Konservative Behandlung der nicht oder nur wenig dislozierten lateralen Malleolarfraktur

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Philipp Hurni ◽  
Jonathan Spycher

Zusammenfassung. Die operative Stabilisation der isoliert lateralen Malleolarfrakturen galt lange als Gold-Standard. Stabile, laterale können jedoch zur grossen Patientenzufriedenheit konservativ behandelt werden. Dabei fällt das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Osteosynthesematerialentfernung weg, ohne dabei in der längerfristigen Nachbehandlung Einbussen in der Bewegungsamplitude oder Alltagseinschränkung durch die konservative Therapie zu riskieren. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach einer Operation wird zum aktuellen Zeitpunkt, insbesondere bei älterem Patientenkollektiv, nicht angewendet, weshalb dabei kein Benefit zur konservativen Therapieform gesehen werden kann. Anhand von Diagnosekriterien nach Anfertigung einer belasteten Röntgenaufnahme kann eine Instabilität mit grosser Zuverlässigkeit ausgeschlossen und die Indikation zur konservativen Therapie gestellt werden. Die Wahl der Ruhigstellung bei oben genannten Frakturformen wird mittels Unterschenkelgehgips oder Immobilisationsstiefel (VacoPed) unter Vollbelastung für sechs Wochen empfohlen.

VASA ◽  
2003 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 235-240 ◽  
Author(s):  
Heidrich ◽  
Rogatti ◽  
Altmann ◽  
Amendt ◽  
Bauersachs ◽  
...  

Hintergrund: In einer von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) und dem DRG Competence Center, München, durchgeführten prospektiven Studie wurde geprüft, ob die Kosten für eine konservative Behandlung von Patienten mit PAVK Stadium III/IV (DRG F65) im derzeitigen G-DRG-System adäquat abgebildet sind. Methode und Patienten: Im Zeitraum vom 1. September. bis 16. Dezember 2002 wurden an acht angiologischen Zentren in Deutschland insgesamt 704 Patienten mit der DRG F65 (periphere Gefäßerkrankungen) ausgewertet. Neben der Verweildauer im Krankenhaus wurden die Gesamtkosten (Kostenäquivalente) nach einer von der DRG Research Group der Universität Münster entwickelten Methodik berechnet. Darüber hinaus erfolgte ein Vergleich des Studienkollektivs mit einer von InEK veröffentlichten bundesdeutschen Kalkulationsstichprobe für die DRGs F65A/B. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass konservativ behandelte Patienten mit einer PAVK Stadium III/IV (DRGs F65A/B) signifikant mehr Kosten verursachen (p < 0,001) und signifikant längere Verweildauern (p < 0,001) aufweisen als Patienten, die wegen anderer Gefäßerkrankungen ebenfalls in die DRG F65 eingruppiert wurden. Gleichzeitig wurde deutlich, dass angiologische Zentren doppelt so viele Patienten mit kritischer Extremitätenischämie behandeln, wie dies im bundesdeutschen Mittel der Fall ist. Die von InEK bislang veranschlagte Vergütung deckt nicht einmal die Hälfte der tatsächlich entstandenen Kosten für die konservative Therapie der PAVK Stadium III/IV. Schlussfolgerung: Um eine leistungsgerechte Vergütung zu gewährleisten, muss – wie von der DGA beantragt – eine neue Basis-DRG für Patienten mit PAVK Stadium III/IV gebildet werden. Andernfalls wird in Zukunft eine adäquate – den Leitlinien entsprechende – konservative Therapie dieser Patienten, die weder operativ noch interventionell behandelt werden können, nicht mehr möglich sein.


2020 ◽  
Author(s):  
Julian Ramin Andresen ◽  
Sebastian Radmer ◽  
Axel Prokop ◽  
Mathias Wollny ◽  
Urs Nissen ◽  
...  

ZusammenfassungInsuffizienzfrakturen des Os sacrum werden in letzter Zeit immer häufiger detektiert, wobei aufgrund der steigenden Lebenserwartung die Inzidenz weiter zunehmen wird. Ein Teil der Patienten ist, bedingt durch die starken Frakturschmerzen, invalidisiert und lässt sich durch eine konservative Behandlung nicht suffizient therapieren. Mittels Zementeinbringung in die entsprechende Frakturzone lässt sich eine deutliche Schmerzreduktion und klinische Verbesserung herbeiführen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist eine Darstellung der unterschiedlichen Zementaugmentationsverfahren Ballon-, Radiofrequenz-, Vertebro- und Zementsakroplastie hinsichtlich der richtigen Indikation, der technischen Durchführbarkeit, den möglichen Komplikationen und des klinischen Outcomes. Die Grenzen der Sakroplastie und die Indikation zur Durchführung unterschiedlicher Osteosyntheseverfahren werden aufgezeigt.Eine Literaturrecherche in PubMed und GoogleScholar wurde zu den Stichworten durchgeführt: Beckeninsuffizienzfraktur, Fragilitätsfrakturen des Beckenrings, sacrale Insuffizienzfraktur, Os sacrum, Osteoporose, interventionelle Schmerztherapie, Sakroplastie, Zementaugmentation und Beckenosteosynthesen. Erfahrungen aus der seit Jahren bestehenden eigenen interdisziplinären und multizentrischen Arbeitsgruppe wurden mitberücksichtigt.Neue Klassifikationen in der Einteilung von Beckeninsuffizienzfrakturen sind bei der Festlegung des therapeutischen Vorgehens unter Beachtung der individuellen Klinik zu berücksichtigen. Eine konservative Therapie steht zunächst im Vordergrund, jedoch werden hier nicht alle Patienten schmerzfrei und lassen sich nicht adäquat mobilisieren, konsekutiv folgen Komorbiditäten und eine erhöhte Mortalität. Bei nichtdislozierten Frakturen lässt sich mittels Sakroplastie eine schnelle und nachhaltige Schmerzreduktion herbeiführen. Hinsichtlich der Zementaugmentation lassen sich osteoplastische Verfahren wie die Ballon-, Radiofrequenz- und Zementsakroplastie von dem nichtosteoplastischen Verfahren der Vertebrosakroplastie unterscheiden. Bei der Vertebrosakroplastie muss man mit einer höheren Zementleckagerate rechnen. Die komplexe sacrale Anatomie, die osteopene Knochenstruktur, die Ausrichtung der Frakturzonen, das unterschiedlich technische Vorgehen, die Eigenschaften der Zemente und die Erfahrung des Operateurs haben einen Einfluss auf das Auftreten möglicher Komplikationen.Wenn konservative Maßnahmen zu keiner klinischen Verbesserung führen, profitieren Patienten mit schmerzhaften, nichtdislozierten sacralen Insuffizienzfrakturen von einer Zementaugmentation effektiv und nachhaltig. Durch den Einsatz von individuell anzupassenden Sakroplastieverfahren sind relevante Komplikationen insgesamt sehr selten. Patienten mit instabilen Frakturen profitieren von einer rechtzeitig durchgeführten Osteosynthese.


