Zusatzweiterbildung „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“ – Das Konzept einer interdisziplinären Weiterbildung

2021 ◽  
Vol 5 (01) ◽  
pp. 41-47
Author(s):  
Ralph Kothe

ZusammenfassungDie Zusatzweiterbildung „Spezielle Wirbelsäulenchirurgie“ soll zukünftig eine strukturierte Ausbildung von Wirbelsäulenchirurgen ermöglichen. Zugangsberechtigt sind Fachärzte für Neurochirurgie sowie Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Ausbildungsdauer beträgt 24 Monate und orientiert sich in den Inhalten an dem Weiterbildungscurriculum der DWG zur persönlichen Zertifizierung. Es gibt 6 Themenblöcke, die sich neben den Grundlagen mit den unterschiedlichen Pathologiegruppen befassen (degenerativ, Deformitäten, Trauma, Tumor/Entzündungen und intradurale Pathologien) Ein siebter Block bezieht sich auf die operativen Techniken. Das Ausbildungscurriculum ermöglicht damit eine umfassende interdisziplinäre Ausbildung, die der klinischen Realität mit ihrer zunehmenden operativen Spezialisierung gerecht wird. Die konservative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen ist im vorliegenden Curriculum nicht enthalten, da es sich ausschließlich um eine operative Spezialisierung handelt. Die Einführung einer Zusatzweiterbildung kann nur durch die Bundesärztekammer und den Bundesärztetag erfolgen. Hierzu befindet sich die DWG aktuell in Gesprächen mit den Muttergesellschaften und der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer.

2013 ◽  
Vol 151 (02) ◽  
pp. 126-128 ◽  

Zusammenfassung Hintergrund: Der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie stehen grundlegende Änderungen bevor. Anlass ist das Reformkonzept der ständigen Konferenz "Ärztliche Weiterbildung" der Bundesärztekammer (BÄK). Eine Umfrage des Jungen Forums zeigte, dass 50 % der Weiterbildungsassistenten mit der aktuellen Situation unzufrieden sind. Es ist von besonderer Bedeutung die Vorstellungen und Wünsche der in Weiterbildung befindlichen Kollegen in die Überlegungen der Erneuerung eines Weiterbildungskonzeptes einzubeziehen. Um diese Daten zu erfassen führte das Junge Forum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie eine Umfrage durch. Material und Methoden: Die internetbasierte Kurzumfrage wurde im Januar 2013 unter den Mitgliedern der Fachgesellschaften (DGU, DGOU und DGOOC) durchgeführt. 408 Ärzte nahmen teil. Ergebnisse: Die große Mehrheit der teilnehmenden Ärzte strebt eine operative Karriere im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie an. Entsprechend wünscht sich die Mehrzahl (62 %, n = 253) eine Beibehaltung der Zahlen operativer Eingriffe. 86 % (n = 351) wünschen sich für die operativen Eingriffe das höchste Kompetenzlevel "selbstständig durchgeführt". Schlussfolgerung: Die bevorstehenden Veränderungen der Weiterbildungsstruktur in Orthopädie und Unfallchirurgie bieten die Chance für eine gut strukturierte und praktisch orientierte Weiterbildung. Es stellt einen ersten Schritt dar, um auch die Zufriedenheit im Beruf als Orthopäde und Unfallchirurg zu verbessern.


Author(s):  
Ingo Haase ◽  
Bernd Kladny

Zusammenfassung Hintergrund Als Fach mit einem sehr hohen Anteil elektiv planbarer Operationen war die Orthopädie und Unfallchirurgie strukturell und finanziell stark von den Maßnahmen gegen die Coronapandemie betroffen. Erfahrungen aus der konservativen Orthopädie wurden bisher kaum berichtet. Ziel Die Studie soll Erkenntnisse darüber liefern, welche Veränderungen sich im Patientenkollektiv einer stationären konservativen Behandlung von Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen unter der Coronapandemie hinsichtlich Fallzahlen, Patientenstruktur und Behandlungsverlauf ergeben haben. Material und Methoden Es wurden retrospektiv Daten von insgesamt 954 Patienten aus der Routinedokumentation einer Abteilung für konservative Behandlung von Rückenschmerzen aus den Jahren 2019 und 2020 verglichen, die Aussagen über den Verlauf der stationären konservativen Wirbelsäulenbehandlung erlauben. Neben soziodemografischen Daten wurden numerische Schmerzratingskalen, Skalen zur Beeinträchtigung durch die Schmerzen und zur körperlichen Funktionsfähigkeit bei Behandlungsbeginn und bei Behandlungsende mittels deskriptiver Statistik und Unterschiedstests analysiert. Ergebnisse Die Studie zeigte eine Reduktion der Fallzahlen um 21% gegenüber dem Zeitraum vor der Pandemie. Die Patientenstruktur hat sich geändert hinsichtlich der Diagnosegruppen und der körperlichen Funktionsfähigkeit. Die Werte der Assessments bei Entlassung wie auch deren Prä-post-Differenzen zeigen ein nahezu identisches Bild der Ergebnisqualität vor und nach Pandemiebeginn. Diskussion Der relativ geringe Rückgang an stationären Einweisungen zur nicht operativen Behandlung von spezifischen Wirbelsäulenerkrankungen verweist darauf, dass auch in der pandemiebedingten Krise dieses Behandlungsangebot erforderlich war. Bei geringen Veränderungen in der Patientenzusammensetzung konnten vergleichbare Behandlungsergebnisse erzielt werden.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Philipp Hurni ◽  
Jonathan Spycher

