Vorgehen und Behandlungsoptionen bei supraventrikulären Tachykardien
Was ist neu? Klinische Merkmale Supraventrikuläre Tachykardien imponieren klinisch oft als symptomatische tachykarde Episoden mit atrialen Frequenzen > 100 Schlägen/Minute. Neben der Anamnese ist die Aufzeichnung eines 12-Kanal-EKGs während der Tachykardie entscheidend. Diagnostisches Vorgehen Die aktuelle Leitlinie (Europäische Gesellschaft für Kardiologie, 2019) zum Management supraventrikulärer Tachykardien (SVT) trägt der Weiterentwicklung elektrophysiologischer Untersuchungs- und Ablationsmöglichkeiten seit Publikation der letzten Leitlinie von 2003 Rechnung. Insgesamt legt die Leitlinie ein starkes Augenmerk auf das korrekte Management und Erkennen von SVT im klinischen Alltag und geht nicht auf detaillierte elektrophysiologische Untersuchungs- und Behandlungsformen ein. Indikationen der Katheterablation oder einer medikamentösen Therapie Mit der aktuellen Leitlinie erfolgt eine deutliche Aufwertung der Ablationstherapie gegenüber der medikamentösen antiarrhythmischen Therapie. Patienten mit AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT), Reentry- und fokalen Arrhythmien sollte die Katheterablation als erste Wahl angeboten werden. Auch die Behandlung der Tachykardiomyopathie fokussiert nunmehr primär die Ablationstherapie. Weiterhin wird die Therapie von SVT während der Schwangerschaft abgebildet und bei Notwendigkeit einer Ablation während dieser gilt die eindeutige Empfehlung zur Anwendung fluoroskopiefreier 3-D-Mappingsysteme.