2005 ◽  
Vol 173 (4S) ◽  
pp. 378-378
Author(s):  
Arthur C. Pinto
Keyword(s):  

2004 ◽  
Vol 171 (4S) ◽  
pp. 469-469 ◽  
Author(s):  
John S. Lam ◽  
Oleg Shvarts ◽  
Mehrdad Alemozaffarder ◽  
Hyung L. Kim ◽  
He-jing Wang ◽  
...  

2005 ◽  
Vol 62 (2) ◽  
pp. 65-68 ◽  
Author(s):  
Holzinger ◽  
Klaiber

Die laparoskopische Cholezystektomie hat sich in weniger als zehn Jahren seit ihrer Einführung im Jahre 1986 zum Gold-Standard in der Behandlung des unkomplizierten und komplizierten Gallensteinleidens entwickelt. Aufgrund ihres durchschlagenden Erfolges ist sie zum Trendsetter der minimal-invasiven Chirurgie geworden, die auf allen Gebieten der Chirurgie die Behandlungsmethoden revolutioniert hat. Obwohl für uns heute selbstverständlich, blickt die minimal-invasive Chirurgie auf eine langwierige und hindernisreiche Entwicklungsgeschichte zurück. Ziel dieser Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Laparoskopie und der laparoskopischen Cholezystektomie sowie deren Auswirkung auf die Entwicklung der minimal-invasiven Chirurgie zu geben.


2010 ◽  
Vol 67 (1) ◽  
pp. 27-30
Author(s):  
Verena Geissbühler

Konservative Therapien der Beckenbodeninsuffizienz sind einfach in der Handhabung, haben keinen negativen Einfluss auf ergänzende Therapien oder spätere Operationen, keine Nebenwirkungen und verursachen geringe Kosten. Damit konservative Therapien Erfolg zeigen, braucht es Geduld und Motivation von Seiten der Patientin sowie eine liebevolle Begleitung und Betreuung durch ein engagiertes Team. Die Erfolgsraten schwanken zwischen 40–70 %. Zu den konservativen Therapien zählen: Lifestyleberatung, Trink- und Miktionstraining, Physiotherapie des Beckenbodens, Pessare / Vaginaltampons, lokale Östrogene, Inkontinenzhilfen und komplementärmedizinische Maßnahmen. Konservative Therapien sollen miteinander kombiniert werden. Pessare und Vaginaltampons zeigen bei Belastungsinkontinenz und Deszensusbeschwerden rasche Therapieerfolge.


2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.


2010 ◽  
Vol 67 (1) ◽  
pp. 39-43
Author(s):  
Christian T. Hamel ◽  
Walter R. Marti

Die fäkale Inkontinenz wird in ihrer Häufigkeit deutlich unterschätzt. In den meisten Fällen von leichter Inkontinenz ist die konservative Therapie erfolgreich. Schwere Formen der Inkontinenz sollen in einem Interdisziplinären Ansatz formal abgeklärt werden, damit die Patienten den geeigneten Therapieoptionen zugeführt werden können. Ob allenfalls eine chirurgische Intervention indiziert ist, kann erst nach einem entsprechenden Abklärungsprozerdere bestimmt werden. Das Ziel der chirurgischen Intervention zur Verbesserung der Kontinenzleistung kann erstens die Reparatur eines Defektes, die Augmentation des Beckenbodens oder sogar die Formation eines Neosphinkters sein. Bei verletztem Musculus sphincter ani externus kann die Sphinkerplastik zum Erfolg führen. Während bei der dynamisierten Grazilisplastik ein eigener Muskel als Sphinkterersatz verwendet wird, wird das gleiche Ziel bei dem Artificial bowel sphincter durch einen auffüllbaren Cuff erreicht. Bei intakter Muskulatur und neuraler Störung kommt heute die sakrale Nervenstimmulation zum Einsatz. Es ist entscheidend, die richtige Therapiemethode basierend auf der zu Grunde liegenden Pathologie zu wählen.


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