und bei weiterhin unklarer Ursache eine Leberbiopsie angestrebt werden. Häufige genetische Polymorphismen bei Fettlebererkrankung wurden in verschiedenen Genen wie PNPLA3, TM6SF2 und MBOAT7 identifiziert und begünstigen die Entwicklung und Progression einer Fettlebererkrankung bei unterschiedlichen Ätiologien wie metabolischem Syndrom, alkoholischer Lebererkrankung und HCV-Infektion. Dabei wirken diese Varianten additiv. Therapie bei sekundären Fettlebererkrankungen kann ein Fortschreiten der Fettlebererkrankung verhindern. Für eine Reihe sekundärer Ursachen existieren zielgerichtete Therapien.

2004 ◽  
Vol 61 (8) ◽  
pp. 513-520
Author(s):  
Spangenberg ◽  
Rösler ◽  
Blum

In den vergangenen Jahren ist es gelungen, die genetischen Defekte, die zur Entstehung hereditärer Lebererkrankungen beitragen, zu identifizieren und darauf basierende Konzepte der Pathogenese der Erkrankungen zu entwickeln. Zu den häufigsten hereditären Lebererkrankungen gehören die Hämochromatose, der Morbus Wilson und der alpha1-Antitrypsin Mangel. Obgleich der Nachweis der Gendefekte zu einem besseren Verständnis der Erkrankungen führte, spielt der Nachweis der Mutationen nur eine untergeordnete diagnostische Rolle. In dieser Arbeit werden Klinik, Diagnostik und Therapie der häufigsten hereditären Lebererkrankungen zusammenfassend dargestellt.


2011 ◽  
Vol 68 (4) ◽  
pp. 201-206
Author(s):  
Nico Büttner ◽  
Hans-Christian Spangenberg

Angeborene Lebererkrankungen werden in der Regel durch einen Defekt in einem einzelnen Enzym ausgelöst, welches zu einer gestörten Synthese oder Katabolismus eines Proteins, von Kohlenhydraten oder Lipiden führt. Zu den betroffenen Stoffwechselwegen gehören der Aminosäure-, Kohlenhydrat-, Proteoglykan- und Sphingolipidstoffwechsel sowie der Eisen- und Bilirubinstoffwechsel, die Blutgerinnungskaskade, der Harnstoffzyklus und eine Reihe von Transportprozessen. Diese angeborenen Störungen können zu einem strukturellen Leberschaden oder zu Schäden an anderen Organsystemen führen. In dieser Arbeit werden Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie der drei häufigsten angeborenen Lebererkrankungen, der hereditären Hämochromatose, des Morbus Wilson und des alpha1-Antitrypsin-Mangel, zusammenfassend dargestellt.


2016 ◽  
Vol 6 (02) ◽  
pp. 94-99
Author(s):  
Maximilian Schneider ◽  
Stefan Zeuzem

Suchttherapie ◽  
2002 ◽  
Vol 3 (Suppl. 1) ◽  
pp. S54-S61
Author(s):  
Jörg Gölz ◽  
Gerd Klausen

2021 ◽  
Vol 13 (02) ◽  
pp. 14-19
Author(s):  
Roman Huber

SummaryHintergrund: Während die chronische Hepatitis C inzwischen sehr gut heilbar ist, bleiben die Fettleberhepatitis (NAFLD), toxische Hepatopathien, chronische Hepatitis B und immunogene Lebererkrankungen therapeutische Herausforderungen.Methode: In einer selektiven Literaturrecherche und nach den Erfahrungen des Autors wird die vorhandene Evidenz zum Einsatz von Naturheilverfahren bzw. Komplementärmedizin bei chronischen Lebererkrankungen zusammengefasst.Ergebnisse: Patienten mit chronischen Lebererkrankungen profitieren insbesondere von nichtmedikamentösen Verfahren, die das Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose reduzieren. Hierzu gehören die Reduktion einer eventuell vorhandenen Steatosis hepatis durch Gewichtsreduktion (Lebensstilmodifikation), die Reduktion einer eventuell vorhandenen Eisenüberladung durch Aderlässe sowie die Vermeidung von Alkohol und lebertoxischen Medikamenten. Diese Maßnahmen führen wahrscheinlich auch zu einer Verlangsamung der Progression, wenn bereits eine Leberzirrhose vorliegt. Zusätzlich spielt bei Leberzirrhose die richtige Ernährung eine wesentliche Rolle: kalorienreich, bei hepatischer Enzephalopathie eiweißreduziert, bei Aszites bzw. Ödemen salzarm. Durch Balneotherapie kann das bei Leberzirrhose aktivierte Renin/Aldosteron-System herabreguliert werden. Standardisierte Extrakte aus Mariendistelfrüchten haben hepatoprotektive Eigenschaften, die sich klinisch bei Patienten mit toxischen Leberschäden positiv auswirken. Hochdosierte Gabe von Omega-3-Fettsäuren sowie verschiedene Nahrungsergänzungsmittel führten in einzelnen kontrollierten Studien zu einer Reduktion des Leberfetts bei Patienten mit NAFLD.Schlussfolgerung: Patienten mit chronischer Hepatitis sollten mit einem integrativen Konzept behandelt werden, das neben Alkoholverzicht die Behandlung der Risikofaktoren Steatose und Eisenüberladung differentialtherapeutisch berücksichtigt. Lebensstilmodifikation und Aderlässe spielen hierbei eine wesentliche Rolle.


2018 ◽  
Vol 56 (07) ◽  
pp. 756-838 ◽  
Author(s):  
◽  
Christoph Sarrazin ◽  
Tim Zimmermann ◽  
Thomas Berg ◽  
Ulf Neumann ◽  
...  

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