Zusammenfassung. Die operative Stabilisation der isoliert lateralen Malleolarfrakturen galt lange als Gold-Standard. Stabile, laterale können jedoch zur grossen Patientenzufriedenheit konservativ behandelt werden. Dabei fällt das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Osteosynthesematerialentfernung weg, ohne dabei in der längerfristigen Nachbehandlung Einbussen in der Bewegungsamplitude oder Alltagseinschränkung durch die konservative Therapie zu riskieren. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach einer Operation wird zum aktuellen Zeitpunkt, insbesondere bei älterem Patientenkollektiv, nicht angewendet, weshalb dabei kein Benefit zur konservativen Therapieform gesehen werden kann. Anhand von Diagnosekriterien nach Anfertigung einer belasteten Röntgenaufnahme kann eine Instabilität mit grosser Zuverlässigkeit ausgeschlossen und die Indikation zur konservativen Therapie gestellt werden. Die Wahl der Ruhigstellung bei oben genannten Frakturformen wird mittels Unterschenkelgehgips oder Immobilisationsstiefel (VacoPed) unter Vollbelastung für sechs Wochen empfohlen.


2020 ◽  
Vol 15 (03) ◽  
pp. 239-255
Author(s):  
Lea Valeska Blum ◽  
Hendrik Kohlhof ◽  
Dieter Wirtz ◽  
Kai Zacharowski ◽  
Patrick Meybohm

2019 ◽  
Vol 03 (04) ◽  
pp. 313-335
Author(s):  
Ulas Yildiz ◽  
Philipp Schleicher ◽  
Jens Castein ◽  
Frank Kandziora

ZusammenfassungDas Therapieziel bei thorakalen oder lumbalen Wirbelkörperfrakturen besteht in der Erhaltung bzw. der Wiederherstellung des Alignments und der Stabilität der Wirbelsäule. Eine zufriedenstellende Schmerzreduktion, Mobilität und Alltagskompetenz sind Schwerpunkte in der operativen und konservativen Behandlung. Dieser Artikel soll einen Überblick über die konservativen Therapiemaßnahmen für „knochengesunde“ und osteoporotische Wirbelkörperfrakturen verschaffen.


2020 ◽  
Vol 82 (12) ◽  
pp. 955-960
Author(s):  
Ingo Neupert ◽  
Claudia Pieper

Zusammenfassung Ziel der Studie Trotz der seit 2007 grundsätzlich geltenden Versicherungspflicht leben in Deutschland Menschen ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz. Daten zur Prävalenz oder zur Beschreibung dieser Bevölkerungsgruppe gibt es kaum, vor allem für den stationären Sektor. Die vorliegende Studie beschreibt deren Prävalenz und soziodemographische Verteilung am Beispiel des Universitätsklinikums Essen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Darüber hinaus berichten wir Ergebnisse der Kostenträgerermittlung und deren monetäre Auswirkungen für den Leistungserbringer. Methodik Eingeschlossen wurden Patienten mit fehlendem oder unklarem Versicherungsstatus der Jahre 2014–2018. Für eine differenzierte Auswertung wurden vier Statusgruppen gebildet Patienten mit Leistungsanspruch in Deutschland, EU-Bürger, Patienten aus Drittstaaten und Patienten ohne Aufenthaltsstatus. Ergebnisse Die Stichprobe umfasst 918 Patienten ohne Krankenversicherungsschutz (mittleres Alter 31,3±20,6 Jahre, 52,1% Männer). Für den Fünfjahreszeitraum wurde in 74% der Fälle ein Kostenträger ermittelt und dadurch eine Kostenerstattung in Höhe von insgesamt 7,5 Million Euro erreicht. Die größte Inanspruchnahme zeigt sich in den Fachabteilungen Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit 20%, der Kinderheilkunde mit 17%, der Orthopädie und Unfallchirurgie mit 14% und der Innere Medizin mit 13%. Schlussfolgerung Die Studie belegt, dass Menschen ohne Krankenversicherungsschutz im medizinischen Versorgungssystem nach wie vor existieren. Für den stationären Sektor zeigen die Ergebnisse, dass eine Kostenträgerermittlung und Kostenerstattung möglich sind und sich die Kosten beziffern lassen. Um insgesamt zielgruppenspezifischere Maßnahmen für die Praxis entwickeln zu können, bedarf es intensivere Forschungsansätze zu den Ursachen und Einflussfaktoren. Die Verfügbarkeit flächendeckender Informationen würde die Thematik der fehlenden Vergütung für diese Patientengruppe politisch diskutierbar machen.


2017 ◽  
Author(s):  
Fritz Uwe Niethard ◽  
Peter Biberthaler ◽  
Joachim Pfeil

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